Versöhnlicher Heimabschluss–Liga vorzeitig entschieden

Auch diese Woche gibt es leider wenig Grund für Boulevardjournalismus rund um die Herren der ersten Mannschaft. Die letzten Trainings waren gut bis sehr gut besucht, keine Probleme in Sachen Spielhalle, Aufbau oder Trikots und neun einsatzbereite Spieler pünktlich um 12.30 Uhr in der Halle. Wir kamen sogar in die Verlegenheit, uns mit Bonusaufgaben wie Imbiss oder Musikauswahl zu beschäftigen. Einzig unsere Gäste aus Oelsnitz verdarben mit ihrer streberhaften Anreise (12:27 Uhr!!!) in Stärke zweier Fußballmannschaften die komplett gelungene Heimspielvorbereitung.


Aber allein diese Tatsache unterstrich noch einmal deutlich, dass die Vogtländer mit einem eindeutigen Ziel ins schönste Mittelgebirge Sachsens gekommen waren–den Aufstieg klar machen. Und wer den Weg des Liganeulings in dieser Saison auch nur halbwegs verfolgt hat, der kann keinen Zweifel daran haben, dass dies absolut verdient ist. Trotzdem wollten wir natürlich nicht nur brav Spalier stehen, sondern zumindest die Meisterfeier in unserer Halle verhindern. Dazu hätte es einen Mauersberger Sieg gebraucht und der–ich kann es vorwegnehmen– ist es dann leider nicht geworden. Aber immerhin haben wir unsere Gäste ein wenig geärgert und den Zuschauern einen guten Kampf geboten.

Nachdem der Start ins Spiel ein wenig verschlafen wurde, fand das Team aus dem Lichterdorf gegen Ende des ersten Satzes so langsam in die Partie. Bis dato gab es gegen das facettenreiche Angriffsspiel des VSV 2 wenig auszurichten. Wie schon im Hinspiel war ein geschlossener Doppelblock eher Zufall als Absicht und gegen die ebenso harten wie platzierten Angriffe gabs auch in der Abwehr nix zu holen. Folgerichtig erhöhten die Gastgeber das Risiko im Aufschlag und wurden belohnt. Die Oelsnitzer Annahme wackelte und damit auch das gesamte Spiel der Vogtländer. Zwei Serien von Martin Neubert und Michael Ehrig machten aus einem 18:20 den 25:21 Satzgewinn.
In den folgenden beiden Durchgängen gabs dann aber den Beweis dafür, wieso die Zweite des VSV auf Meisterschaftskurs ist. Fast fehlerfreies Spiel aus der eigenen Annahme heraus und im Block nahezu unüberwindbar. Unsere Mittelangreifer wurden sogar im ersten Tempo per Doppelblock abgemeldet. Zudem war der gegnerische Diagonalangreifer zwei Sätze lang ohne einen einzigen Fehler unterwegs. Mauersberger Punkte gab es eigentlich nur dann, wenn der "Bauernvolleyball" ausgepackt wurde. Mit 19:25 und 17:25 zogen wir klar den Kürzeren.
Vorm vierten Satz gab es dann auf beiden Seiten einige Umstellungen, wobei die Gäste ihren Alterdurchschnitt erheblich senkten und gut 40 Jahre Volleyballerfahrung auf die Bank setzten–wohlgemerkt mit nur einem Wechsel. Sorry, aber der musste jetzt von Urgestein zu noch mehr Urgestein einfach mal sein ;–). Offensichtlich kam die SG in der neuen Aufstellung besser zurecht und lieferte jetzt auch in der Feldabwehr einen starken Kampf ab. Punkt für Punkt zogen die Gastgeber davon und fanden vor allem im Außenangriff mehr und mehr Mittel, den VSV–Block zu überwinden. Die Vogtländer versuchten zwar noch zu reagieren, aber beim Stand von 8:18 war es für diesen Satz zu spät. Trotzdem brachten die Wechsel leider wieder so viel Stabiliät ins Spiel des VSV zurück, dass die Formkurve gegen Satzende noch erheblich anstieg. Zwar reichte es beim 17:25 nicht mehr zur Wende, aber der neue Schwung konnte direkt in eine 7:3 Führung im Fünften umgewandelt werden. Nach dem Seitenwechsel packten aber auch die Männer aus dem Lichterdorf den Kampfgeist nochmals aus und warfen sich in alles, was der VSV übers Netz brachte. So konnte der Rückstand bis auf zwei Punkte verkürzt werden, ehe ein verschlagener Dankeball statt 11:12 auf 10:13 stellte. Diesen Vorsprung ließ sich der VSV 2 nicht mehr nehmen und gewann am Ende verdient mit 11:15. Dadurch war auch die Meisterschaft in trockenen Tüchern, denn selbst im worst case würden die Sperken aufgrund der mehr gewonnenen Spiele bei Punktgleichheit an der Tabellenspitze bleiben. Davon abgesehen glaubt auch nur Tinkerbell noch daran, dass der VSV am letzten Heimspieltag patzt.

