Punktgewinn knapp verpasst

Die Vorzeichen für das letzte Spiel des Jahres 2019 standen eigentlich ganz gut. Denn bis auf Thomas Schaarschmidt waren alle weiteren zehn Spielerpassbesitzer der Herrenmannschaft nach Wildenfels gereist und dort auch ohne Verspätung angekommen. Der Schnitt von 0,5 Autos pro anreisendem Spieler zeugt allerdings nicht von sonderlich viel Klimakompetenz. Weiterhin wurde vorher auch einmal (!) trainiert, was zuletzt ja eher Seltenheitswert hatte. Für den Großteil der Mannschaft war die Partie in der Wildenfelser Mehrzweckhalle eine Premiere. Lediglich Michael Ehrig hatte zu Zeiten des Schwarz–Weiß-Fernsehens mit dem SV Auerbach 05 dort zu Heimspielen gastiert. Die Hausherren hatten reichlich Personal an Bord und füllten beim Einspielen die komplette Hallenhälfte. Auf der Tribüne versammelte sich zudem eine beachtlichte Zuschauerzahl, welche für eine tolle Atmosphäre sorgte. Da sei der eine oder andere unqualifizierte Kreisklassenfußball–Zwischenruf durchaus verziehen.

Die Männer aus dem Lichterdorf gingen mit einer leicht veränderten Startsechs in die Partie. Der zuletzt beruflich verhinderte Paul Sommer ersetzte den von Männerschnupfen geplagten Mittelblocker Michael Ehrig. Ansonsten standen mit Thomas Fiedler im Zuspiel, Martin sowie Andreas Neubert auf Außen, Enrico Langer in der Mitte, Marcel Erge auf Diagonal und Tobias Wendrock als Libero die üblichen Verdächtigen der letzten Wochen auf dem Parkett. Nach ein paar Startschwierigkeiten fanden die Gäste dann gut in den ersten Satz und konnten den Durchgang vor allem durch ein paar sehenswerte Blockpunkte lange offen gestalten. Letztlich fehlte beim 23:25 in der entscheidenden Phase auch ein wenig das Glück.

Im zweiten Durchgang lief dann leider sehr wenig zusammen. Die Gastgeber setzten die SG Mauersberg mit starken Aufschlägen arg unter Druck und es gelang kaum ein geordneter Spielaufbau. Das 16:25 war auch in dieser Höhe gerechtfertigt. Vorm dritten Satz wurde die Startaufstellung ein wenig justiert und es spielte sich von Punkt zu Punkt besser. Die Annahme kam brauchbar zu Zuspieler Thomas Fiedler, der mit Enrico Langer und dem gewohnt stark aufspielenden Martin Neubert dankbare Abnehmer fand. Die Gastgeber waren nun erstmals mit ein paar Punkten im Rückstand und verloren ein wenig das spielerische Selbstverständnis. Die bis dato kaum existente Eigenfehlerquote wurde ein wenig aufgebessert und endlich landete auch einmal ein Aufschlag im Netz oder ein Angriff neben der Linie. Die positive Stimmung kippte kurzzeitig und es wurde farbenfroh. Das gute Schiedsgericht griff im richtigen Moment zu den richtigen Karten, was die Situation schnell wieder beruhigte. Letztlich hielten sich die Gäste mit einem deutlichen 25:18 Satzerfolg im Spiel. Den neuen Schwung konnte das Team aus dem Lichterdorf aber zunächst nicht mit in den Vierten nehmen. Vor allem der Wildenfelser Diagonalangreifer fand wieder zu alter Stärke und konnte sich im Angriff ungehindert verwirklichen. Hier muss sich die SG Mauersberg aber auch die Kritik gefallen lassen, dass weder am Block noch in der Feldabwehr darauf reagiert wurde. Denn 99,9 Prozent der Bälle gingen diagonal am Block vorbei und landeten, zwar durchaus mit ordentlicher Härte versehen, fast immer im gleichen Feldbereich. Das darf man schon mal früher bemerken und entsprechend umstellen. Was zwischenzeitlich nach bitterer Niederlage roch, wurde am Ende doch noch ein enges Höschen. Eine gute Aufschlagserie von Enrico Langer sowie eine ungeahnt kämpferische Leistung der gesamten Mannschaft brachte das Team wieder zurück auf die Punktetafel und beim Stand von 22:22 konnten wir die Partie drehen–leider in die falsche Richtung. Durch einen Aufschlagfehler und eine missglückte Annahme werden die folgenden zwei Punkte kampflos an die Hausherren geschenkt, welche dann beim 24:22 den ersten Matchball auch gleich nutzen. Standesgemäß war es wieder der Diagonalgreifer, welcher – und man ahnt es vielleicht schon – innen am Block vorbei Richtung Position 1 erfolgreich abschloss.

SG Mauersberg

Augen zu und durch? Enrico Langer (li.) und Andreas Neubert am Block. Foto: Weigel


Zum Ende des Spieljahres 2019 fahren die Herren der SG Mauersberg also ohne Punkte nach Hause, obwohl zumindest einer davon möglich gewesen wäre. Nach dem Debakel in Oberreichenbach zeigte die Truppe aber eine deutliche Leistungssteigerung und muss trotz des Abrutschens in der Tabelle den Kopf nicht in den Sand stecken. Dass es in dieser Saison nur um den Klassenerhalt gehen kann, war angesichts der Rahmenbedingungen von Anfang an klar. Drei Siege in der Hinrunde sind da schon eine gute Grundlage, welche nach den schwachen Auftaktpartien gegen Hennersdorf und Milkau so gar nicht zu erwarten war. Jetzt wird es darauf ankommen, das eine Training pro Woche auch mit entsprechenden Teilnehmerzahlen zu füllen, um die fehlende Abstimmung zu verbessern und auch mannschaftstaktisch etwas vorwärts zu kommen. Dazu ist durchaus Gelegenheit, denn die nächste Partie findet erst Ende Januar 2020 statt. Das Kellerduell mit den LiLa Falcons wird dann aber schon richtungsweisenden Charakter haben. Bis dahin wünschen wir allen aber erstmal ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und ein glückliches sowie verletzungsfreies neues Jahr.

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