Erster Derbysieg seit dem 03. November 2013

Bestes Fußballwetter und eine große Zuschauerkulisse bildeten einen perfekten Rahmen für das insgesamt 31. Derby gegen den TSV Rot–Weiß Arnsfeld. Die genaue Gewinn– und Verlustrechnung erspare ich mir an dieser Stelle, denn es reicht allein die Aussage, dass der letzte Mauersberger Sieg am 03.11.2013 bejubelt werden konnte. Am Rande sei zudem bemerkt, dass es sich bei dieser Auflage um ein Spitzenspiel handelte. Vor einem halben Jahr war es – zugegeben eine Spielklasse höher – noch ein Kellerduell. Personell gab es die inzwischen gewohnten Veränderungen, aber trotzdem stand dem Mauersberger Trainergespann eine ordentliche Truppe zur Verfügung. Auf der Gegenseite fehlte mit Tom Hünel zwar zunächst der beste rot–weiße Torschütze, dennoch platzte die Arnsfelder Ersatzbank aus allen Nähten.


Entsprechend der brisanten Rahmenbedingungen wurden vom Kreisverband, anders als in der Liga sonst üblich, neben dem Schiedsrichter auch zwei neutrale Assistenten angesetzt. Diese Info nur noch einmal für den einen oder anderen Zuschauer, denn anhand mancher Zwischenrufe war doch zu vermuten, dass dies nicht allen klar war. Die Partie selbst begann verhalten, ja fast vorsichtig. Beide Mannschaften waren zunächst mehr darauf bedacht, das Spiel des Gegners zu zerstören, als ein eigenes aufzuziehen. Viele Zweikämpfe, Ballverluste und lange Bälle, wenig spielerische Aktionen oder gar Torgelegenheiten auf beiden Seiten. Dabei hatten Roman Anke und Jens Hubatsch vor dem Spiel doch eine andere Marschrichtung vorgegeben. Mit drei echten Spitzen sollte mutig nach vorne gespielt werden, um die Arnsfelder Abwehr zu Fehlern zu zwingen. Ein Plan, der in den ersten 30 Minuten kaum Wirkung zeigte. Und so war es irgendwie auch logisch, dass Gefahr nur nach Standards aufkam. Und eben durch einen solchen gehen die Gastgeber dann auch in Führung. Robert Kunze hebt den Ball aus etwa 20 Metern sauber über die Mauer und trifft zum 1:0. Bekanntlich darf der erste Torschütze des Tages die Kabinenmusik beim nächsten Spiel bestimmen. Der Treffer durch unseren Dynamo–Fan bedeutet also nichts Gutes für die Masse der Lila–Weißen Mannschaftsmitglieder. Doch zurück zum Spiel gegen Arnsfeld. Die Freude über das 1:0 währte aber nur knapp fünf Minuten, denn auf der Gegenseite entsteht aus einer harmlosen Flanke der Ausgleich. Während Kapitän Michael Löser und Keeper Patrick Drechsel "nimm du ihn, ich hab ihn sicher" spielen, bedankt sich Ringo Mauersberger und schiebt zum 1:1 ins leere Tor. Danach verflachte die Partie wieder etwas und Torchancen waren Mangelware. Die Gäste agierten weiter mit vielen langen Bällen, welche die, mit Größenvorteilen ausgestattete, Mauersberger Defensive kaum in Bedrängnis brachten. Seitens der Gastgeber waren einige gute Spielzüge über die rechte Seite zu verzeichnen, aber sämtliche Hereingaben fanden keinen Abnehmer im Zentrum. Insgesamt blieb es weiter viel Kampf und Krampf, bis, ja bis sich Erik Haustein drei Minuten vor der Pause die Kugel schnappt, drei Arnsfelder austanzt und clever mit dem Außenrist ins kurze Eck vollendet. Ehrlich gesagt die erste Szene, welche so richtig nach Fußball aussah. Mit einer 2:1 Führung ging es in die Halbzeitpause.

