Geschichte der Abteilung Ski

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25.jährigen Jubiläum des Mauersberger Skiliftes am Bodenberg hielt Wolfgang Mauersberger, in den Anfangsjahren der Abteilung Ski Vorsitzender der SG Mauersberg, einen Vortrag über die Geschichte des Wintersports in Mauersberg. Der folgende Rückblick auf unsere Abteilung Ski beruht zu wesentlichen Teilen in Wort und Bild auf dieser Präsentation.

Am 01.02.1982 gründeten einige Aktivisten des Mauersberger Wintersports die Sektion Ski mit dem Ziel der Errichtung eines Skilifts am Bodenberg. Ski gefahren wurde in unserem Dorf aber schon viel früher. Eines der ersten Dokumente stammt aus dem Jahr 1969, als eine Abordnung von Jugendlichen unter der Leitung von Kurt Schubert und Siegfried Brand bei der Kreis–Kinder–und Jugendspartakiade in Niederschmiedeberg teilnahm.

SG Mauersberg, Geschichte Fußball

Der spätere Abteilungsleiter der Sektion Ski Dietrich Schreiter bei seinem Rennen.


In Mauersberg selbst waren neben der "Butterlack" und der Abfahrt Jahnhöhe Richtung Erbgericht, vor allem die Pisten im Niederdorf Richtung Boden beliebt. Manchmal wurde sogar vom Rand des heutigen Wildgeheges am "Ephraimbusch" gestartet und über die Hauptstraße hinweg den Bodenberg hinunter bis zur Preßnitz gefahren. Die Betreuer um Siegfried Brand schnitzten dafür eigens Begrenzungs– und Torstangen aus Weiden und Haselnusssträuchern, die abwechselnd rot und blau angestrichen wurden. In den 70iger Jahren nahmen Mauersberger Jugendliche an zahlreichen Wettkämpfen in der Umgebung teil. Aus dieser Zeit stammt auch das nachfolgende Bild, das bisher leider nicht genau datiert werden konnte (unten links).

Wie schon erwähnt organisierte sich dann 1982 die Abteilung Ski und eine Gruppe um die Initiatoren Wolfgang Mauersberger, Christoph Hillig, Rolf Pöttrich, Frank Grünberg, Gerald Schreiter, Siegfried Fritsch, Dietrich Schreiter, und Dieter Teichert begann mit den Planungen zum Bau des Skilifts am Bodenberg. Wenngleich ein hohes Maß an Eigenleistungen erbracht werden konnte, blieb die Bereitstellung von finanziellen Mitteln das Kernproblem der Bauherren. In zahllosen Schreiben (unten rechts) versuchte die Abteilung bei regionalen Firmen Unterstützung zu erhalten.

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Mit Schreiben wie diesem (an die LPG Pflanzenproduktion Mildenau) wurde seitens der Abteilungsleitung um Unterstützung für den Schleppliftbau geworben.


Unter anderem auch durch die Zuwendungen der LPG Pflanzenproduktion Mildenau (5000,– Mark), dem VEB dKK Niederschmiedeberg (220 m Steuerkabel aus betrieblichen Überplanbeständen!), dem Kreisvorstand der VdGB (Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe) und der LPG Tierproduktion Mildenau konnten die finanziellen Mittel recht schnell beschafft werden. Nicht zu vergessen ist auch der Einsatz der Mauersberger Kinder und Jugendlichen, die mit einer Altstoffsammelaktion insgesamt 402,15 Mark beitrugen. Stellvertretend seien Uwe Mauersberger (86,90 Mark), Tino Krause (20,05 Mark) und unser heutiger Vereinsvorsitzender Roman Anke (15 Mark) erwähnt. Und so konnte bereits 1984 der Rohbau der Skihütte am Bodenbergweg fertiggestellt werden.


Im Frühjahr 1985 wurden die Arbeiten an den Mastfundamenten fortgesetzt und die technischen Anlagen entwickelt. Wesentlichen Anteil hatten hierbei die Sportfreunde Christoph Hillig, der sich um die Entwicklung und Fertigung der Anhängestangen, später Anhängeräder kümmerte und Dietrich Schreiter, der den Ausbau der Skihütte und die Erdarbeiten zur Verkabelung der Gesamtanlage leitete. Nach etwa 4500 ehrenamtlichen Arbeitsstunden konnte der damalige Vereinsvorsitzende Wolfgang Mauersberger am 21.01.1986 die Schleppliftanlage am Bodenberg einweihen. Auf etwa 320 m Länge konnten nun die 80 Höhenmeter bequem überwunden werden.

Unmittelbar darauf bekam die Antriebsstation noch eine Schutzhütte um die Technik vor Witterungseinflüssen zu schützen. Der Höhepunkt der Eigeninitiative unserer Sektion Ski wurde 1988 erreicht, als eine mit Trabantmotor ausgerüstete Pistenraupe konstruiert wurde. Wie Wolfgang Mauersberger in seinem Vortrag zu berichten wusste, kam dieses Gefährt aber leider nie zum Einsatz.

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Zweifellos ein Unikat, die Pistenraupe Marke Eigenbau mit unbändigen 26 Trabi–PS.


