Damen müssen Punkte verschenken...

Durch zahlreiche Ausfälle und Absagen war bereits eine Woche vor der Partie in Reudnitz klar, dass es personell ganz eng werden würde. Um überhaupt sechs Spielerinnen aufs Feld zu bekommen, wurde Freizeitvolleyballerin Kristin Fiedler kurzerhand mit einem Spielerpass ausgestattet. Bis kurz vor Abfahrt nach Leipzig war die Volleyballwelt auch noch in Ordnung, doch das sollte sich abrupt ändern. Aufgrund eines beruflichen Notfalls musste Michaela Staar zunächst passen und es war auch nicht absehbar, ob sie es bis zum Spielbeginn schaffen würde. Spielertrainiern Monique Ehrig klingelte daraufhin alle, auch noch so unwahrscheinlichen, Optionen durch, aber es war so kurzfristig nicht mehr möglich, eine Ersatzspielerin zu aktivieren. Da die Landesspielordnung einen Einsatz mit Jugendspielerpässen verbietet, schied auch die Option aus, ein Talent aus der Kreisjugendliga mitzunehmen. So machten sich Monique Ehrig, Nadine Weigel, Uta Wätzig, Annika Thiele sowie Kristin Fiedler zu einer Fahrt ins Ungewisse auf und klammerten sich an die kleine Hoffnung, dass doch noch eine Spielerin nachkommen würde.

Zumindest sorgten Reudnitz und Schildau im ersten Spiel des Tages (2:3) unfreiwillig für den größtmöglichen Zeitpuffer und beendeten ihre Partie erst 15.45 Uhr. Inzwischen war aber klar, dass aufgrund der weiten Anreise eine spielfähige Mannschaft nicht vor 17.35 Uhr zustande kommen würde. Der Blick in die Spielordnung besagt für solche Fälle: "Der Staffelleiter hat auf Spielverlust mit 0 Punkte, 0:3 Sätze und 0:75 Bälle gegen eine Mannschaft zu entscheiden [...] die 15 Minuten nach der in der Ausschreibung festgesetzten Zeit nicht angetreten ist. Es sei denn, die gegnerische Mannschaft ist mit der Verzögerung oder Verschiebung innerhalb des Spieltages einverstanden. Für Meisterschaftsspiele, die in Turnierform ausgetragen werden, ist der Spielbeginn für das zweite Spiel eine Stunde nach Ende des vorher angesetzten Spiels [...] anzunehmen." Zum Mitrechnen: 15.45 Uhr + 1 Stunde + 15 Minuten = 17.00 Uhr. Da sich die Gastgeberinnen vom SV Reudnitz auch nicht mit einer weiteren Verzögerung einverstanden erklärten, mussten die Punkte kampflos abgegeben werden. Glückwunsch an die Damen aus der Messestadt, die sich damit den Klassenerhalt am grünen Tisch gesichert haben. Kein Vorwurf! Wir hätten es vermutlich nicht anders gemacht. Eben dieser Klassenerhalt ist durch die abgeschenkte Partie für die SG Mauersberg aus eigener Kraft jetzt leider nicht mehr möglich, denn selbst bei einem Sieg im letzten Saisonspiel ist man auf allerhand Schützenhilfe angewiesen. Neben den eben beschriebenen sportlichen Folgen wird laut Landesspielordnung zudem eine Ordnungsstrafe von 100 Euro fällig. "Nachdem wir letzte Woche viel neuen Mut in Sachen Klassenerhalt geschöpft hatten, ist das heute eine ganz bittere Stunde für uns" sagte eine sichtlich enttäuschte Spielertrainerin, die sich bei den mitgereisten Mädels und besonders bei der kurzfristig eingesprungenen Kristin Fiedler bedankte, dass sie trotz der trüben Aussichten den Nachmittag geopfert haben. Auch wenn es am Ende umsonst war...

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Newsarchiv März 2017

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