SG Mauersberg, Fußball

Erik Haustein (li.) sorgte mit seinen zahlreichen Solos immer wieder für Torgefahr. Foto: Zimmermann


Kurz nach Wiederbeginn wechselten die Gäste den inzwischen angereisten Torjäger Tom Hünel ein, der mit seiner ersten Aktion – quasi aus dem Nichts heraus – den Ausgleich zum 2:2 erzielte. Diese Szene war der Auftakt zur besten Phase des Spiels, denn beide Teams agierten jetzt mit offenem Visier. Nur fünf Minuten später gehen die Gastgeber durch einen Kopfball von Luca Reuther erneut in Führung. Hier präsentierte sich die Gästeabwehr etwas unsortiert, denn die Freistoßflanke von Hendrik Anke war eine gefühlte Ewigkeit in der Luft und hinter dem Torschützen stand zudem Rico Lötsch ebenfalls völlig frei und hätte auch noch abschließen können. Nur zwei Minuten später war es erneut Luca Reuther, der nach einem Ballgewinn im Mittelfeld in den Sechzehner zieht und dort elfmetereif gefoult wird. Nach einer Beratung mit dem Assistenten zeigt der Schiri folgerichtig auf den Punkt. Ach und noch einmal: Die Assistenten waren NICHT aus Mauersberg! Fairerweise muss allerdings auch erwähnt werden, dass der Zweikampf, welcher zum vorangegangenen Ballgewinn führte, schon ein wenig grenzwertig war. Den Strafstoß verwandelt Roy Bauer ziemlich kompromisslos und beendet damit seine Torflaute der letzten Wochen. Ganz nebenbei bemerkt: Ein ziemlich mutiger Entschluss, denn unser Roynaldo hat seinen letzten Elfer gegen Edorf 2 verballert. 4:2 vorne und nur noch 20 Minuten auf der Uhr – das Ding ist durch. Denkste! In der 75. Minute entschieden sich einige Mauersberger Abwehrspieler dazu, doch noch für eine spannende Schlussphase zu sorgen und bringen gemeinschaftlich einen Arnsfelder Spieler im Sechzehner ebenso klar zur Strecke, wie es zuvor auf der Gegenseite der Fall war. Tom Hünel verlädt Torhüter Patrick Drechsel und verkürzt mit seinem neunten Saisontor auf 4:3. Die nächsten fünf Minuten gerät der Sieg noch einmal arg ins Wanken, denn die Gastgeber schwimmen gehörig. Vor allem der inzwischen immer wieder aufrückende Libero John Langer sorgt für einige gefährliche Szenen im Strafraum der SpG MM2. Trotzdem überstehen die Platzherren diese kritische Phase relativ schadlos und stabilisieren sich in den letzten zehn Minuten wieder.

SG Mauersberg, Fußball

Torhüter Patrick Drechsel entscheidet sich beim Strafstoß für die falsche Ecke. Foto: Zimmermann

Gegen Spielende hielten sich die Gastgeber an die Ansage von Lothar Alter, Trainer der Ersten, verteilten die Bälle großzügig über den Fangzaun und nahmen Zeit von der Uhr, wo es nur ging. Sogar die taktischen Wechsel gelangen! Gefühlt zum ersten Mal in den letzten drei Jahren schaukeln wir so eine Führung kurz vor Schluss auch mal nach Hause und bringen uns in der Nachspielzeit nicht um den Lohn der Arbeit. Trotzdem hätte mit dem einen oder anderen Konter der Deckel drauf gemacht werden müssen. Letztlich geriet der Mauersberger Kasten aber nicht mehr in Gefahr und wir schlagen den Tabellenführer 4:3. Mit Blick aufs gesamte Spiel sicherlich nicht ganz unverdient, aber über ein Unentschieden hätte sich auch niemand beschweren dürfen. Durch die Ergebnisse des Spieltages wird es im Vorderfeld der Tabelle inzwischen ziemlich kuschelig und die kommenden Wochen werden da sicher noch einige Überraschungen bereithalten. Für die SpG MM2 geht es kommenden Sonntag zur zweiten Vertretung von Einheit Börnichen. Spielbeginn ist um 12.30 Uhr und ganz wichtig: Radio vergessen!

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