Wichtige Punkte verschenkt

Achtung Kalauer: Ein Spiel dauert 90 Minuten – bla bla bla und vergangenen Sonntag waren es gegen den SV Heidersdorf sogar 93. Leider waren die meisten davon nicht wirklich ansehnlich und am Ende gabs mit dem Schlusspfiff noch den 2:2 Ausgleich, welcher sich ehrlich gesagt auch heute noch nach Niederlage anfühlt. Aber beginnen wir mit einem Blick aufs Personal, denn der ist diese Woche durchaus interessant. Mit Roy Bauer, René Pollmer und Nasih Lorenz mussten gleich drei Spieler erstmals seit vielen Monaten wieder ihre Schuhe zu einem Pflichtspiel schnüren. Grund war eine regelrechte Absagenflut von übern Daumen acht potentiellen Startelfkandidaten, welche zumindest auf dem Papier noch aufgefangen werden konnte. Neben dem SV Heidersdorf gab es beim einen oder anderen zu allem Überfluss noch einen zweiten Gegner an diesem Nachmittag, denn eine beschauliche Feier am Vorabend (Vornacht, am Morgen vor dem Spiel...) hatte vereinzelt den eigenen Körper zum Fremdkörper gemacht. Aber Kreisklasse ist, wer trotzdem 15:00 Uhr das Trikot überzieht.

Das Spiel startet direkt mit einer dicken Chance für die Gäste. Nach einem Einwurf ist Hänig frei durch und schiebt zum Glück knapp links vorbei. Wenig später muss der Stürmer verletzt vom Platz–gute Besserung. Die Partie verliert in der Folge jeglichen Charme und führt zu ersten Ermüdungserscheinungen auf den spärlich besetzten Rängen. Mit einer mutigen "Hallo wach!"–Grätsche beendete Ringo Mauersberger nach etwa 30 Minuten das Solo eines Heidersdorfer Spielers und ermutigte den Schiri damit zu einem zumindest zweifelhaften Elferpfiff. Aber "da die Heidersdorfer am Montag ja alle wieder auf Arbeit müssen", schien die Entscheidung zumindest aus beruflicher Sicht solide begründet. Kapitän Zinke verwandelte sicher gegen Keeper Jörn Balzer. Bis zur Pause sind die Platzherren dann zwar das bessere Team, aber bleiben ohne klare Gelegenheiten. Lediglich aus Standards entsteht Torgefahr–so klatscht ein Freistoß von Hendrik Anke an den Pfosten. Kurz danach waren die ersten 45 Minuten glücklicherweise auch schon überstanden.

SG Mauersberg, Fußball

Und die ebenfalls strittige Szene zum 1:1 Ausgleich.
Foto: Zimmermann

Die zweite Hälfte sollte zumindest aus Sicht der Gastgeber etwas besser werden. Vor allem der erneut stark aufspielende Michael Löser trieb sein Team über die rechte Angriffsseite immer wieder nach vorne und belohnte sich diesmal selbst für seine engagierte Leistung. Nach 68 Minuten hebt er eine eigentlich zu weit geratene Ecke von Rico Lötsch über den Keeper ins lange Eck. Auch hier gab es berechtigte Zweifel am Treffer, denn im unübersichtlichen Gerangel auf der Torlinie wäre vermutlich noch eine Klärung drin gewesen. So what–ausgleichende Gerechtigkeit. Auf jeden Fall ein Wirkungstreffer, denn die Heidersdorfer Hintermannschaft verliert in der Folge einiges an Sicherheit. Nur vier Minuten später wird der Ball im Dribbling vertändelt und Michael Ehrig legt quer auf Michael Löser, der souverän im Eins gegen Eins noch den guten Keeper aussteigen lässt. 2:1–Spiel gedreht und plötzlich mächtig am Drücker. Binnen weiterer fünf Minuten hat Michael Ehrig gleich zweimal die 100–prozentige Chance, den Deckel aufs Spiel zu machen. Jeweils frei durch scheitert er aber zunächst am eigenen Unvermögen und kurz darauf an Torhüter Söllner. Und mit einem weiteren drei–Euro–Phrasenschwein–Spruch von den vorne ungenutzten Chancen, welche hinten dann bestraft werden, ist die Geschichte der Partie dann auch erzählt. Denn in der dritten Minute der Nachspielzeit trifft Thierfelder aus 20 Metern noch zum Ausgleich. Die Partie wird danach nur noch angepfiffen, um dem Schlusspfiff die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Apropos schenken: Die Punkte wurden mit ner ganz dicken Schleife verschenkt. Wie schon zu Saisonbeginn reicht auch diesmal die Effektivität vorm gegnerischen Tor nicht aus, um die Partie zu gewinnen. Ein ganz bitteres Unentschieden und ein Punkt, über den sich niemand freut –es sei denn, man hält es mit dem SV Heidersdorf. Den Gästen muss man letztlich gratulieren, denn wer in den Schlussminuten so einen Fight auf den Rasen legt, der hat was Zählbares verdient.

Für die SpG Arnsfeld ⁄ Mauersberg geht es kommende Woche nicht um Punkte gegen den Abstieg, sondern um das Weiterkommen im Pokal. Die Partie beim TSV 1872 Pobershau wird im Wildsbergstadion bereits um 14:00 Uhr angepfiffen. Immerhin wird man sich dann am Ende nicht über ein Unentschieden ärgern können.

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