Start in schwierige Spielzeit gelingt

Mit den Heimspielen gegen den VSV Eintracht Reichenbach sowie Fortschritt Lichtenstein sind die Männer der SG Mauersberg in die neue Bezirksligasaison gestartet. Dabei gelang der Mannschaft von Trainer Tim Natzschka ein ordentlicher Start, denn nach der 1:3 Niederlage gegen den Aufsteiger aus dem Vogtland konnten die Lichtensteiner mit 3:0 geschlagen werden. Das überhaupt schon Punkte verbucht werden konnten, ist angesichts der jämmerlichen Vorbereitung und kritischen Personalsituation schon als großer Erfolg einzustufen.

Doch der Reihe nach und in aller Kürze: Vorm ersten Spieltag gab es aus verschiedenen Gründen insgesamt nur vier Trainingseinheiten, wobei keine einzige mit mehr als fünf Spielern absolviert wurde. Im Rahmen dieses Trauerspiels wurde ein Test gegen vier (!!!) Oberwiesenthaler Bezirksklässler deutlich mit 0:3 verloren. Höhepunkt der Vorbereitung war ein gemeinsames Training mit den Damen, welchem nur Paul Sommer als Hahn im Korb beiwohnte. Dieser überzeugte allerdings bei 2,24 m Netzhöhe auf ganzer Linie. Natürlich hat diese Situation auch seine Gründe, welche neben Schichtarbeit, Urlaub und privaten Verpflichtungen vor allem in der Verletztenmisere liegen. Der Sommer hat arg Wirkung gezeigt, denn mit Marcel Erge wird uns einer der besten Diagonalangreifer der Liga knieverletzt und mit bevorstehender OP mindestens eine Saison ausfallen. Knie? Gutes Stichwort, denn auch Markus Rasser muss sich nach mehreren Knie–OP´s aus dem Team abmelden. Beides nicht zuletzt regelmäßige Trainingsteilnehmer, die dann auch freitags in der Halle fehlen. Damit nicht genug, denn neben Häuslebauer René Lang fällt mit Thomas Fiedler auch der zweite Zuspieler auf unbestimmte Zeit verletzungsbedingt aus. Drei Wochen Zwangspause hieß es zuletzt auch für Michael Ehrig, der sich beim Altherrenfußball verletzt hatte. Dazu noch Schulter hier, Knie dort und ein bisschen Magen–Darm als Garnierung oben drauf. Der aktuelle Zustand der Herrenmannschaft erinnert eher an den letzten als an den ersten Spieltag.

Aber es gibt auch Licht am Ende des Tunnels, denn im Sommer erreichten uns die Anfragen von einigen Hobbyspielern, welche den Volleyball gerne etwas ernster betreiben wollen. Aufgrund der wirklich dramatischen Personallage wurden Benjamin Melzer sowie Tobias Wendrock auch sofort und eigentlich ohne ein richtiges Training SSVB–lizenziert und DVV–registriert, um bei Gefahr im Verzuge sofort in kalte Bezirksliga–Wasser geschubst werden zu können. So konnten wir am ersten Heimspieltag immerhin acht statt der befürchteten sechs Spieler ins Protokoll einschreiben. Leider, wie bereits erwähnt, kein Zuspieler darunter.

