Guter Gegner unter Wert geschlagen

Vorm Auswärtsspiel beim Schlusslicht SV Chemnitz–Harthau III sprach die Tabellensituation deutliche Worte und zwang uns in die eigentlich ungeliebte Favoritenrolle. Denn bereits in der Vorsaison stellten wir uns gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel gelinde gesagt ziemlich blöde an. Im Freitagstraining erneut ein voller Sechser der Ersten anwesend, wird langsam unheimlich! Zu ungewohnter Zeit ging es dann am Sonntagmorgen um neun ab Mauersberg in Richtung Klaffenbach. Bälle dabei, Sanikoffer dabei, Kasten Bier dabei. Trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass Tim und ich was vergessen haben. Als wir dann Tino in Theraband Wiesenbad einladen, klingelt mein Handy. Ok, Enrico vergessen... Kann einem um die Zeit schon mal durchrutschen. Neuer Treffpunkt Restaurant zur goldenen Möwe in Annaberg, wo uns (und insbesondere mir) eine der schlagkräftigsten Bedienungen ever astrein aber sympathisch den Wind aus den übermütigen Segeln nahm. Leider mussten wir los, ich hätte gerne noch weiter über die Pommes vom Vorabend zum halben Preis philosophiert.

Das erste Spiel des Tages betreuten wir, mit neuen SSVB Shirts ausgestattet, als Schiedsgericht und durften miterleben, wie der Gastgeber die Männer von Blau–Weiß Röhrsdorf doch arg in Bedrängnis brachte. Letztlich schrammte die junge Harthauer Truppe knapp am eigentlich verdienten Punktgewinn vorbei, sorgte aber doch für einige Nervosität bei mir. Aus diesem Grund entschloss ich mich, die vollmundigen Drohungen aus dem letzten Spielbericht zu verwerfen und halbwegs mit der Stammaufstellung zu beginnen. Fiel mir diesmal ganz besonders schwer, denn bis auf den langzeitverletzten Tobias Heimpold waren wir in Bestbesetzung angereist. Zudem hatte sich der eine oder andere durch Trainingsbeteiligung eigentlich für die Startsechs qualifiziert. Die mit großer Vorfreude einzuweihenden neuen Trikots mussten leider in der Tasche bleiben, denn Vorzeigesingle Enrico Langer hatte seins, wie von Mutti gelernt, natürlich erstmal gewaschen und zu Hause auf der Leine hängen. Den Vorschlag von Mucki, ihn im alten Trikot als Libero aufzustellen, lächelte ich elegant weg. Nur Chuck Norris stellt einen 1,96 m großen Diagonalen mit Erfolg als Libero auf. Zum Spiel kann ich heute nicht wirklich viel schreiben, denn die Harthauer Nachwuchstruppe konnte leider nicht an die starke Leistung aus dem ersten Spiel anknüpfen und musste sich nach gut 50 Minuten doch deutlich unter Wert geschlagen geben. Allerdings darf man auch sagen, dass wir die Partie so gespielt haben, wie wir es uns vorgenommen haben. Mäßiges Risiko am Aufschlag, extrem wenig Eigenfehler und einfach aber kompromisslos im Angriff. Kurzum, keine Experimente machen. Und so gelingt es uns, im ersten und dritten Satz, jedes K1 für uns zu entscheiden. Den Gastgebern gelingt in beiden Durchgängen kein Punkt bei eigenem Aufschlag. Tabellenletzter hin oder her, das muss man erstmal so runterspielen. Und wer´s nicht bemerkt hat, da klang ein Hauch von Stolz auf unsere Mannschaft mit durch. Im zweiten Satz zeigten die Gastgeber, dass sie durchaus schon den einen oder anderen Punkt mehr auf dem Konto haben könnten und setzen uns vor allem mit cleveren Aufschlägen unter Druck. Leider passte die Abstimmung zwischen Zuspiel und Angriff noch nicht ganz, aber wen wundert´s, denn Sportfreund Marco Jablonski stand das erste Mal seit fast zwei Jahren wieder auf dem Parkett. Ein kleiner Kritikpunkt an unserer Leistung ist vielleicht das insgesamt doch sehr mäßige Blockspiel. Meistens standen wir nicht weit genug in der Diagonale und ließen uns zu oft einfach anschlagen. Trotzdem muss man die Sache nicht schlechter reden, als sie war. Letztlich beendet eine Aufschlagserie von Marcel Erge (ja, ich kann es selber auch kaum glauben!) die Partie und wir fahren den zehnten Saisonsieg ein.

Vier Spieltage vor Schluss somit schon den Wert der letzten Saison erreicht. Durch die beiden Niederlagen von Aufsteiger SSV Chemnitz können wir nun auch rechnerisch nicht mehr absteigen. Klingt ziemlich albern, ist aber für eine Truppe mit unseren Rahmenbedingungen jede Saison auf´s neue das erste Ziel, was erreicht werden muss. Angesichts der Limbacher Niederlage in Zschopau und nur noch drei Punkten Rückstand auf den Platz an der Sonne könnte einem jetzt ja sogar der Sinn nach Höherem stehen, aber den Zahn kann ich Euch allen gleich ziehen. Wir haben wohlweislich keine Bereitschaftserklärung zum Aufstieg abgegeben. Also auch kein Grund für Schnappatmung bei der Konkurrenz. Außerdem würde ich mein Taschengeld aktuell eh auf Hennersdorf verwetten, die grade die Mannschaft der Stunde sind. Und ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen, am letzten Spieltag treffen sich Limbach und Mauersberg in Hennersdorf. Ui ui ui...
Für uns gilt trotzdem, wenn wir kommende Saison halbwegs mit 10 Spielern an den Start gehen, dann ist das Erfolg genug. By the way, wir suchen noch Mitspieler. Wer also Lust auf eine extrem ehrgeizige, hochmotivierte und leistungswillige Truppe hat, in der sich nur über Trainingsfleiß und Schweiß für die Startaufstellung qualifiziert werden kann, der soll woanders hingehen. Alle anderen dürfen gerne zu uns kommen... Talent und Größe egal, wir suchen diesmal zuverlässige Leute.
Bereits kommenden Samstag gehts zum Auswärtsspiel nach Chemnitz. Warum eine Truppe wie der SSV aktuell so im Abstiegskampf steckt, bleibt mir ein Rätsel. Fakt ist, die Mannen um Sportfreund Fuchs haben weitaus mehr auf dem Kasten, als sie die ganze Saison zeigen. Hoffen wir, dass sie es nicht ausgerechnet gegen uns bemerken. Der Spieltag beginnt um 14.00 Uhr im Berufsschulzentrum Chemnitz, Annaberger Straße 186. Wir haben das zweite Spiel. Vielleicht können wir die Anzahl unserer Fans im Vergleich zu dieser Woche auf zwei verdoppeln.

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