Überraschungserfolg gegen Gornau

Das hätte wohl keiner erwartet! Durch einen 2:0 Heimerfolg gegen Gornau beendet ausgerechnet unsere SpG Arnsfeld ⁄ Mauersberg die seit dem 01.10.2017 andauernde Siegesserie der Gäste. Damals unterlag der SV Germania mit 1:2 in Neudorf und ist seither in allen Punkt– und Pokalspielen ungeschlagen geblieben. Die letzte Partie ohne eigenes Tor liegt sogar noch weiter zurück. Zuletzt schaffte die zweite Vertretung aus Gelenau am 15.04.2017 ein "zu Null" gegen die Gornauer. Dabei standen die Vorzeichen nicht im Ansatz auf Heimsieg, denn neben dieser beeindruckenden Serie des Gegners musste Trainer Marko Lötsch erneut auf mehrere Spieler verzichten. Besonders in der Defensive gab es durch die Ausfälle von Hendrik Anke und René Pollmer einige Lücken zu stopfen. Hier mussten Tom Hünel und Michael Ehrig in den ungeliebten sauren Abwehrapfel beißen. Im Vergleich zur Vorwoche fehlte zudem Sebastian Vogel im Aufgebot. Dafür standen Simon Teucher und Marco Wagner wieder zur Verfügung.

Die äußeren Bedingungen sind mit "so la la" ganz treffend beschrieben. Die Sonne stand tief, es war recht windig und der Platz an einigen Stellen doch reichlich matschig. Damit aber genug der epischen Vorrede und hinein ins Spielgeschehen, wo die Gastgeber einen Start nach Maß erwischen. Gerade einmal zwei Minuten sind gespielt, als Simon Teucher die erste Ecke der Partie flach vors Tor tritt. Am kurzen Pfosten verlängert Michael Löser die Kugel so gut, dass sie komplett durch den Fünfer rauscht und letztlich von Michael Ehrig am langen Pfosten relativ idiotensicher über die Linie geschoben werden kann. Nicht übel für den ersten Ballkontakt seit gut vier Monaten. Direkt nach Wiederanstoß übernehmen die Gäste das Spielgeschehen und kommen auch in die eine oder andere gute Abschlussposition. Bis auf einen Distanzschuss besteht allerdings noch keine Gefahr für Keeper René Eilzer. Ganz anders die Lage auf der Gegenseite, wo auch der zweite Torschuss im Netz zappelt. Michael Löser schlenzt einen Freistoß aus halblinker Position mustergültig ins lange Kreuzeck. Danny Meding im Gornauer Tor ist zwar noch am Ball, aber letzlich machtlos. Noch keine zehn Minuten auf der Uhr und der Abstiegskandidat führt 2:0 gegen den Aufstiegsaspiranten. Da mussten sich selbst die Gornauer kurz schütteln und machten in dieser Phase einige haarsträubende Fehlabspiele. Leider konnten weder Simon Teucher noch John Langer diese Zuspiele nutzen. Dass es nach 20 Minuten noch nicht 4:0 stand, lag einzig am stark aufgelegten Gästekeeper, der jede Eins–gegen–Eins–Situation für sich entschied.

Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit fingen sich die Gornauer aber wieder und erhöhten von Minute zu Minute den Druck auf die Defensive der Platzherren. Naturgemäß kann man nicht jeden Angriff dieser spielstarken Truppe verhindern und so kam es dann auch vermehrt zu Torgelegenheiten. Die beste davon hatte Mihaita Burduja, welcher aber seinen Meister im Torhüter der SpG fand. Ansonsten räumten die beiden Sechser Rico Pollmer und Denny Schreiter schon vor der Abwehr sehr oderntlich auf, sodass die von Konstantin Lötzsch sehr gut organisierte Viererkette nur selten wirklich eingreifen musste. Auf der Gegenseite blieben die "Kugelbaam–Kicker" über Konter weiterhin brandgefährlich. John Langer kommt innerhalb kürzester Zeit zweimal frei durch und bringt die Kugel wiederum nicht am Torhüter vorbei. Beim letzten Versuch wird er auf dem Weg zum Kasten vom letzten Gornauer Verteidiger noch klar sichtbar und weithin hörbar am Fuß getroffen, entscheidet sich aber fürs Weiterlaufen. Faire Geste unseres Stürmers, denn somit gabs nur den gelben Karton vom guten Schiedsrichter Frank Oertel. Wenn er fällt, ist der Platzverweis unstrittig! Apropos Fairness: Die ließ mit zunehmender Spieldauer immer mehr nach. Damit meine ich nicht unbedingt grobe Fouls, sondern die vielen kleinen und leider auch großen Nickeligkeiten abseits des Spielgeschehens. Im Gegensatz dazu gab es dann aber bei jedem noch so minimalen Körperkontakt unsererseits sofort lautstark untermaltes und theatralisch vorgetragenes Kasperletheater, was zudem noch mit zahlreichen fremdsprachigen Hinweisen in Richtung Schiedsrichter, Gegner und im weiteren Verlauf sogar der eigenen Mitspieler garniert wurde. Und mal ganz ehrlich? Ich glaube nicht, dass man uns da "einen schönen Sonntag" gewünscht hat. Das Ganze gipfelte dann kurz vor der Halbzeit in einer beinahe schon peinlichen Schwalbe im Sechszehner. Kleiner Tipp: Nächstes Mal warten, bis ein Gegenspieler in Nähe ist. Für mich stellt sich dann immer wieder die Frage, wieso solch technisch gute und zweifelos für unsere Kreisklasse überduchschnittlich begabten Fußballer zu solchen Mitteln greifen? Wenn der Gegner hier als Mannschaft auftritt, spielen sie uns –wie beim 1:9 im Hinspiel– auch wieder an die Wand. So hatte Germania auch viel mit sich selber zu tun, was uns natürlich in die Karten spielte. Nach vielen Aufregern geht es mit einer verdienten 2:0 Führung in die Pause. Die Gäste hatten zwar mehr Ballbesitz, wir aber die besseren Torgelegenheiten.

