Bittere Niederlage in den Schlusssekunden

Auf den Tag genau sechs Monate nach dem letzten Pflichtspiel in Tannenberg stand für die Fußballer unserer Spielgemeinschaft die erste Partie nach der Zwangspause auf dem Programm. Insbesondere in den letzten Wochen wurden hinter den Kulissen die Weichen für die kommende Saison gestellt. Leider geht damit auch das vorläufige Ende des Mauersberger Fußballs einher, denn das Personal zur Fortsetzung der derzeitigen Spielgemeinschaft reicht leider nicht mehr aus und die rot–weißen Arnsfelder müssen sich notgedrungen nach einem anderen Partner umschauen. Der Name SG Mauersberg verschwindet somit 46 Jahre oder dann vermutlich 1253 Spiele nach der Neugründung 1976 aus der Fußballlandschaft des Erzgebirges. Aber noch sind einige Partien zu absolvieren und wir verschieben den tränenreichen Abschied zumindest vorläufig.

Ohne Vorbereitungsspiel, dafür aber immerhin mit ein paar brauchbaren Trainingseinheiten in den Beinen, ging es zum Punktspiel nach Lauterbach. Trotz des Dauerregens war der Platz in einem guten Zustand und fällt als Ausrede für ein schlechtes Spiel genauso aus, wie die Personalsituatiuon der SpG. Denn bis auf wenige, teilweise sehr kurzfristige Aus– bzw. (Alkoholun–) fälle waren die meisten Stammkräfte an Bord. Aber auch der Gegner hatte viele Kaderplätze auf dem Spielberichtsbogen befüllt und wir erwarteten eine motivierte sowie spielstarke Lauterbacher Truppe, die sicherlich noch Ambitionen in Richtung Tabellenspitze hat. Für uns hingegen war klar: Wenn überhaupt, dann geht es nur über Moral und Kampfgeist.

Die Partie begann ohne größere Strafraumszenen auf beiden Seiten. Die Platzherren gefällig im Spielaufbau, aber auch selten zwingend. Zumeist gelang es den beiden gut aufgelegten Sechsern Denny Schreiter und Rico Pollmer bereits deutlich vorm Sechszehner, die Angriffsversuche zu unterbinden. Gefährlich wurde es zunächst nur über unsere linke Abwehrseite, wo Ringo Mauersberger gegen den sehr agilen 15–er des SV Lauterbach 90 Minuten Schwerstarbeit zu verrichten hatte. Bis auf ein paar Halbchancen sowie nicht konsequent zu Ende gespielte Angriffe gibt es von den Gastgebern in den ersten 30 Minuten aber nicht viel zu berichten. Auf der Gegenseite, und das gehört leider auch zur Wahrheit der ersten Halbzeit, gab es selbst mit viel Phantasie nichts, was man hier erwähnen müsste. Leider führte der einzig unaufmerksame Moment unserer Defensive nach gut einer halben Stunde direkt zum Gegentor. Dabei wurde die Länge eines Lauterbacher Einwurfes deutlich unterschätzt und an der Fünf–Meter–Linie kann Armin Pistorius relativ unbedrängt einköpfen. Wahrscheinlich hätte Interimskeeper Michael Ehrig in seinem 300. Punktspiel etwas beherzter aus dem Kasten kommen können oder sogar müssen, für die Abwehr war der gut getimte Kopfball dann kaum zu verteidigen. Bis zur Pause gab es dann nur noch einen Aufreger. Abwehrspieler Lars Neubert rutschte der Ball bei einem Klärungsversuch in die falsche Richtung vom Kopf, jedoch lenkte Denny Schreiter die Kugel akrobatisch noch über die Latte und verhinderte das Eigentor. Das Fazit zur Pause war eigentlich ganz gut, denn bis auf das Gegentor und einige Standards, die aber entweder in der Mauer vorm Tor oder in der Mauer weit hinter dem Tor einschlugen, hatte man nicht viel zugelassen. Dass der SV Lauterbach aber mit einer insgesamt verdienten Führung in die Kabine geht, ist auch unstrittig.

Die zweiten 45 Minuten beginnen dann mit einem Paukenschlag unsererseits, denn wie aus dem Nichts heraus gleicht Leon Brandt in der 50. Minute zum 1:1 aus. Zuvor hatte sich Tom Hünel einen Abschluss aus spitzem Winkel erarbeitet und Brandt musste am langen Pfosten nur den Fuß hinhalten. Es folgte eine kurze und auch die einzige Phase im Spiel, in der unsere SpG am Drücker war. Nur wenige Minuten später hat Hünel sogar die Führung auf dem Fuß, aber leider streicht der Heber knapp am rechten Pfosten vorbei. So überraschend diese fünf Minuten auch kamen, so schnell hatten sich die Platzherren auch wieder sortiert und drängten, immer wieder von einem unermüdlichen Lukas Ficek angetrieben, auf den erneuten Führungstreffer. Leider musste nach einer Stunde Innenverteidiger Hendrik Anke mit einer berechtigten Ampelkarte vom Platz. Bereits in der ersten Halbzeit nach einem Trikotziehen verwarnt, rutschte er bei einem Zweikampf auf dem nassen Rasen unglücklich weg und rasierte dabei seinen Gegenspieler von den Beinen. Zwar keine Absicht, aber auch hier ist der gelbe Karton unumgänglich. Was folgte wusste zu diesem Zeitpunkt jeder: 30 Minuten Abwehrschlacht, die bis in die Nachspielzeit hinein auch erfolgreich praktiziert wurde. Wirklich gefährlich kamen die Platzherren nur bei Ecken oder den aus der ersten Halbzeit inzwischen bekannten langen Einwürfen vors Tor. Spielerisch eigentlich besser und in Überzahl unterwegs hätte man hier vielleicht etwas mehr erwartet. Umso bitterer dann die letzte der drei Minuten Nachspielzeit, in der es eigentlich nur noch eine Ecke zu überstehen galt. Leider bekommt die SpG den Ball im vollbesetzten Strafraum nicht geklärt und nach ein bisschen Pingpong stochert Max Roscher die Kugel durch Freund und Feind hindurch über die Linie und avanciert damit zum Matchwinner des Sonntags. Da seitens der Gäste bis auf die guten fünf, vielleicht zehn Minuten insgesamt zu wenig kam, geht der Sieg für Lauterbach sicher in Ordnung. Aber aufgrund des bitteren Zeitpunktes und vor allem durch die vorangegange starke Defensivleistung in Unterzahl, hätten sich die Männer unserer Spielgemeinschaft aber einen Punkt durchaus verdient gehabt. Nachdem der erste Frust runtergespült war, kam auch ein bisschen Zufriedenheit mit der eigenen Leistung auf, die Mut für die verbleibenden vier Spiele macht. Mindestens den gleichen Kampfgeist wird man auch in zwei Wochen brauchen, denn dann kommt die SpG Preßnitztal ⁄ Königswalde 2 zum Spiel nach Arnsfeld. Mit Blick auf die gemeinsame Zukunft beider Teams wird es auf absehbare Zeit das letzte Derby gegeneinander sein. Spielbeginn ist am 08.05.2022, um 15:00 Uhr.

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Newsarchiv April 2022