Mit durchaus mulmigem Gefühl im Bauch reisten die Herren der ersten Mannschaft am vergangenen Samstag zur Auswärtspartie nach Röhrsdorf. Die spielfreien Wochen wurden zwar mit einigen ungewohnt gut besuchten Trainingseinheiten sowie zwei mehr oder weniger erfolgreichen Testspielen gegen Limbach und Drebach ⁄Venusberg nahezu optimal überbrückt, aber der Gegner hatte in den letzten Wochen doch einige Ausrufezeichen gesetzt. So war Blau–Weiß seit drei Spielen ungeschlagen, hatte dabei den Tabellenzweiten vom Hennersdorfer SV mit 3:0 – im zweiten Satz sogar einstellig (25:9) – aus der Halle gefegt und nicht zuletzt uns im Hinspiel 3:2 bezwungen.
Enrico Langer, Michael Ehrig und Martin Neubert (v.l.) erwarten den Röhrsdorfer Angriff. Die starke Blockarbeit des gesamten Teams war Garant für den Sieg. Foto: Natzschka
Wenn man dann als Schiedsgericht mit ansehen darf, wie der Gegner im ersten Spiel des Tages die von uns hochgeschätzten Sportkameraden aus Harthau zu 17, 22 und nochmal 17 quasi im Vorbeigehen erledigt, wird der Respekt vor der eigenen Partie noch ein wenig größer. Und Größe ist auch gleich das nächste Stichwort, denn die Gastgeber sind zudem noch eine der wenigen Mannschaften in der Liga, die uns auch in Sachen Körpergröße in nix nachstehen, zumal uns mit Marcel Erge aus privaten Gründen 2,04 m in der Aufstellung fehlten. Zuspieler Matthias Uhlig war ebenfalls nicht mit von der Partie, der Mauersberger Kader aber trotzdem recht schlagkräftig. Rein ins Spiel...Die überzeugende Leistung vom Einschlagen konnte die SG Mauersberg zunächst nicht in den ersten Satz retten. Röhrsdorf führt immer mit ein, zwei Punkten. Erst eine Aufschlagserie von Routinier Stev Hofmann brachte die Gäste mit 16:12 in Führung. Bis zu diesem Zeitpunkt fand Mauersberg noch kein Mittel gegen die groß gewachsenen Außenangreifer der Hausherren. Eine Umstellung der Blocktaktik in Verbindung mit einer Änderung des Stellungsspiels in der Abwehr brachte dann erste Erfolge im K2 und Sicherheit ins eigene Spiel. Enrico Langer machte mit vier sehenswerten Sprungaufschlägen den Sack im ersten Satz bei Stand von 25:18 zu. Guter Start in den zweiten Durchgang, wo bereits früh eine deutliche Führung herausgespielt wurde. Vor allem auf der Position vier lieferten Stev Hofmann und Martin Neubert eine fast fehlerfreie Leistung im eigenen K1 ab. Dem Gastgeber gelang es im gesamten Satz nicht, mehr als zwei Punkte bei eigenem Aufschlag zu erzielen. Beeindruckend und überraschend gleichermaßen die Tatsache, dass Mauersberg zudem mit einer gegen Null gehenden Eigenfehlerquote agierte. Lediglich der ein oder andere leichte Fehler aus dem Hinterfeld sorgte für kurzen Unmut bei Spielertrainer Michael Ehrig. Viel Freude hingegen machte nun der eigene Block, der für fast jeden Röhrsdorfer Angriff die richtige Antwort parat hatte. Diagonal wurde vieles dicht gemacht und die Linie runter traf Röhrsdorf oftmals das Feld nicht. Nur die Nummer 3 des Gastgebers war weiterhin schwer zu kontrollieren und sorgte für viele Punkte.
Freude nach dem wichtigen 3:0 Auswärtssieg bei Blau–Weiß Röhrsdorf. Foto: Natzschka
So richtig eng wurde es im zweiten Satz dann auch nicht mehr. Viele Fehlaufschläge des Gastgebers spielten der SG Mauersberg zusätzlich in die Karten und das 25:21 spiegelte eine zwischenzeitliche sieben Punkte Führung am Ende noch nicht einmal ganz wider. Vorm dritten Satz stellten die Gastgeber ihre Startformation auf einigen Positionen um, Mauersberg hingegen weiter unverändert aufgestellt und auch unverändert stark. Eine sieben Punkte Aufschlagserie von Michael Ehrig brachte Mitte des Satzes die Vorentscheidung, denn Blau–Weiß schenkte nun die Partie etwas ab. Man merkte den Gastgebern durch den Sieg gegen Harthau im ersten Spiel schon eine gewisse Zufriedenheit an. Mit 25:17 wurde nach 66 Minuten der wichtige 3:0 Auswärtserfolg eingetütet.
Glücklicherweise konnte der TSV Blau–Weiß Röhrsdorf nicht an die starke Leistung aus dem ersten Spiel gegen Harthau II anknüpfen. Vielleicht lag es ja auch ein wenig daran, dass wir es nicht zugelassen haben. Und vielleicht glaubt man mir jetzt endlich auch die Sache mit Trainingsbeteiligung und daraus resultierender Verbesserung des Leistungsvermögens, denn zweifellos scheint da was dran zu sein. Wie eingangs erwähnt vier Freitage gute Arbeit und schwups, ein richtig gutes Spiel. Kann natürlich auch Zufall gewesen sein. Um diese These zu überprüfen, versuchen wir es in der kommenden Woche erstmals in 2014 mal wieder mit zwei Trainingseinheiten, am Montagabend 19.30 Uhr und Freitags zur gewohnten Zeit. Denn kommenden Samstag erwartet uns alle das Spitzenspiel der Bezirksliga Chemnitz, wenn der Erste beim Zweitplatzierten gastiert. Und wenn mir vor Saisonbeginn jemand erzählt hätte, das zwei Spieltage vor Schluss der Aufsteiger aus Mauersberg einer der Protagonisten dieses Spiels sein wird, ich hätte ihn wohl nicht zum Fachmann erklärt. Umso schöner nun die Tatsache, dass wir nach dem Klassenerhalt jetzt auch das zwischenzeitlich neu gesteckte Saisonziel Podiumsplatz so ziemlich abgesichert haben. Ein neues Ziel steht auch schon in den Startlöchern, denn mit dem SV Union Milkau gibt es noch eine einzige Mannschaft in der Bezirksliga, gegen die wir diese Saison noch nicht gewonnen haben. Diesen Makel wollen wir kommenden Samstag ab 14.00 Uhr in der Turnhalle der evangelischen Mittelschule Großrückerswalde ausmerzen. Zweiter Gegner des Tages ist der SV Lok Glauchau ⁄ Niederlungwitz, eine Mannschaft für die im Abstiegskampf nur ein Sieg im Erzgebirge zählt. Für Spannung ist also in jeder Hinsicht gesorgt und ein Besuch wird sich sicher lohnen...
Newsarchiv März 2014
Volleyball Herren I