Glückliches Ende einer schwachen Partie

Wenn man nicht absteigen will, dann sind Spiele gegen die direkte Konkurrenz immer besonders wichtig. Keine wirklich neue Fußballweisheit, aber für die Partie gegen den Tabellenvorletzten FV Venusberg mehr als aktuell. Nach dem Überraschungserfolg gegen Gornau galt es für die Mannschaft von Trainer Marko Lötsch also, die vermeintliche Pflichtaufgabe zu lösen. Personell sah es dafür auch ganz gut aus, denn es Stand ein breiter Kader zur Verfügung. Neben den Langzeitverletzten fehlte eigentlich nur Kapitän Rico Pollmer, der nach seinen starken Auftritten in den ersten beiden Rückrundenspielen allerdings schmerzlich vermisst wurde. Winter–Neuzugang Chris Palme stand hingegen erstmals im Aufgebot der "Kugelbaam–Kicker". Die Gegner aus Venusberg stehen tabellarisch mit dem Rücken zur Wand und müssen eigentlich gewinnen, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren.


Es stand für beide Mannschaften also viel auf dem Spiel und entsprechend zerfahren war die Partie. Nicht nur zu Beginn, sondern eigentlich die ganzen 90 Minuten über. Keinem Team gelang es, den Ball einmal länger als über drei, vier Stationen in den eigenen Reihen zu halten. Viele technische Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten, zahlreiche lange Bälle und das verbliebene bisschen Kombinationsfußball machte der schlechte Rasen auch noch zunichte. Was bleibt also, wenn aus dem Spiel heraus nichts geht? Genau–Standards! Torgefahr gab es fast ausschließlich nur nach ruhenden Bällen. Hier hatten die Gastgeber durch John Langer sowie Tom Hünel insgesamt vier gute Gelegenheiten, welche aber allesamt nicht auf den Kasten kamen. Da auch die gegnerische Offensive kaum gefährliche Strafraumszenen hatte, ging es leistungsgerecht mit einer einer Nullnummer in die Kabine.

Auch die zweiten 45 Minuten beginnen zäh, sodass die Frühlingssonne weiterhin das Beste am gesamten Spiel war. Völlig überraschend gelingt der SpG Arnsfeld Mauersberg nach gut einer Stunde der erste brauchbare Spielzug der Partie, an dessen Ende der Ball perfekt auf Tom Hünel durchgesteckt wird. Diesem verspringt beim Abschluss leider der Ball und so landet die erste Hundertprozentige des Spiels weit neben dem Kasten. Aber da war er doch, der lange ersehnte Weckruf. Leider hatten ihn die Gäste offensichtlich deutlicher gehört, denn in der Folge übernahm Venusberg mehr und mehr die Spielkontrolle. Die erste Schlüsselszene des Nachmittags kam dann in der 75.Minute, als der Schiri Denny Schreiter nach einem Foul im Mittelfeld mit der Ampelkarte vom Spielfeld schickte. Insgesamt eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Aus unserer Sicht etwas unglücklich, da in Richtung der Venusberger wiederholt immer nur eine "letzte Ermahnung" ausgesprochen wurde, während es bei der SpG gleich den gelben Karton gab. Dankenswerterweise nagelt Fred Köcher den fälligen Freistoß aus gut 35 Metern auch gleich noch zur 1:0 Gästeführung in den Winkel. Der Auftakt in eine rassige Schlussphase war gemacht und zumindest Spannung und Kampfgeist entschädigten jetzt für den bis dato laschen Kick. In Unterzahl stellte Trainer Lötsch hinten auf Dreierkette um und löste die Doppelsechs zugunsten eines weiteren offensiven Spielers auf. Die zwangsläufig entstehenden Kontergelegenheiten muss man in dieser Situation einfach akzeptieren. Zehn Minuten vor Schluss hätten die Venusberger dadurch auch schon fast den Deckel drauf gemacht, aber Keeper Eilzer fängt eine eigentlich unhaltbare Direktabnahme aus knapp fünf Metern sogar noch sicher. Wenig später hatte sich die Sache mit dem Deckel dann aber trotzdem erledigt, denn Thomas Fosch verwandelt einen Strafstoß sicher zum 0:2. Vorausgegangen war erneut eine Kontersituation, bei der die "alles oder nichts" Grätsche von Lars Neubert leider nicht nur den Ball trifft. Auch hier wieder ein harter, aber durchaus vertretbarer Pfiff.
Noch acht Minuten auf der Uhr, 0:2 hinten, ein Mann weniger und bislang auch nur dürftigen Fußball gespielt–die Messe war für die Gastgeber eigentlich gelesen. Mit dem Mute der Verzweiflung wirft die SpG nochmal alles nach vorne und kommt fünf Minuten vorm Ende tatsächlich noch zum Anschluss. Auch hier muss ein Standard helfen. Und nicht nur der–nein es bedarf auch noch der Mithilfe des Venusberger Keepers, der sich einen Kopfball von Lars Neubert mit den Händen quasi selbst durch die Beine schiebt. So geht es dann eben manchmal, wenn man 85 Minuten lang eigentlich aus dem Spiel ist und keinen Ball auf den Kasten bekommt. Es folgen hektische und von vielen kleinen Fouls, Nickeligkeiten sowie Wortgefechten geprägte Schlussminuten. Alles andere wäre in dieser Situation auch nicht zu erwarten gewesen. In der ersten Minute der Nachspielzeit erhalten die Gastgeber nochmals einen Freistoß an der Strafraumgrenze zugesprochen. Auch hier muss ich wieder sagen: Harter, aber vertretbarer Pfiff. Der bislang glücklose Michael Löser überlässt (dem im Übrigen bislang ebenso glücklosen) Tom Hünel den Ball. Herr Löser: Beste Entscheidung des Tages! Denn Hünel holpert die Kugel irgendwie zum Ausgleich ins Torwarteck. Und eben dieser Tom Hünel hätte sich mit der letzten Aktion des Spiels beinahe sogar noch zum Matchwinner gekrönt. Doch diesmal hält der Venusberger Torhüter ganz stark. Das wäre dann ehrlich gesagt auch deutlich zu viel des Guten gewesen.

Letztlich ein glücklicher Punktgewinn, mit dem wir angesichts des Spielverlaufes zufrieden sein müssen. Natürlich hatten wir uns mehr vorgenommen. Aber der Gegner war auch deutlich besser, als es die Tabelle vermuten lässt. Ein typisches Spiel der Kategorie "Abstiegskampf" von dessen Art uns sicher noch einige ins Haus stehen werden. Kommende Woche geht es zur schweren Auswärtsaufgabe nach Börnichen. Personell wird es da sicher wieder etwas enger zugehen, denn neben der Spielsperre von Schreiter gab es auch noch einige Blessuren zu vermelden. Zum Schluss gehen noch Genesungswünsche an den Venusberger Spieler, der sich in den Schlussminuten anscheinend schwerer verletzt hat. Gute Besserung...

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