Ersatzgeschwächtes Team holt Punkt in Nassau

Mit ein wenig Wehmut denkt man dieser Tage an die ersten Trainingseinheiten nach der Sommerpause zurück, denn damals standen 16 fitte und einsatzbereite Spielerinnen zur Verfügung. Doch auch die Saison 2019 ⁄ 20 knüpft in Sachen Personalnot, insbesondere bei Auswärtsspielen, nathlos an die vergangenen Spielzeiten an. Für die Partie gegen den ESV Nassau wurden mit Mühe und Not sieben Damen zusammengekratzt, von denen Nicole Neubert und Sophie Heitmann schon am Vorabend anderthalb Stunden bei der zweiten Mannschaft im Einsatz waren. Die breite Palette an Ausfällen schmerzt schon ganz ordentlich und ist vor allem auf der Diagonalposition besonders bitter. Denn mit Kapitänin Nadine Weigel fällt eine wichtige Leistungsträgerin verletzungsbedingt auf unbestimmte Zeit aus. Einen wirklichen Ersatz gibt es derzeit nicht, zumal die perspektivisch für diese Position geplanten Alternativen noch ein wenig Entwicklungszeit brauchen. Aus Zeitgründen verzichten wir an dieser Stelle auf eine weitere Aufzählung der nicht zur Verfügung stehenden Spielerinnen, denn trotz allem trat eine schlagkräftige Truppe die Fahrt zum Spielort ins mittelsächsische Mulda an.


Die Startsechs, bestehend aus den beiden Youngsters Sophie Heitmann und Nicole Neubert auf den Außenpositionen, Zuspielerin Annika Thiele sowie den drei routinierten Damen Katja Melzer, Uta Wätzig und Monique Ehrig, machte ihre Sache trotz der Umstellungen zunächst überraschend gut und setzte sich bereits früh im ersten Satz ab. Dabei profitierte das Team auch von einigen Fehlern der Gastgeberinnen, die offensichtlich noch nicht so richtig im Spiel waren. Nach 18 Minuten hieß es 25:18 sowie 1:0 Satzführung für die Gäste aus dem Lichterdorf. Leider konnte dieser Schwung nicht mit in den folgenden Durchgang genommen werden und die Partie kippte zusehends in Richtung des ESV. Vor allem die immer stärker werdende Feldverteidigung zog den Damen aus dem Lichterdorf mehr und mehr den Zahn. Nicht selten brauchte es drei, vier oder gar fünf Anläufe, bis der Punkt erzielt werden konnte. Und egal ob Lob, platzierter Angriff oder auch die ganz harte Variante: Es war wie in der Geschichte vom Hase und dem Igel, denn mindestens eine Nassauer Spielerin war schon da und wehrte den Ball – gerne auch mal technisch etwas unorthodox – mit einem Lächeln im Gesicht ab. Da ist es dann auch wenig verwunderlich, dass man im Verlaufe solch zermürbender Ballwechsel irgendwann die Nerven verliert, zu viel riskiert und den Eigenfehler einstreut. Jeweils mit 25:16 sichert sich die mittelsächsische "Gummiwand" Satz zwei sowie drei und hinterlässt ratlose Gesichter auf der Gegenseite. Dort hatte inzwischen Mandy Korb die Ballverteilung und Zuspielerin Annika Thiele den Diagonalangriff übernommen. Not macht erfinderisch...

SG Mauersberg

Zuspielerin Annika Thiele musste phasenweise auch als Angreiferin in die Bresche springen. Foto: Erge


Mit dem Rücken zur Wand gelang dann aber ein guter Start in den vierten Satz. Eine frühe Führung brachte Sicherheit und es konnten endlich auch einmal lange Ballwechsel gewonnen werden. Spieltaktisch wurde zwar nicht viel anders gemacht, aber plötzlich funktionierte es wieder. Typisch Volleyball–wer das versteht, kann auch Holz schweißen! Nach zwei deutlichen Satzverlusten zwangen wir die Gastgeberinnen mit einem ebenso deutlichen 25:17 in den Tie–Break. Mit großer Moral konnte die drohende Niederlage zunächst abgewendet werden und die Freude über den ersten Punkt des Tages war berechtigt. Dass es letztlich dabei blieb, ist einem mächtigen Fehlstart in den Entscheidungssatz zu verdanken, welcher beim Seitenwechsel (3:8) leider schon abgehakt war. Am Ende verwandelten die Gastgeberinnen den zweiten Matchball zum 15:5 Erfolg. Trotz fünf klarer Sätze (zu 16, 16, 16, 17 und 5) dauerte die Partie fast zwei Stunden, was so einiges über die Dauer der Ballwechsel und die damit verbundene Abwehrstärke beider Mannschaften aussagt. Gratulation an die Mädels aus dem Lichterdorf, denn unter den gegebenen Voraussetzungen war das ein wichtiger Punktgewinn für die Moral. Doppelter Glückwunsch aber auch nach Nassau, denn durch den 3:0 Erfolg im zweiten Spiel des Tages holt sich der ESV gleich noch die Tabellenführung.
Bereits kommenden Samstag geht es für die SG Mauersberg weiter im Programm. Dann heißt es endlich mal wieder Heimspieltag. Gemeinsam mit den Herren wird zum Doppelspieltag in die Turnhalle der Evangelischen Schulgemeinschaft Erzgebirge nach Annaberg–Buchholz eingeladen. Als Gegner reisen die Tabellennachbarn des SV Olbernhau sowie der SSV 91 Brand–Erbisdorf an. Der Spielbeginn ist um 14:00 Uhr.

Zurück zur Auswahlseite:

Newsarchiv November 2019

Zu Damen I:

Volleyball Damen I