Zweiter Simson Speedhill war voller Erfolg

Ich bin bekanntermaßen kein großer Freund der zweirädrigen Fortbewegung und weder im Besitz der durch Muskelkraft angetriebenen, noch der motorisierten Variante. Aber was die Abteilung Ski vergangenes Wochenende auf die Beine gestellt hat, ist, gemessen an den Möglichkeiten eines kleines Dorfes wie Mauersberg, wohl nur mit Superlativen zu beschreiben. Nach dem Motto: "Nicht kleckern, sondern klotzen" legte das Speedhill Orgteam im Vergleich zur Premiere 2014 nicht nur eine Schippe drauf. Um mit den Worten von Roy Bauer zu sprechen, war es wohl sogar eine kleine Schippenausstellung. Und belohnt wurden die unzähligen Helfer durch eine deutlich gesteigerte Starterzahl, bestes Wetter (zumindest am Samstag) und unerwartet hohes Zuschauerinteresse. An beiden Tagen verfolgten insgesamt etwa 700 Besucher die Rennen am Bodenberg.

Um was geht es eigentlich? Einfach gesagt, muss ein Moped der Marke Simson so schnell wie möglich den Skilift hoch. Geneigte Ballsportler – wie ich – müssen zunächst das Wikipedia–Orakel befragen, um überhaupt einen Eindruck von der Sache zu bekommen. Zu meiner Verwirrung steht dort allerdings, dass Simson ein ehemaliger Waffenhersteller ist. Hmm, Waffen mag ich ja auch nicht. Weiter unten kommen wir der Sache dann deutlich näher, denn mit 1,6 Millionen Kleinkrafträdern des Typs S50 ⁄ 51 produzierte Simson das meistgebaute Moped Deutschlands. Um am Speedhill teilzunehmen, musste also am Fortbewegungsmittel der Wahl, nach Aussage von Rennleiter Michael Noack, zumindest ein Simson Motor mit maximal 70ccm und straßenzulässige Bereifung vorhanden sein. Dies wurde im Rahmen einer obligatorischen technischen Abnahme durch qualifiziertes Fachpersonal sichergestellt.

Das Regelwerk blieb also im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Neu hingegen waren Modus und Strecke, denn 2015 gab es nicht nur den eigentlichen Wertungslauf, sondern auch einen Prolog am Freitagabend sowie einen Matadorenlauf der besten 20 Fahrer als Finale am Samstag.
Im Starterfeld gab es ebenfalls die eine oder andere Überraschung. Erstmals wagte sich mit Romy Frenzel eine Frau an den Start und mit Otto Freund gab sich zudem ein Enduro Profi und Deutscher Meister die Ehre am Bodenberg. Der Grießbacher Extrem–Endurofahrer folgte der Einladung von Michael Noack und tauschte seine KTM gegen die Simson unseres Abteilungsleiters Ski.

Simson Speedhill Mauersberg

Enduro–Profi Otto Freund (li.) mit Michael Noack. Freund gewann den Prolog und belegte am Ende Platz 3. Foto: Ehrig

In einer Zeit von 3:36 Minuten sicherte sich Otto Freund auch gleich den Sieg beim Prolog am Freitagabend sowie eine Zeitgutschrift von vier Sekunden für den Wertungslauf am Samstag. Insgesamt 32 Starter stellten sich unter Flutlicht den schwierigen Streckenverhältnissen, denn der Regen hatte den oberen Teil des Skihanges in eine schmierige Schlammpiste verwandelt. Titelverteidiger Marc Richter aus Hilmerdorf belegte den zweiten Platz und Bert Rollinger aus Grumbach sicherte sich Bronze. Lokalmatador Michael Noack landete als bester Mauersberger Starter auf dem vierten Platz.
Nach einer Partynacht startete am Samstag ab 16.00 Uhr der erste Wertungslauf. Gestartet wurde der Simson Speedhill im Auslauf des Skilifts, gefolgt von einem ersten schweren Anstieg. Im weiteren Verlauf ging es immer am Waldrand entlang bis zum alten Lifthäusel, welches in die Strecke integriert wurde. Vorm Zieleinlauf am neuen Lifthäusel, musste dann noch der Parcours des Prologs absolviert werden. Hier galt es Reifen– und Baumstammhindernisse zu überwinden und einige gefährliche Kurven zu bewältigen. Musste man 2014 "einfach nur stur" den Schleppliftweg hochfahren, so stand diesmal auch das fahrerische Können der Starter im Fokus. Eine anspruchsvolle Streckenführung, die aber nicht überforderte. Bei strahlendem Sonnenschein und unter den Augen von gut 500 Zuschauern gelang Vorjahressieger Marc Richter im ersten Wertungslauf erneut die schnellste Zeit (3:05 min), gefolgt von seinem Bruder Marcel (3:14 min) und Otto Freund (3:19 min). Die besten 20, der insgesamt 54 gemeldeten Starter, fuhren dann im sogenannten Matadorenlauf um den Gesamtsieg. Hier bestätigten die ersten Drei des Wertungslaufes erneut ihre Spitzenposition, wobei sich jeder Fahrer nochmals um einige Sekunden verbessern konnte. Nach Berechnung aller Läufe und der Zeitgutschriften stand auch das Endergebnis unverändert fest. Glückwunsch an Marc Richter zur Titelverteidigung und Marcel Richter zu Silber. Auf dem ungewohnten Untersatz sicherte sich Otto Freund die Bronzemedaille. Bester einheimischer Starter war erneut Thomas Bachmann, welcher in der Gesamtwertung den fünften Platz belegte.

Simson Speedhill Mauersberg

Sebastian Weber aus Streckewalde belegt in der Gesamtwertung einen guten 10.Platz. Foto: Ehrig

Nach einer weiteren Partynacht sah man den Hauptorganisatoren der Abteilung Ski die Strapazen des Wochenendes deutlich an. Trotzdem waren Michael Noack und Martin Schreiter am Sonntagmittag voll des Lobes für alle Helfer und dankten nochmals allen Mitgliedern des Orgteams, den Grillern und Ausschenkern am Bierwagen sowie dem Sunshine Project um Tobias Heimpold. Dank gilt auch den Sponsoren der Veranstaltung, namentlich Ihle Racing, KTM Sturm, Enduro 4 you, Studio 67, Zimmerei und Treppenbau Schreiter, Enduro Fleischer und dem Kiebitz Markt. Für die Moderation des Events bedanken wir uns bei Wulf Kohlhaus, der wie immer unterhaltsam durch das Rennen führte. Zu guter Letzt danke ich noch im Namen aller Fahrer und Gäste des 2.Simson Speedhill der Abteilung Ski, insbesondere unserem "Nucki" und unserem "Aggi" für ein rundum gelungenes Wochenende, beantrage aber für 2016 einen Shuttlebus ins Oberdorf!

Hier könnt ihr noch den Bericht der Freien Presse lesen.

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Newsarchiv August 2015