Damen beenden Saison mit Niederlage

Wer hätte das gedacht? Nach zwei abgebrochenen Spielzeiten in Folge beenden die Volleyballerinnen der SG Mauersberg endlich wieder eine zumindest halbwegs reguläre Saison. Die Ausgangslage vorm letzten Spieltag in Nassau war dabei nicht sonderlich motivierend, denn für keines der Teams war noch eine Veränderung möglich. Der TSV Olbernhau stand schon als Absteiger fest, der ESV Nassau würde so oder so als Fünfter ins Ziel kommen und den Damen der SG Mauersberg war der Staffelsieg ebenfalls nicht mehr zu nehmen. Zudem machte die traurige Nachricht vom Rückzug der Gastgeberinnen die Runde, welche kommende Saison nicht mehr für den Spielbetrieb gemeldet haben. Das nächste Stück Volleyballtradition, was im Bezirk fehlen wird. Die Landkarte wird von Jahr zu Jahr übersichtlicher. Apropos Tradition, zum letzten Spieltag konnten wir noch einmal ordentlich Prominenz aufbieten, denn Kerstin Tzscherlich wurde mit Aussicht auf eine sich anschließende Abendveranstaltung von einem weiteren Einsatz im Trikot der SG Mauersberg überzeugt. Die gut zwei Jahre ohne Spielpraxis waren ihr dabei nicht anzumerken und unsere Zuspielerinnen durften sich über präzise erste Bälle am Netz freuen. Der Einsatz von Kerstin war auch vonnöten, denn mit Blick auf das Personal galt es wieder zahlreiche Ausfälle zu kompensieren. Eine Handvoll Stammspielerinnen musste aus verschiedensten Gründen passen und Mittelblockerin Monique Ehrig hätte aufgrund einer Bänderverletzung eigentlich auch nicht aufs Feld gehört. Nicht die einzige angeschlagene Spielerin, die trotzdem in der Startsechs stand. Es war also wieder Zeit für eine gewisse "Positionsflexibilität", durch die leider nicht jede Spielerin ihr Wohlfühlplätzchen auf der Aufstellungskarte erhalten konnte.

SG Mauersberg

Trotz Bänderverletzung machte Monique Ehrig eine gute Partie.
Foto: Erge

Der Start ins Spiel verlief zunächst etwas holprig. Denn es dauerte doch eine ganze Weile, bis sich alle auf ihren Positionen eingelebt hatten. Hinzu kam ein Gegner in Bestbesetzung, der auch noch festen Willens war, das vorerst letzte Pflichtspiel dieser Mannschaft erfolgreich zu beenden. Auf alles, was uns die folgenden 100 Spielminuten erwartete, waren wir zwar eingestellt, aber fanden trotzdem oft minutenlang keine Lösung. Das ESV–Abwehrbollwerk stand wie eh und je! Mit sehr gutem Stellungsspiel in der Feldabwehr wurden die Mauersberger Angreiferinnen vor allem in den ersten beiden Durchgängen ein ums andere Mal zur Verzweiflung gebracht. Garniert wurde das Ganze dann auch noch mit einigen etwas unorthodoxen Technikanwendungen bis hin zur kontrollierten Volleyannahme mit der Innenseite des Fußes. Ein weiterer Knackpunkt war, dass fast alle langen Ballwechsel (und davon gab es eine Menge) zugunsten der Gastgeberinnen endeten. Mit 20:25 sowie 15:25 schien die Sache schon ein schnelles Ende zu nehmen. Aber Kampfgeist haben die Mauersberger Mädels auch und der wurde ab dem dritten Durchgang so richtig ausgepackt. In der Folge entwickelte sich ein wirklich spannendes und sehr sehenswertes Spiel, wobei sich das Blatt so langsam in Richtung der Gäste wendete. Die hatten im Angriff ein wenig umgestellt und agierten nun vermehrt mit kurzen Bällen hinter den Block. Dadurch konnte die tiefstehende Nassauer Feldabwehr immer wieder überwunden werden. Ein wirklich starker Mauersberger Satz wurde mit dem 25:20 Anschluss belohnt. Im Vierten konnte sich bis zur Satzmitte keine Mannschaft entscheidend absetzen, ehe die SG den ESV mit einer kleinen Serie zum 17:14 in eine Auszeit zwang. Leider folgte darauf ein Fehlaufschlag und Nassau stellte den Anschluss her. Eine weitere kleine Serie zum 19:16 konnte ebenfalls nicht gehalten werden und es ging Schulter an Schulter auf die Zielgerade, wo auch die eine oder andere Schnapsidee von der Mauersberger Seitenlinie wenig Nützliches einbrachte. Zwei wirklich unglückliche Punkte sorgten dann nach zwischenzeitlichem 23:23 für die Entscheidung zum 3:1 Sieg des ESV Nassau sowie ein wenig Grummeln bei den Gästen. Denn ein fünfter Satz war drin und inzwischen eigentlich auch verdient. Zeitmäßig war die Partie mit gut 1:50 Stunden für vier Sätze mindestens genauso anstrengend wie kräftemäßig. Daher bleibt am Ende nur ein dickes Lob an beide Teams, für ein sehr gutes und nervenaufreibendes Spiel, welches durchaus Werbung für den Volleyballsport im Bezirk gemacht hat.

Ein großes Saisonfazit bleibt euch an dieser Stelle zwar erspart, aber ein paar Sätze seien mir trotzdem gegönnt. Insbesondere der Neustart nach der Coronapause im März darf in guter Erinnerung bleiben. Vier Spiele, vier Siege und viermal 3:0 legten den Grundstein für den letztlich knapp errungenen Staffelsieg. Danach holperte es, nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Personalausfälle und den damit verbundenen Positionswechseln, ein wenig vor sich hin. Da sich diesbezüglich durch den bereits schon feststehenden Abgang von Jette Schaub sowie einigen Unsicherheiten, vor allem bei den Uni–Mädels, Stand heute auch wenig zum Positiven ändern wird, musste der Aufstieg bzw. die Aufstiegsrelegation trotz sportlicher Quali abgesagt werden. An dieser Stelle Glückwunsch an Siltronic Freiberg, die durch den Verzicht des Staffelsiegers West (Vater Jahn Burgstädt) als bester Zweiter kampflos in die Sachsenklasse aufsteigen. In Mauersberg soll zumindest bis zur Sommerpause noch ein wenig Volleyball gespielt werden. Wo und wann das dann stattfinden wird, ist aktuell noch Kaffeesatzleserei. Die Renovierung unserer Halle soll kommende Woche beginnen und Trainingszeiten an anderer Stelle sind rar. Zumindest bei schönem Wetter ist der Mauersberger Sportplatz eine Alternative. Schließen möchte ich mit dem Hinweis auf unser Turnierwochenende, was in diesem Jahr zudem das 50–jährige Bestehen unserer Abteilung Volleyball bedeutet. Alle Infos zu den Turnieren, der Festveranstaltung für alle ehemaligen und aktiven Mitglieder sowie der großen Party am Samstag und dem Kinderfest am Sonntag findet ihr unter www.sg-mauersberg.de/erzgebirgspokal. Anmelden, mitmachen und dabei sein...

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