Überraschung knapp verpasst...

Als ich am Samstag zur Abfahrtszeit so in die Runde schaute, traute ich meinen Augen kaum. Inklusive Fotograf waren acht Spieler und eine Balltasche vor Ort. Angesichts der Personalmisere in den letzten Wochen musste ich mir schon fast eine kleine Träne verdrücken. Auf den zweiten Blick blieb aber leider festzustellen, dass es sich bei vier Spielern um Leute aus der Zweiten handelte, die zeitgleich nach Zschopau mussten. Moment, acht Leute und zwei Mannschaften? Egal, Mathe ist eh nicht meine Stärke. Stev Hofmann und Martin Neubert wurden dann auf dem Weg nach Limbach noch eingesammelt, was die Anzahl im Bus auf die erforderlichen sechs Spieler erhöhte. Der Rest hatte im Vergleich zur Vorwoche bereits frühzeitig plausible Argumente gegen eine Spielteilnahme hervorgebracht, die allesamt Anerkannt wurden.


Aber auch die Gastgeber vom BSV Limbach–Oberfrohna mussten einen schweren Verlust in Kauf nehmen, denn Zuspieler–Fee (was für ein sensationelles Insiderwortspiel) Thomas Sievert hatte sich im Training verletzt. Tja mein Guter, Trainingsverletzungen sind bei uns ausgeschlossen. Überlegs Dir...Bist ja ratzfatz ersetzt worden! Der Ex 1.VV F´ler, ähh Pama Freiberger, ähh Harthauer Zuspieler Martin Schulze ist in der Winterpause nach Limbach gewechselt und hatte pünktlich zum Spiel die vierwöchige Sperre abgesessen.
Der geneigte Leser merkt schon an der Einleitung, dass es heute nicht ganz so ernst wird, denn der BSV und die SG M vertragen sich inzwischen ausgesprochen gut sowohl auf, wie auch abseits des Spielfeldes. Trotzdem musste die Freundschaft für die folgenden gut 1:45 Stunden ruhen, denn es galt die epische Frage zu klären, welches das bessere Prinzip ist. Auf der einen Seite eine hochmotivierte, trainingsfleißige, stabikreisende, eingespielte Truppe und auf der anderen Seite: Äh, wir! Und leider nahm das Schicksal in den ersten beiden Sätzen einen für mich als B–lizenzierten Trainer grausamen Verlauf, denn ehrlich gesagt hatten wir Limbach ziemlich im Sack. Beim 25:18 und 25:22 klappte auf unserer Seite einfach alles. Der eigentlich gruselige Annahmeriegel, in dem vor allem Tim Natzschka schmerzlich vermisst wurde, brachte jeden Ball zu Zuspieler René Lang, der sich in der Folge übermütig dazu berufen fühlte Kreuze, Staffeln und sonstige Dinge zu tun, die sicher so nie trainert wurden. Vor allem Martin Neubert und Enrico Langer profitierten von vielen guten Pässen und konnten sich mehrfach im Angriff auszeichnen. Auf Limbacher Seite wehrte sich nur Außenangreifer Thomas Hanauer, dafür aber nicht minder sehenswert, gegen die Satzverluste.

SG Mauersberg Martin Neubert

Außenangreifer Martin Neubert.
Foto: Gruner


Auch im dritten Satz verlief das Spiel bis zum 16:13 für uns wider jeglicher Trainingslehre, ehe der Volleyballgott ein Einsehen hatte und auf Limbacher Seite den inzwischen eingewechselten Routinier Jens Stallinger an den Aufschlag schickte. Als Jens mit uns fertig war stand es 16:21 und der Satz war durch. Immerhin konnten wir beim 21:25 den Schaden noch halbwegs in Grenzen halten.

Im Vierten gelang uns dies dann schon nicht mehr. Der BSV zerlegte uns nach allen Regeln der Kunst und Sportfreund Stallinger bewies ein ums andere Mal, dass es für einen erfolgreichen Angriff nicht erforderlich ist, oberhalb der Netzkante abzuschlagen. Naja und bei der SG wurde sehnlichst ein Wechselspieler vermisst, denn der eine oder andere hatte so langsam eine Pause nötig, hier für den Körper und dort für den Kopf. Die Annahme funktionierte nicht mehr, Zuspieler Lang verliert ein wenig die nötige Länge für die Pässe auf Außen und die Angreifer werden reihenweise vom inzwischen überragenden Limbacher Mittelblock gefischt. 12:25 Debakel in nur einer Viertelstunde.

Da war er wieder, der fünfte Satz. Inzwischen zum sechsten Mal in neun Spielen. Aber die 100 Prozent Bilanz spricht klar für uns und spätestens nach meinem erfolgreichen Hinterfeldblock zum 3:1 war ich mir sicher, das Ding holen wir auch. Leider geht beim 5:5 erneut ein gewisser Herr Stallinger an den Aufschlag und haut wieder fünf Stück übers Netz. Thema durch, am Ende 6:15 und vielen Dank für angenehme 93 Minuten Hallensport. So mein lieber Jens... Wie vereinbart habe ich alles so geschrieben, wie Du es mir diktiert hast. Überweis die Kohle und den Rest klären wir im Sommer beim Fescht am Tresen! Nein, mal im Ernst: Ich, als der deutlich! Jüngere von uns beiden wäre Stolz, wenn ich in Deinem Alter auch nur noch halb so gut wäre! Und jetzt genug der Lobhudelei. Fakt ist, dass wir trotz des Fehlens einiger wertvoller Stammkräfte eine gute Leistung abgeliefert haben und verdient einen Punkt beim Tabellenführer mitnehmen. Mit voller Kapelle und Libero geht vielleicht noch etwas mehr, aber wir wollen unseren Freunden vom BSV ja nicht das Saisonziel vermasseln.

Der Rest des Abends war ebenfalls ein voller Erfolg, denn gemeinsam mit den Gastgebern nutzten wir die Gelegenheit, uns beim örtlichen Griechen noch ein wenig von unserer besten Seite zu zeigen. Über die Heimfahrt im Bus hüllen wir den Mantel des Schweigens. Vielleicht nur soviel, Alice Schwarzer wäre nach 100 Metern wieder ausgestiegen... Leider ist der nächste Spieltag Heimspielauftritt und dazu noch ein ganz schwerer, denn mit dem TSV Zschopau II und dem SSV Fortschritt Lichtenstein reisen zwei Podiumskandidaten nach Großrückerswalde. Spielbeginn am 07.02.15 ist um 14.00 Uhr.

P.S.: Wir suchen für die kommende Saison noch eine Mannschaft, die unsere neuen Freunde werden wollen. In zwei Jahren ist Limbach ja wieder da ;-)

P.P.S.: Auf der Limbacher Facebookseite gibts Bilders und auch bestimmt bald einen utopischen Spielbericht!

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