Versöhnlicher Saisonabschluss mit Heimsieg

Die Rahmenbedingungen für das letzte Spiel der Saison 2013 ⁄ 14 hätten besser nicht sein können. Tabellensituation in jegliche Richtung geklärt, Spieltag bereits am Samstag, einige Fässer Freibier schon im Vorfeld angekündigt, WM Spiel der Nationalmannschaft zu späterer Stunde und nicht zuletzt Ortsderby gegen die Zweite vom SV Großrückerswalde 49. Auch personell hält sich die Jammerei diese Woche in Grenzen, denn bis auf die Langzeitverletzten Haustein und Weißer fehlte nur Mittelfeldmotor Michael Löser im Kader. Der Rest war dem Lockruf des Freibiers gefolgt und somit konnte auch der kurzfristige Ausfall von Verteidiger Sven Legler, der sich beim Aufwärmen verletzte, kurz vor Anpfiff noch kompensiert werden.

Deutlich anders die Ausgangslage bei unseren Gästen aus Großrückerswalde. Ein Sieg musste her, um die Klasse ohne Schützenhilfe aus Wolkenstein zu halten. Zudem ließ der erste flüchtige Blick bei der Anreise einige bekannte und erwartete Gesichter im Kader vermissen. Zwei gelb–rote Karten am letzten Spieltag, etwas Urlaub und wohl die ein oder andere Verletzung und schon wird die Personaldecke knapp. Das kennt man bei der SG M ja auch aus den letzten Wochen. Umso beachtlicher, dass der Kader für dieses entscheidende Spiel nicht durch Personal der ersten Mannschaft verstärkt wurde, die ja im gesicherten Mittelfeld der Erzgebirgsliga rangiert.

Nachdem die SG Mauersberg vorm Anpfiff noch zwei verdiente Mitspieler geehrt hatte (warum gibt´s da eigentlich immer Blümchen?), rollte kurz nach 15.00 Uhr endlich der Ball. Das Trainergespann Roman Anke und Jens Hubatsch setzte nach zuletzt drei Niederlagen in Folge auf eine defensive Anfangsformation. Mit Hendrik Anke und Michael Ehrig wurden gleich zwei Abräumer vor Libero Dirk Neisius gestellt. Da am Ende die Null stand, kann diese Maßnahme nicht allzu falsch gewesen sein. Die Anfangsviertelstunde hatte wenig Aufreger parat, man versuchte auf beiden Seiten ins Spiel zu finden. Nach gut 20 Minuten taucht Christian Schreiter erstmals frei vorm Kasten auf, verzieht aber knapp rechts. Auf der Gegenseite vor allem Gefahr durch Standards und die ein oder andere gute Szene von Alexander Hillig. Aber auch hier nur wenig Zwingendes zu vermelden. Abwehrchef Neisius und Keeper Drechsel machen einen recht sicheren Eindruck.

In Richtung Halbzeitpause kommen die Gastgeber dann immer besser ins Spiel und gehen nach 35 Minuten in Führung. Nach Doppelpass mit Marko Lötsch kann Michael Ehrig frei auf´s Gästetor zulaufen und quetscht den eigentlich zu weit vorgelegten Ball dann etwas glücklich durch die Beine von Keeper Thomas Anger. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelingt Christian Schreiter noch das wichtige 2:0. Auch hier war der gute Torhüter nicht mit Fortuna im Bunde, denn der Flachschuss wurde unhaltbar abgefälscht.
In den zweiten 45 Minuten bot sich den über 100 Zuschauern ein ähnliches Bild wie in der ersten Halbzeit. Die Gäste mit einigen guten Szenen, jedoch zunächst ohne den echten Hochkaräter für einen Treffer. Den vergab auf der Gegenseite Kapitän Marko Lötsch, der nach gutem Zuspiel des inzwischen eingewechselten Roy Bauer aus Nahdistanz am Keeper scheiterte. Tja, die Chancenverwertung in den letzten Spielen ist ein Kapitel für sich. Zum Glück bestrafte Nico Würzner diese Nachlässigkeit nicht, als sein gut getretener Freistoß von Patrick Drechsel pariert werden konnte. Mitten in die Schlussoffensive der Gäste entschied der Schiedsrichter nach Foul an Roy Bauer in der 80. Minute auf Strafstoß für die Platzherren. Objektiv gesehen kann man den wohl geben, muss man aber nicht. Durch die Mauersberger Brille betrachtet: Klares Ding ;-)! Da Michael Ehrig noch eine Rechnung mit der Allzeit–Torschützenliste der SG M offen hat, durfte er antreten und verwandelte zum vorentscheidenden 3:0. Nur zwei Minuten später gelingt Rico Lötsch der Schlusspunkt zum 4:0. Offensichtlich haben sich die Mauersberger Fußballer das Beste zum Schluss aufgehoben, denn die Mannschaft war im Vergleich zu den Derbypleiten gegen Mildenau und Arnsfeld nicht wiederzuerkennen und versöhnt so die in den letzten Wochen nicht gerade verwöhnten Zuschauer.

