Herren I weiter auf Erfolgskurs – fünfter Sieg in Folge!

Da es der letzte Spielbericht des Jahres 2014 ist, gewähre ich heute auch mal ein paar persönliche Einblicke. Wer also an einer faktenorientierten Aufarbeitung interessiert ist, der kann wegklicken und weiter arte gucken.

Etwas despektierlich könnte die Überschrift des Artikels auch lauten: SG M schlägt Hormersdorf mit links und 40 Fieber. Aber–und die Sportfreunde von Germania mögen mir diese freche Einleitung verzeihen–das stimmt so auch nicht ganz. Denn erstens war mit Marcel Erge unser einziger Linkshänder verletzungsbedingt nicht am Start und zweitens fehlte mir noch ein lächerliches Grad bis zur 40.

Da aus verschiedenen Gründen auch Stev Hofmann, Matthias Uhlig und Tobias Heimpold bereits unter der Woche abgemeldet hatten, blieb leider keine Alternative um überhaupt eine spielfähige Truppe aufs Feld zu bringen. Also schnell noch durch den heimischen Medikamentenschrank gefräst (Nein, KEIN Zäpfchen!) und los gings. Bei Ankunft in der Halle versorgte mich zudem Vereinsschamane Jörg Knoblauch mit einer sonderbaren Essenz aus einer nicht gekennzeichneten, vermutlich wenig handelsüblichen braunen Flasche. Er wird schon recht haben, also rein damit...! Der Aufforderung die Brühe zu gurgeln konnte ich allerdings nicht mehr Folge leisten, das verhinderte ein angeborener Abwehrreflex. Mannschaftsleiter Mucki hat das Schauspiel offensichtlich erheitert. Genug über die eigene Personalsituation gejammert, sechse brauchste, sechse warn mer! Zudem ersparte mir das Fehlen jeglicher Wechselspieler eine unangenehme Diszilinarmaßnahme, zu der ich mich schweren Herzens durchgerungen hatte, um zumindest diejenigen mal wieder zur Ordnung zu rufen, denen es nicht gänzlich unmöglich ist, hin und wieder ins Training zu kommen. Es wäre eigentlich auch quatsch gewesen. Ein Blick auf die andere Netzseite offenbarte ähnliche Probleme beim Gastgeber, denn mit René "Die Blockpyramide" Schöfisch fehlte einer, auf den wir uns alle doch so sehr gefreut hatten.

Nutzt nix, gespielt wurde trotzdem und zwar auf echt mäßigem Niveau. Das sehr gute Schiedsgericht vom SSV Chemnitz tat gut daran, nur die Hälfte aller technischen Fehler zu pfeifen, denn sonst hätten 50 Prozent aller Ballwechsel auf beiden Seiten jäh beendet werden müssen. Anfangs noch ausgeglichen, verschaffte eine Aufschlagserie von Tim Natzschka Mitte des ersten Satzes sechs Punkte Vorsprung, die mehr oder weniger unangefochten ins Ziel gerettet wurden. Jaja, der Tim! Der weiß schon was er da macht. Auch in diesem Spiel wieder unverzichtbarer, emotionaler und spielerischer Leader ohne auch nur einen Ball auf den Boden geschlagen zu haben. Wobei zu sechst irgendwie jeder den Stempel unverzichtbar trägt. Vielleicht spricht da auch der Fieberwahn und es war ganz anders ;-)

Der zweite Satz ist dann genau das Gegenteil von Durchgang eins. Diesmal gelingt es Hormersdorf, sich zur Satzmitte entscheidend abzusetzen. Ehrlich gesagt haben wir in dieser Phase auch nicht clever gespielt. Anstatt den einfachen Bauernvolleyball auszupacken, soll´s der Frontside 360 one–handed Sprungzuspielsteiger nulltes Tempo sein. Können wir nicht! Aber noch lange kein Grund, das Ganze einen Ballwechsel später nicht nochmal zu versuchen. 21:25 Satzausgleich–1:1, och nö, kein schnelles Ende in Sicht. Fachmännische Analyse vor Satz drei: "Wir müssen irgendwas anders machen." Wenn schon nicht auswechseln, dann zumindest durch blinden Aktionismus angetriebenes durchwechseln. Also Aufstellung um 180 Grad drehen. Mit dem Rücken zum Netz?