SG Mauersberg

Auch für Stefan Georgi (re.) war der Oelsnitzer Block eine harte Nuss. Foto: Knoblauch


Im zweiten Spiel des Tages standen uns die Euros vom SV Fortschritt Crimmitschau am Netz gegenüber. Die Gäste haben personell eine schwierige Saison zu bestehen und waren vor der Partie trotz allem noch in Schlagdistanz zum Podium. Für uns galt es, eben diesen Platz mit einem Sieg zu sichern. Aber vor allem in den ersten beiden Sätzen merkte man dem Spiel nicht an, dass es hier noch um etwas geht. Beide Teams spulten weitestgehend emotionslos ihr Programm herunter und so blieb die Partie lange Zeit ohne Höhepunkte. Trotz deutlicher 23:19 Führung verlieren wir den ersten Satz nach einer hausgemachten Serie von Arbeitsverweigerungen in der Annahme noch mit 23:25. Ein wenig besser lief es im Zweiten, den wir doch deutlich (25:16) gewinnen konnten. Entscheidend war dann die Endphase vom dritten Durchgang, in dem wir erst mit dem Rücken zur Wand stehen mussten (20:23), ehe die Tugenden aus dem ersten Spiel wieder ans Tageslicht geholt wurden. Endlich kamen Emotionen ins Spiel, es wurde angefeuert sowie gekämpft. Es gelang letztlich sogar, den Satz noch mit 27:25 zu drehen. Der Knackpunkt der Partie, denn bei unseren Gästen lief nicht mehr viel zusammen und bei uns gelang alles. Früh gingen die Gastgeber mit 8:1 in Führung und hatten zur Satzmitte sogar ein Plus von zehn Punkten. Am Ende holen die Männer aus dem Lichterdorf den Satz mit 25:17 sowie das Spiel mit 3:1. Für die alberne 6–fach Wechselorgie beim Matchball möchten wir uns in aller Form beim Gegner sowie dem Schiedsgericht entschuldigen. Die Idee erschien im ersten Moment recht lustig–wars es dann aber leider überhaupt nicht. Sorry...

Mit insgesamt vier von sechs möglichen Punkten ziehen wir nach diesem Spieltag sogar an Milkau vorbei auf Platz zwei und haben die Vizemeisterschaft mit einem Sieg am letzten Spieltag selbst in der Hand. Auch dies hätte vor dieser Spielzeit nur Tinkerbell geglaubt, aber mit Feenstaub kennen wir uns ja inzwischen aus. Das Saisonfinale steigt am 14.04. beim SV Linda und eigentlich gibt es dort nur zwei Ziele: Das Trullala als erster Spieler einer Gastmannschaft zu gewinnen und nicht als Fahrer eingeteilt werden, um beim Brander Griechen dann zusehen zu müssen, wie der Ouzo von den anderen gekippt wird.

Hier gibt es noch die Spielberichte von Crimmitschau und Oelsnitz.

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