Da die Schützenhilfe aus Wolkenstein ausblieb, rutschten die Gäste vom SV G am letzten Spieltag doch wieder unter den Strich und sind trotz starker Rückrunde sportlich abgestiegen. Durch Bildung von Spielgemeinschaften, Rückzug von Teams, etc. kann es aber in den nächsten Tagen noch zu einigen Verschiebungen kommen, so dass es am Ende vielleicht doch noch zum Klassenerhalt reichen kann.

Das die SG damit nichts mehr zu tun hatte, ist einzig der starken Hinrunde zu verdanken. Die Rückrundentabelle bescheinigt nämlich nur schwache 15 Punkte und Rang 10. So steht am Ende mit Platz sechs eine weitere gute Saison in der ersten Kreisklasse zu Buche, die ausgeglichener wohl kaum sein konnte. Elf Siegen stehen elf Niederlagen entgegen (4x Remis), 58 Buden gemacht und 58 kassiert, zwei davon ziemlich unverständlich vom Sportgericht. 37 Punkte und Mittelfeldplatz runden das Ganze ab. Nimmt man die sehr gute Spielzeit 11 ⁄ 12 mal aus (50 Punkte, 100:58 Tore), liegen wir in allen Bereichen im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Angesichts unserer Möglichkeiten, des betriebenen Aufwands sowie Trainingsumfang und –beteiligung sollten wir alle damit zufrieden sein. Woanders kann der Anspruch auch in der nächsten Spielzeit wohl nicht liegen.

Zu dieser Saison bleiben mir nur noch (für meine Verhältnisse) wenige Schlussworte. Unsere zur Winterpause mit sechs Punkten fast schon abgestiegenen Sportfreunde aus Arnsfeld werden Rückrundenmeister und sichern am Ende fast schon souverän den Klassenerhalt – Respekt! In der Fairnesstabelle liegen wir auf Platz drei, nur 33 gelbe und eine rote Karte – ganz ordentlich! Überschattet wurde die Spielzeit durch den Schienbeinbruch von Carsten Weißer im Hinspiel gegen Thum⁄Herold und den Kreuzbandriss von Eric Haustein. Keine Entschuldigung aber vielleicht eine Erklärung für die schwächere Rückrunde, denn mit ihnen gelangen in elf Spielen 22 Punkte, danach gabs in 15 Partien nur noch 15 Punkte. Christian Schreiter sichert sich durch einen Treffer im letzten Spiel zum gefühlt hundertsten Mal in Folge doch noch knapp die vereinsinterne Torjägerkrone. Trotz langer Verletzung schafft er es immerhin auf 11 Tore. Gegen das Schlusslicht Pfaffroda ⁄ Blumenau unterlag nur genau eine Mannschaft in dieser Saison, zumindest da sind wir also Top – kein weiterer Kommentar dazu! Nicht unkommentiert bleiben kann hingegen die Tatsache, dass Jürgen Stephan mit seiner Einwechslung gegen Grw seinen 560 Einsatz im Trikot der SG Mauersberg hatte. Und der Routinier denkt noch lange nicht ans aufhören. Er will solange weitermachen, bis die Jahreszahl seiner Spielerpassnummer entspricht. Davon mal abgesehen gibt es in der Vereinssatzung sowieso keinen Passus, der solche Unwahrscheinlichkeiten wie Rücktritte behandelt.

Je nach Pokalauslosung habt ihr jetzt bis zum 10. oder 17.08. Zeit, den Sonntag mit Freunden oder gar der Familie zu vertrödeln. Der erste Spieltag der neuen Saison ist dann für den 24.08. angesetzt. Euch allen eine schöne Sommerpause!