Eine Halbzeit hui – eine pfui! Eklatante Abschlussschwäche setzt sich fort...

Wahrscheinlich könnt Ihr die ewige Personaljammerei an dieser Stelle inzwischen genauso wenig hören wie ich, aber ich kann es Euch auch diese Woche nicht ersparen. Im Derby gegen Mildenau fehlte dem Trainergespann das gesamte Mittelfeld. Stammspieler wie Kapitän Lötsch, Löser, und Freymann, dazu der langzeitverletzte Haustein ebenso nicht im Kader wie Eric Schreiter, dessen hoffnungsvolles Saisondebüt letzte Woche leider nur die Erkenntnis brachte, dass es verletzungsbedingt eben doch nicht geht. Alternativen? Ohne despektierlich klingen zu wollen – leider nicht auf gleichwertigem Niveau.

Nach mäßiger Anfangsphase folgt gleich die nächste Hiobsbotschaft, denn Stürmer Roy Bauer muss bereits nach einer Viertelstunde verletzt vom Platz. Trotzdem gehen die Gäste nur fünf Minuten später in Führung. Lars Neubert drischt eine Ecke von Rico Lötsch aus vollem Lauf volley ins Tor. Wer´s nicht gesehen hat, hat was verpasst! Danach haben die Gastgeber zwar spielerisches Übergewicht, bleiben aber bis auf eine Aktion von Marco Siebert ohne nennenswerte Torchancen. Die aus dem Halbfeld gespielten Steilpässe in die Spitze geraten meist zu lang oder landen bei Libero Dirk Neisius. Auf der Gegenseite kommt die SG Mauersberg zwar ebenfalls nur zu wenigen Chancen, die sind aber allesamt Hochkaräter. Zunächst verzieht Manuel Zange aus etwa zwölf Metern knapp am Tor vorbei. Danach schickt Michael Ehrig Stürmer Christian Schreiter steil, der aber das Duell gegen den Mildenauer Keeper verliert. Kurz vor der Pause die gleichen Akteure in umgekehrter Reihenfolge, jedoch mit dem selben Ergebnis. Diesmal kann Ehrig nach Pass von Schreiter frei auf´s Tor zulaufen, aber auch er vergibt fast schon kläglich. Der Torhüter kann den Abschluss aus fünf Metern sogar festhalten. Angesichts des Chancenverhältnisses geht die 1:0 Pausenführung für Mauersberg in Ordnung, es wäre sogar noch mehr drin gewesen.

Die zweite Hälfte ist dann leider schnell erzählt. Die Gastgeber drücken von Beginn an und es stellt sich eigentlich nicht mehr die Frage ob, sondern wann der Ausgleich fällt. Aber zunächst zeigen auch die Grün–Weißen ihre Qualitäten im Auslassen von Großchancen, denn Siebert und Kapitän Morgenstern vergeben beste Gelegenheiten. Nach knapp einer Stunde ist der Bann dann gebrochen und Siebert vollendet nach schöner Vorlage unhaltbar zum 1:1 Ausgleich. Noch bevor man sich mit dem Unentschieden so richtig anfreunden konnte, legen die Gastgeber nach. Nur vier Minuten später lupft Ziegler den Ball clever über den herauslaufenden Torhüter Patrick Drechsel zu Führung. Und irgendwie hatte man zu diesem Zeitpunkt das Gefühl, dass die SG wohl nicht mehr in der Lage ist zurückzuschlagen. Trotzdem bekommt Christian Schreiter zu Beginn der Schlussviertelstunde von Hendrik Anke nochmal die Gelegenheit zum Ausgleich vorgelegt. Leider kann der Goalgetter aus früheren Jahren (er möge mir diesen Ausdruck verzeihen) auch diesmal den Ball nicht am Torhüter vorbei bringen. Es sollte die einzige Gelegenheit der Gäste in der gesamten zweiten Halbzeit bleiben. Auf der Gegenseite trifft der kurz zuvor eingewechselte Winkler zehn Minuten vor Schluss zum 3:1 und macht den Deckel auf die Partie.

Am Ende verhindert die erneut schwache Chancenverwertung einen Punktgewinn in Mildenau, der ehrlich gesagt nach der Vorstellung in den zweiten 45 Minuten wohl auch nicht verdient gewesen wäre. Nimmt man das Spiel letzte Woche hinzu, so wurden inzwischen acht mehr als hunderprozentige Torchancen teilweise unterirdisch schlecht vergeben. Damit stellt sich der Trainingsplan für Freitag von selbst zusammen. In der Tabelle marschieren die Grün–Weißen aus Mildenau durch den ersten Pflichtspielsieg über die SG klar Richtung dritter Tabellenplatz, während Mauersberg als Vierter punktgleich mit Pockau und Zöblitz⁄Pob.2 nur aufgrund eines einzigen Tores die Nase vorn hat. Am Tabellenende setzt die Zweite aus Grw ein deutliches Achtungszeichen im Abstiegskampf und gewinnt gegen die in der Rückrunde noch ungeschlagenen Arnsfelder mit 2:1. Das hilft auch uns irgendwie nicht weiter, denn umso dringender braucht Rot–Weiß nun die Punkte gegen uns am nächsten Wochenende. Da aber auch der SG M noch ein theoretisches Klassenerhaltspünktchen fehlt, werden die Sympathien am kommenden Sonntag wohl kurz ruhen müssen. Spielbeginn in Arnsfeld ist um 15.00 Uhr.