SG Mauersberg

Der war eigentlich auch idiotensicher. Trotzdem scheitert Michael Ehrig (Nr.16) in dieser Szene am Torhüter. Foto: Zimmermann


Wie erwartet kommt Gornau mit Schwung aus der Kabine und die Defensive der Spielgemeinschaft steht sofort wieder unter Druck. Aber wirklich gute Torgelegenheiten bleiben weiterhin aus. Nach gut 70 Minuten schwächen sich die Gäste ein weiteres Mal selbst, als ein bereits verwarnter Spieler im Duell mit Simon Teucher den Ball absichtlich mit der Hand spielt. Auch hier macht der Schiedsrichter alles richtig, was ihm vermutlich in bereits erwähnter, unverständlicher Art und Weise auch direkt so bestätigt wurde. Mit zunehmender Spieldauer nahmen diese verbalen Ausschweifungen immer mehr zu. Dabei spielte es auch weiterhin keine Rolle, ob es um Schiri, Gegner oder eigene Mitspieler ging. Wir versuchen die Spielberichte ja immer so neutral wie möglich zu verfassen und nur in absoluten Ausnahmefällen gibt es mal Kommentare zum Gegner oder dem Schiri. Das Spiel am Sonntag war leider so ein Beispiel dafür. Nicht zuletzt deshalb steht heute hier auch so viel Text. Grundsätzlich muss man sich nur wundern, dass die allseits bekannten Heißsporne in den Reihen der SpG Arnsfeld ⁄ Mauersberg darauf nicht angesprungen sind. Ich hätte nicht einen Cent darauf gewettet, dass wir unter diesen Bedingungen ohne eine einzige Verwarnung vom Platz gehen. Nun aber wieder zurück zum Spiel, wo Gornau nach dem Platzverweis schon ein wenig resignierte. So kamen wir in der Schlussviertelstunde noch zu einigen Hochkarätern, die aber allesamt vergeben wurden. In manchen Szenen fehlte einfach etwas die Ruhe am Ball, um die Situationen besser auszuspielen. Und dann war da ja auch noch der Gornauer Keeper, der zunächst mit einem unglaublichen Reflex gegen Kapitän Rico Pollmer hält und kurz vor Schluss nicht nur einen unhaltbaren Flugkopfball von Tom Hünel an die Latte lenkt, sondern auch noch den Nachschuss von Michael Ehrig irgendwie von der Linie kratzt. Kurz vorher rettet bei einem Distanzschuss von Simon Teucher noch der Querbalken. Klares Ding von "Glück des Tüchtigen". Die Partie endet, wie treffend, mit einer weiteren Schubserei direkt vor den Augen des Schiedsrichters. Der hatte aber offensichtlich die Nase voll und auch keine Lust mehr auf weitere Karten, daher pfiff er einfach ab. Ein ziemlich geeignetes Mittel, um die beginnende Rudelbildung sofort wieder aufzulösen. Schließlich standen ja zwei Kisten Bier in der Kabine.

Drei unverhoffte Punkte im Kampf um den Klassenerhalt, die wir sehr gerne mitnehmen. Dabei waren die frühen Tore sicherlich von Vorteil, denn man merkte den Gästen an, dass sie wahrscheinlich solche Situationen nicht gewohnt sind. Dies führte dazu, dass die Mannschaft auch viel mit sich selbst beschäftigt war. Wenn alles läuft, passiert sowas nicht. Trotzdem möchte ich die starke Leistung der Platzherren nicht unter den Teppich kehren, denn vor allem in der Defensive hielt man dem Druck mehr als Stand. Vorne muss es angesichts solcher "Bretter" aber öfter klingeln. Die Kritik sollte erlaubt sein. In der kommenden Woche haben wir spielfrei, denn die Halfinalspiele des Kreispokals finden statt. An dieser Stelle wünschen wir den Gornauern, die als letzte Vertreter unserer Staffel noch im Rennen sind, natürlich viel Erfolg. Wir erwarten dann am 31.03.19, um 15.00 Uhr den FV Venusberg zum nächsten ganz wichtigen Duell um den Klassenerhalt. Hier müssen die Zusatzpunkte aus dem Gornau–Spiel unbedingt vergoldet werden.

Bericht und Fotos unserer Gäste findet ihr auf der Facebookseite des SV Germania Gornau.

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