Krimi endet mit glücklichem Sieg

Auch zur weitesten Auswärtsreise der Saison herrschte bei den Damen der SG Mauersberg wieder Personalnot. Nur sieben Spielerinnen machten sich am Samstag ins ca. 2:15 Stunden entfernte Mockrehna auf, um dort gegen den TSV Schildau anzutreten. Entgegen den Gepflogenheiten im Herrenbereich, wo die "kein Bier vor elf" Regel strikte Anwendung findet, scheint es Vergleichbares für Sekt offensichtlich nicht zu geben. Gepaart mit der langen Fahrzeit entwickelte sich daher schnell gute Laune im Bus und es konnten viele neue Erkenntnisse gewonnen werden. Immerhin wissen wir jetzt, wie es sich anhört, wenn Meerschweinchen niesen. Auf die Partie gegen den TSV 1862 Schildau, der im ersten Spiel des Tages den SV Reudnitz mit 3:0 bezwang, hatte dies allerdings wenig Einfluss.

Die Aufstellung der Gäste ergab sich quasi von selbst, da lediglich die Position des Zuspielers mit Annika Thiele und Mandy Korb doppelt besetzt war. Der erste Satz begann auch recht vielversprechend, denn man konnte sofort gut mithalten und war zwischenzeitlich sogar einige Punkte in Führung. Mitte des Satzes glichen die Gastgeber dann aus und es entwickelte sich eine spannende Schlussphase, in welcher die Damen vom TSV Schildau den Satz knapp mit 25:22 für sich entscheiden konnten. Mit hängenden Köpfen wurden die Seiten gewechselt und diese negative Körpersprache blieb auch bis Mitte des zweiten Durchgangs erhalten. Auf dem Feld sahen die zahlreichen Zuschauer immer wieder das gleiche Strickmuster. Aus einer durchaus guten Annahme gelang zwar immer ein ordentlicher Angriff, die starke Feldabwehr der Nordsächsinnen verhinderte aber oft den direkten Punkt. Es folgte ein hoher Pass auf die beiden großgewachsenen Außenangreiferinnen Susann Zirm und Tina Seifert, welche mit hoher Quote den Gegenangriff verwandelten. Und so sah es bis zur Mitte des zweiten Satzes doch arg danach aus, als würden Spielzeit und Fahrzeit ein schlechtes Verhältnis haben. Durch den Wechsel auf der Zuspielerposition kam dann aber neuer Schwung ins Spiel und eine Aufschlagserie von Anne Neubert machte aus einem 17:20 die 22:20 Führung. Damit war die Vorentscheidung in diesem Satz gefallen und das 25:21 brachte den Satzausgleich.

SG Mauersberg

Der Mauersberger Block, hier von Monique Ehrig und Nadine Weigel, hatte es schwer gegen die beiden Schildauer Hauptangreiferinnen. Foto: Ehrig

Leider begann der dritte Durchgang direkt mit einem ordentlichen Fehlstart und der Schwung aus Satz zwei war sofort dahin. Über die Stationen 6:10 sowie 12:19 hieß es am Ende 17:25. Die Gastgeber hatten sich inzwischen sehr gut auf die Mauersberger Mitte eingestellt und konnten dort fast immer einen Doppelblock ans Netz bringen. Da auf der Hauptschlagrichtung zudem noch die beiden großen Spielerinnen standen, war dort in dieser Phase kaum was zu machen. Mit dem Rücken zur Wand lief es im Vierten aber wieder besser und die Erzgebirgerinnen holten sich den Durchgang mit 25:22. Inzwischen zollten die Damen des TSV Schildau, die auch schon im ersten Spiel fast nur mit der Startsechs unterwegs waren, der langen Partie ein wenig Tribut und machten den einen oder anderen Eigenfehler, welcher bis dato meist vermieden wurde. Der Tie–Break spiegelte dann das Auf und Ab der gesamten Partie wieder. Zunächst erwischt Schildau den besseren Start und setzt sich auf 7:4 ab. Danach gleichen die Gäste auf 7:7 aus, nur um dann den TSV wieder auf 12:9 davonziehen zu lassen. Eine nervenstarke Aufschlagserie von Michaela Staar bringt die Damen der SG wieder mit 14:12 in Führung, ehe dem Matchball–Aufschlag dann doch ein wenig die Nervenstärke fehlte. Der verbliebene Matchball wurde aber mit großem Kampfgeist zum 15:13 genutzt. Am Ende des Duells zweier, an diesem Tag absolut gleichwertiger, Mannschaften, holen sich unsere Mädels nach 112 Minuten Spielzeit den vierten Saisonsieg und beenden eine ordentliche Hinrunde mit elf Punkten. Grund genug, um auf dem Heimweg noch einen spontanen, stimmungsvollen Zwischenstop beim Griechen einzulegen. Müde, aber glücklich, erreichten die Mädels nach über 13 Stunden wieder das Lichterdorf Mauersberg, in dem ein Großteil der Fensterbeleuchtung schon wieder ausgeschaltet war.

Zwar ohne Punkte, aber mit einer guten Leistung im Gepäck, kehrte die Zweite aus Burgstädt zurück. Beim neuen Tabellenführer der Bezirksklasse reichte es zwar nicht zum Satzgewinn, aber insbesondere der erste (24:26) und dritte (27:29) Druchgang machen Mut, dass es in dieser Saison trotzdem noch Siege zu feiern gibt. Nach dem Rückzug des VC Zschopau II wurde in der vergangenen Woche der Spielplan umgestellt. Die Änderungen werden hier in Kürze veröffentlicht.


Bericht von Andreas Bauer, Freie Presse vom 29.11.2016:

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