Drechsel sichert drei Punkte in Borstendorf

Gott sei dank! Endlich hat der Sonntag wieder einen Sinn. Vorbei die unliebsamen Familienausflüge, dahin die Wintersportberichterstattung auf dem Sofa und auf Wiedersehen Erholung und Besinnung am einzigen freien Tag der Woche. Willkommen, du lang vermisste Gelegenheit dir den Frust der Woche aus dem Körper zu laufen, zu foulen, hier und da ein wenig zu stänkern, dich bei Regen und 6 Grad mit Schieds– und vor allem Heimlinienrichtern anzulegen, die Emotionen auf den Rängen zu verfolgen und nicht zuletzt extra langsam nach Hause zu fahren, damit im Transporter ausreichend Bierkonsum gewährleistet ist. Willkommen zurück du Amateurfußball von deiner schönsten Seite – wie haben wir Dich vermisst.

Zum Auftakt nach der Winterpause mussten die Mauersberger Fußballer gleich zur schweren Auswärtsaufgabe nach Borstendorf reisen. Den Gastgebern wurden im Winter wegen Nichteinhaltung von Schiedsrichterauflagen drei Punkte abgezogen, was die Abstiegssorgen bei Rotation weiter verstärkt. Die SG Mauersberg, nach mäßiger Vorbereitung noch auf Standortsuche, personell mal wieder auf Rand gestrickt. Mittelfeldspieler Erik Haustein unterzog sich im Winter einer Kreuzbandoperation und fällt langfristig aus, Rico Lötsch verletzte sich im Vorbereitungsspiel gegen Hilmersdorf und Torjäger Dirk Neisius sitzt weiter seine drakonische sieben Spiele Sperre ab. Trotzdem stand dem Trainergespann eine halbwegs schlagkräftige Truppe zur Verfügung. In der Startaufstellung präsentierten sich die Gäste etwas vorsichtiger als noch vor der Winterpause. Vierermittelfeld anstelle von drei Stürmern und auch sonst zunächst darauf bedacht, hinten die Null zu halten.

Trotz verlorener Platzwahl durfte die SG Mauersberg auf der Floßmühler Höhe wie gewünscht zunächst bergauf spielen. Vermutlich wollten die Gastgeber in der ersten Halbzeit direkt vorlegen. Es dauerte gut zehn Minuten, bis sich beide Mannschaften mit dem Spiel angefreundet hatten. Danach kam es auf beiden Seiten zu einigen guten Torszenen, die aber allesamt erfolglos blieben. Borstendorf scheiterte per Freistoß an Torhüter Drechsel, auf der Gegenseite verpasst Michael Ehrig per Kopf die Führung nur knapp. Ein Zufallsprodukt von Arndt Freymann klären die Gastgeber noch auf der Linie. Insgesamt ein leistungsgerechtes 0:0 zur Pause.

In der zweiten Halbzeit zunächst die SG Mauersberg mit etwas mehr Spielanteilen. Vor allem Michael Löser kann auf der rechten Seite einige gute Akzente setzen, leider fehlt in der Mitte ein Abnehmer. Zudem räumt der Borstendorfer Libero Robin Swigon in gewohnter Manier alles ab, was nicht genau auf Mann gespielt wird. In der Defensive sind die Gäste weiterhin ziemlich sattelfest. Auch hier macht Libero Hendrik Anke eine gute Partie. Aus diesem Grund bleibt das fußballerische Niveau auch überschaubar. Um ein wenig Spannung in den lahmen Kick zu bringen, entscheidet sich der Schiedsrichter nach gut einer Stunde Spielzeit einfach mal für Elfmeter. Kapitän Lötsch hatte einen Borstendorfer Spieler gefoult, soweit unbestritten. Allerdings lag der Tatort deutlich außerhalb des Sechszehners und mit deutlich ist hier Minimum ein guter Meter gemeint. Leider hielt ihn der Heimlinienrichter, der nur fünf Meter entfernt stehend beste Sicht auf die Szene hatte, nicht von dieser Entscheidung ab. Damit wurde einigen Zuschauern auf den Rängen endlich die lang ersehnte Gelegenheit geboten, vier Monate fußballlose Zeit verbal aufzuarbeiten. Und genau wie den Elfmeterpfiff hätte man sich auch dies getrost sparen können. Nachdem sich die Gemüter halbwegs beruhigt hatten, traten die Akteure also an den Punkt. Da ich mich aktuell nicht erinnern kann, dass Torhüter Patrick Drechsel in der jüngeren Vergangenheit einen Elfer gehalten hätte, drehte ich schon Richtung Anstoßpunkt ab. Offensichtlich etwas zu früh, denn der Keeper hielt den halbrechts geschossenen Elfer im Nachfassen sogar fest. Anscheinend war also auch der Fußballgott aus der Winterpause zurück und ließ direkt mal Gerechtigkeit walten.