Da sich der eine oder andere aufgrund seiner filigranen Unfähigkeit automatisch nicht als Zuspieler eignet, wurde die Wahl schnell recht eng und letztlich blieb nur noch Tim Natzschka im Lostopf. Wohl wissend, dass wir uns da in Sachen gute Annahme und "dreckiger Punkt in brenzliger Situation" keinen Gefallen tun werden. Bundeswehr–Begründung mit vier Buchstaben? Isso! Fakt ist aber auch, dass wir uns bereits zu Saisonbeginn keine weitere ernsthafte Verletzung mehr leisten können. Damit genug gejammert und ab in eine kurze Zusammenfassung des ersten Spieltages. Der VSV Eintracht Reichenbach, unser Gegner im ersten Spiel, erinnerte doch arg an den VSV Oelsnitz 2 aus der vergangenen Saison. Ein junger, motivierter und durchaus sympathischer Aufsteiger, der sehr gut aufeinander eingespielt scheint und bereits beim Einschlagen das eine oder andere Achtungszeichen in den Hallenboden polterte. Aber einen Unterschied gab es dann doch, denn während Oelsnitz mit 14 Spielern anreiste, brachten es die Reichenbacher nur auf sieben Ballsportler. Der Rest ist schnell erzählt. Im ersten Satz war den Gästen wahrscheinlich ein wenig die Nervostität im Weg und wir konnten mit unserer gewohnt lockeren verbalen Art den Satz lange offen halten. Zudem hatten wir uns in der neuen Aufstellung schnell gefunden. Der "Tim–spielt–jetzt–zu–Dominoeffekt" hatte Stefan Georgi von Mitte auf Außen versetzt, Paul Sommer für Stefan in die Mitte und Enrico Langer ersetzte den Langen auf Diagonal. Eine ansehnliche Sprungaufschlagserie von Martin Neubert (nicht seine letzte an diesem Tag) versetzte uns kurz vor Schluss des ersten Satzes sogar in die Lage, zwei Punkte Vorsprung herauszuspielen. Diese hielten wir dann bis zum Ende und holten überraschend den ersten Satz des Tages. In der Folge machten die Herren aus dem Vogtland aber mehr als ernst und spielten einen sehr ansehnlichen Angriffsvolleyball. Beim 15:25 und 14:25 in den Durchgängen zwei sowie drei kann ich mich an keinen einzigen gelegten Ball der Gäste erinnern oder gar an einen geschlossenen Doppelblock unsererseits. Im vierten Satz tauschten wir die beiden Mittelblocker und konnten so zumindest ein paar Angriffe entschärfen.

SG Mauersberg

Mit seinen Sprungaufschlägen erzielte Martin Neubert viele Punkte für die SG. Foto: Sartison

Manchmal reichen eben schon andere Gesichter in der Rotation aus. Trotz des knappen 22:25 ging auch dieser Satz –genau wie die gesamte Partie– verdient an die Jungs des VSV. Auf den ersten Blick wieder ein starker Aufsteiger. Ob es, wie in den letzten Jahren (Pama Freiberg, VSV Oelsnitz 2) immer, zum nächsten Durchmarsch reichen wird, muss sich noch zeigen. Ein Podestplatz ist auf alle Fälle drin.

In der zweiten Partie des Tages kam es dann zum Klassiker gegen den SSV Fortschritt Lichtenstein, mit denen wir uns schon seit vielen Jahren sehenswerte Duelle am Netz liefern. Naja, sehenswert war es ehrlich gesagt in diesem Jahr dann leider nicht. Auch die Gäste um Kapitän Sascha Grieshammer hatten personell nicht die Bestbesetzung mit ins Erzgebirge gebracht. Zudem liegt der Fokus des Vereins auf auf dem Damenspielbetrieb. Und so plätscherte das Spiel ohne nennenswerte Aufreger vor sich hin. Die ersten beiden Sätze gingen mit 25:15 sowie 25:22 doch relativ sicher nach Mauersberg, ehe sich im dritten Durchgang ein wenig der Schlendrian einschlich und die Anzeigetafel plötzlich auf 19:19 stellte. Aber anscheinend wird im Hause Langer ⁄ Petrick zeitig gegessen, denn Enrico Langer beendete mit einer unangenehmen Aufschlagserie den Satz (25:19) und damit auch die Partie (3:0). Aufgrund der eingangs erwähnten Situation nehmen wir diese unerwarteten drei Punkte gerne mit und wissen aber, dass wir uns gehörig steigern müssen, um hier sorgenfrei durch die Saison zu kommen. Zudem sind jetzt mal ein paar Trainingseinheiten absolute Pflicht, damit wir die Neuzugänge schnell ins System integrieren können. Oder lieber nicht? Besteht ja durchaus auch wieder Verletzungsrisiko... Ach ich weiß doch auch nicht! Was ich aber weiß ist, dass Tim Natzschka die Sache mit der Ballverteilung sehr gut hinbekommen hat und sich auch sonst jeder gut reingehängt hat. Mit dieser Einstellung sollten wir auch am 06.10.18 um 12.00 Uhr beim CPSV antreten, der seinen Fokus seit Kurzem eher auf die Herrenabteilung gelegt hat. Mal sehen, ob der zweite Aufsteiger auch so einschlägt...

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Newsarchiv September 2018