SG Mauersberg Volleyball

Kein Smartphone, kein Whatsapp, keine Info–stehste eben blöd da...! Foto: Natzschka

Egal, es lief besser. Vor allem die Hormersdorfer Angreifer hatten einige Schwierigkeiten, sich mit ihrem neuen Gegenüber anzufreunden. Ein ums andere Mal fasste der Mauersberger Block herzhaft zu. Insbesondere die Kombination Enger ⁄ Langer entwickelte sich mehr und mehr zum Spielverderber. Dazu schon wieder dieser Natzschka am Aufschlag, diesmal von 18:20 bis 25:20. Hoffentlich können wir den auch nächste Saison noch bezahlen! Damit waren die Weichen gestellt und ein guter Start in den vierten Satz besorgte den Rest. Zunächst donnerte der lange Langer eine angenehm anzuschauende Sprungaufschlagserie ins Hormersdorfer Feld. Dann legte der kurze Lang von 14 bis 21 nach. Auch ansehnlich, aber irgendwie anders. Sieht aus als wenn er eine Mücke hinterm Ohr wegscheuchen will, während er versucht ein Feuer auszutreten. Zeigt aber nicht minder Wirkung beim Gegner. Um auch etwas zum Erfolg beigetragen zu haben, entschloss ich mich Mitte des vierten Satzes zu einer Abwehraktion. Dabei prallte ich in Martin Neubert, der mich dabei mit etwas langem, harten genau in die seitlichen Rippen traf. Puh, zum Glück nur das Knie. Finalgon und Eisspray im Wechsel, weiter gehts. Kurz darauf war beim Stand von 25:15 der vierte Satz gewonnen und der 3:1 Sieg unter Dach und Fach gebracht.
Endlich haben wir am Block mal das gezeigt, was ich von uns erwarte. Neben den Aufschlagserien sicherlich ein ausschlaggebender Punkt für den Sieg.

Damit gelingt uns ein schöner Abschluss eines guten Volleyballjahrs 2014. Im Frühjahr durften wir im stillen Kämmerlein sogar ein paar Wochen vom Aufstieg träumen, ehe uns Milkau so richtig frisiert hat. Im Sommer gelang uns beim eigenen Turnier erstmals nicht nur der Sprung auf den Biertisch, sondern endlich auch aufs Podium. Und der Start der laufenden Saison ist mit sechs Siegen aus sieben Spielen deutlich besser als erwartet, zumal die Liga von Platz 2 bis 8 extrem gleichwertig aufgestellt ist. Das Training war geprägt von Pünktlichkeit, Fleiß und reger Teilnahme, zumindest bei vielen anderen Vereinen. Aber das Wichtigste–und das sage ich jetzt ohne Fieberwahn–ist, dass ich selten so viel Spaß hatte. Unglaublich wie dünn Konversation sein kann. Ein Smartphone reicht und die Herde kann sich stundenlang selber beschäftigen. Irgendwie passt es zur Zeit...lol, rofl, hdgdl, sgm ole ole, üüübelst geilo, bla bla bla...Also kommentiert, teilt und gefallt Euch weiter! So genug gefühlsgeduselt, am kommenden Freitagabend planen wir eine neue Tradition ins Leben zu rufen. Gemeinsames Glühweintraining aller Damen und Herrenteams. Start ist gegen 19.00 Uhr in der Mauersberger Turnhalle, weihnachtliche Unterwäsche ist erwünscht. Von Lichterketten und Baumschmuck bitte absehen...

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Newsarchiv Dezember 2014