Torhüter Patrick Drechsel, SG Mauersberg

Drechsel hält den Elfer und damit sein Team im Spiel. Ein Rückstand wäre wohl die Vorentscheidung gewesen. Foto: Zimmermann

Die Gäste, nun natürlich mit Wind in den Segeln, verstärkten weiter ihre Angriffsbemühungen und wurden nur fünf Minuten später belohnt. Nach einer Hereingabe von Michael Löser lässt Christian Schreiter im besten Lewandowski–Stil drei Verteidiger stehen und schiebt gegen die Laufrichtung des Torhüters zur 1:0 Führung ein. Zu diesem Zeitpunkt sogar fast schon ein bisschen verdient. Nur zwei Minuten später schöne Kombination über die linke Seite, Schreiter zu Kapitän Marko Lötsch, der direkt weiter zum aufgerückten Vorstopper Michael Ehrig, dessen Schuss aber gerade noch geblockt werden kann. In dieser Phase verpassen die Gäste die mögliche Entscheidung und geraten folgerichtig in der Schlussviertelstunde ziemlich unter Druck. Die Männer von Rotation werden nun zunehmend Offensiver und drängen auf den Ausgleich. Die Mauersberger Abwehr steht aber ziemlich gut und kann meistens klären, bevor es so richtig brenzlig wird. Nach vorne geht allerdings nichts mehr. Entlastung Fehlanzeige! Fünf Minuten vor Schluss rettet dann bei einem Distanzschuss der Gastgeber die Querlatte für den bereits geschlagenen Mauersberger Torhüter. Sowas nennt man wohl das Glück des Tüchtigen. In der spannenden Schlussphase schinden die Gäste Zeit wo es nur geht, die Platzherren schicken alles nach vorne was laufen kann, inklusive Torhüter. Zwei, drei kritische Freistöße werden unbeschadet überstanden, ehe der –bis auf die Strafstoßentscheidung– sehr gute Schiedsrichter nach vier Minuten Nachspielzeit endlich abpfeift. Glücklicher Sieg bei einem Spiel, was über weite Strecken nach verdienter Punkteteilung ausgesehen hat. Egal, die drei Punkte sind im Sack, wie fragt hinterher keiner mehr.

In der Tabelle ist die SG Mauersberg als Drittplatzierter vorerst best of the rest, nach vorne ist der Zug abgefahren und nach ganz unten sieht es auch erstmal gut aus. Bemerkenswert noch die Tatsache, dass die Plätze drei bis zehn nur durch vier Punkte getrennt werden. Zwei schwache Wochen reichen also, um sieben Plätze einzubüßen. Am Tabellenende gewinnen unsere Freunde aus Arnsfeld das Kellerduell gegen Pfaffroda und lassen den Ankündigungen beim Hallenmasters erste Taten folgen. Weiter so...

Kommenden Sonntag erwarten die Kicker der SG die Zweite vom FC 04 Greifenstein Ehrenfriedersdorf zum Heimspiel. Das Hinspiel wurde zwar 4:0 gewonnen, jeder der damals vor Ort war weiß aber, dass dieses Ergebnis nicht dem Spielverlauf entsprach. Zudem drehte das Team am vergangenen Spieltag gegen den SV Grw 49 II einen 0:2 Rückstand noch zum 3:2 Sieg. Also keine Laufkundschaft zum Heimspieldebüt 2014. Los geht´s um 15.00 Uhr, bereits um 13.00 Uhr spielen unsere Damen ein Freundschaftsspiel gegen die Mädels des FV Venusberg.

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