Wann immer es die Schneelage zuließ drehte sich in den folgenden Jahren der Schlepplift in Mauersberg und die Sektion veranstaltete neben einigen wenigen Ortsmeisterschaften vor allem den beliebten Skifasching. Auf dem Foto links unten, aus dem Jahr 1987, erkennt sich vielleicht der ein oder andere wieder. Stillstand war und ist bis heute nicht die Sache unserer Abteilung Ski. Neben zahlreichen Optimierungen an den Stützen, Anhängerädern, der Seilführung und den Umlenkrädern wurde ab 2002 die Schutzhütte der Motorstation zur vollwertigen Skihütte umgebaut. Auch hier leisteten die Mitglieder der Sektion wieder zahllose ehrenamtliche Arbeitsstunden für ihr neues "Lifthäusel", das pünktlich zum Winter 2003 fertiggestellt wurde.

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Der Rohbau der neuen Skihütte im Spätsommer 2002.


Auch die Technik abseits der Liftanlage wurde stetig verbessert. So wurde zur Wendezeit das erste Skidoo (orange) beschafft, der 2003 durch einen von der Sparkassenstiftung mitfinanzierten Yamaha Motorschlitten abgelöst wurde. Dadurch war die Abteilung nun auch in der Lage die Bedingungen für den Langlaufsport zu schaffen. Seither bietet eine optimal präparierte Loipe bei entsprechender Schneelage die Möglichkeit, Mauersberg auf Langlaufski zu umrunden.
In Zusammenarbeit mit Elektromeister Ralf Fritzsch wurde im Jahr 2005 am Lifthang eine Lichtanlage für den Nachtskilauf installiert und die alte Skihütte am Bodenbergweg zur Garage umgebaut. Stellvertretend für weitere Verbesserungen am Schlepplift sei hier noch die 2011 erfolgte Installation einer Überwachungskamera mit Blick auf die Talstation erwähnt, die es nun dem Liftdienst in der Skihütte ermöglicht, den gesamten Pistenverkehr einzusehen. Im selben Jahr gelang es der Abteilung dann auch mit Unterstützung vieler Sponsoren und privater Geldgeber eine zeitgemäße Pistenraupe zu beschaffen und damit die Bedingungen für die Skifahrer in Mauersberg deutlich zu verbessern. Für Michael Noack, mittlerweile Nachfolger von Dietrich Schreiter als Abteilungsleiter, ein wichtiger Schritt um konkurrenzfähig zu bleiben.

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Fast auf den Tag genau 25 Jahre nach Einweihung des Skiliftes konnte die neue Pistenraupe am 26.01.2011 erstmalig den Bodenberg präparieren.


Mit einer Festveranstaltung beging die Abteilung Ski am 10.09.2011 ihr 25–jähriges Bestehen und veranstaltete den ersten Mauersberger 100 Kilo Lauf. Mit einem (durch zu tragendes Zusatzgewicht ggf. erhöhtes) Gesamtgewicht von 100 Kilo galt es, schnellstmöglich den Bodenberg entlang der Seilführung des Lifts nach oben zu laufen. Sieger war Martin Neubert aus der Abteilung Volleyball mit 2:55 min. Im Jahr 2012 blickte die Abteilung Ski und der Schlepplift am Bodenberg auf insgesamt fast 500 reine Skitage zurück und schien bestens gerüstet für die kommenden (hoffentlich) schneereichen Wintermonate. Da man sich aber nicht immer auf Frau Holle verlassen kann, baute die Sektion im Jahr 2012 eine 45 Kubikmeter Wasser fassende Zisterne am Bodenberg, die unter anderem auch für die Produktion von Kunstschnee eingesetzt werden kann. Mit dem gewohnten Erfindergeist der Abteilungsleitung wurden dazu drei Schneelanzen konstruiert, die bei entsprechender Witterung ihren Betrieb aufnehmen können.

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Marke Eigenbau: Eine Schneelanze am Bodenberg.


Da es der Abteilung aufgrund manch dürftigen Winters nicht immer möglich war, die Festkosten für den Betrieb der Liftanlage im Winter zu erwirtschaften, feilte das Team um Michael Noack an einem weiteren Sommerevent. So fand im Rahmen der traditionellen Spätsommernachtsparty 2014 der erste Simson Speedhill am Bodenberg statt. Dabei mussten die Fahrer auf handelsüblichen Krafträdern der Marke Simson den Bodenberg entlang der Liftanlage hinauffahren. Bei der Premiere siegte Marc Richter aus Hilmersdorf in nur 49 Sekunden. Mittlerweile ist der Simson Speedhill eine feste Größe im Veranstaltungskalender der Motorsportfans unserer Region und lockt jedes Jahr rund 30 Fahrer sowie mehrere 100 Gäste an den Bodenberg. Aber ab und an hatte auch der Wettergott ein Einsehen mit dem Winter im Erzgebirge und bescheerte uns zum Beispiel im Winter 2017 einen dauerhaften Skibetrieb über mehrere Wochen. Stand jetzt, wird es damit 2018 wohl nichts mehr...

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Im Winter 2017 konnte der Skilift über viele Wochen hinweg geöffnet werden.

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