Gegentor in der Nachspielzeit bringt die SpG um den Dreier

Besonders groß war die Umstellung zur Vorwoche nicht. Auch diesen Sonntag hatten die Veranstaltungen des Vorabends bei vielen Spielern sichtbare Spuren hinterlassen. Trotzdem galt es, die guten Leistungen auf der Königswalder Wiesn sowie in der Scheune, auf dem Platz zu vergolden. Zwei verbale Highlights aus der Spielvorbereitung will ich euch trotzdem nicht vorenthalten. Da wäre zum einen die Frage eines, mir erst seit einer Woche bekannten, aber sofort sympathischen grün–weißen Mitgliedes der Spielgemeinschaft, gegen wen wir überhaupt spielen und zum anderen die Frage eines, im Shirt mit der richtungsweisenden Aufschrift Cuba Libero steckenden Sportfreudes, ob gelbe Karten in Derbys kostenlos sind. Er war davon überzeugt, dass die Mannschaft, welche sich in Trikots mit dem Druck SV Olbernhau erwärmte, aus Großrückerswalde sei. Nicht zuletzt wegen solcher Momente stelle ich mir inzwischen die Frage, wieso wir nicht schon viel früher auf die Idee mit der Spielgemeinschaft gekommen sind. Uns verbindet so vieles auf aber insbesondere auch Abseits des Platzes und es sollte zügig ein Mannschaftsabend organisiert werden.

Aber jetzt Spaß beiseite... Nach zuletzt drei Spielen ohne Niederlage sollte der Aufwärtstrend gegen die bislang stark aufspielende Zweite des SV Olbernhau fortgesetzt werden. Zur zusätzlichen Motivation stand ein neuer Trikotsatz bereit, der die Spielgemeinschaft endlich auch nach außen repräsentieren soll. Leider farblich nicht mit den Gästen abgestimmt, so dass wir die Spielkleidung nur "untenrum" einweihen konnten.

Wie schon letzte Woche in Amtsberg gelingt der SpG ein Start nach Maß. Michael Ehrig nutzt einen Stockfehler der Olbernhauer Hintermannschaft, geht allein aufs Tor zu und schiebt die Kugel nach nur drei Minuten zur 1:0 Führung ein. Danach übernimmt die junge Olbernhauer Truppe aber relativ schnell die Spielkontrolle und drängt die Gastgeber weit in die eigene Hälfte zurück. Vor allem über die rechte Seite gelingen zahlreiche Vorstöße, die mit guten Flanken abgeschlossen wurden. Zum Glück fehlte es im Sechzehner noch an Präzision im Abschluss. Der Ausgleich schien aber nur eine Frage der Zeit. Mit den wenigen Entlastungsangriffen blieb die SpG MM2 trotzdem gefährlich und erzielten nach gut 25 Minuten auch das vermeintliche 2:0. Ein langer Befreiungsschlag wird von der Olbernhauer Verteidigung unterschätzt und Michael Ehrig köpft den Ball ins lange Eck. Leider wurde das Tor wegen Abseits nicht anerkannt. Tendenz? Eher nein! Bis zur Pause sind dann wieder fast ausschließlich die Gäste am Drücker und die Mauersberger Abwehr kann sich kaum vom Druck befreien. In der 45.Minute dann ein Spiegelbild der eben beschriebenen Situation. Erneut ist es eher ein Befreiungsschlag, denn eine spielerische Lösung, die Michael Ehrig an der Strafraumgrenze in Ballbesitz bringt. Wie beim 1:0 kann er fast unbedrängt aufs Tor ziehen und erhöht auf 2:0. Die Gäste reklamieren sofort vehement Abseits. Tendenz? Ehrlich gesagt eher ja! Sei es drum, mit einer ziemlich schmeichelhaften 2:0 Führung geht es in die Pause.


Die Marschrichtung für die zweite Hälfte war klar: Mehr für die Offensive tun und sich nicht mehr so weit hinten reindrücken lassen. Einfacher gesagt als getan, denn die Gäste machten dort weiter, wo sie vorm Pausenpfiff aufgehört hatten. Dauerdruck auf die Abwehr um Libero Hendrik Anke. Jeder Abstoß und jeder Befreiungsschlag kam postwendend zurück. Offensiv gab es für die Hausherren kaum Entlastung. Franz Weber und Roy Bauer waren zumeist auf sich allein gestellt, denn es dauerte einfach zu lange, bis die restlichen Spieler nachrückten. So war der Anschlusstreffer auch nur eine Frage der Zeit und fiel nach genau einer Stunde. Der Olbernhauer Spieler setzt sich auf halbrechts–zwar robust aber fair–durch und vollendet mit einem sehenswerten Heber gegen den chancenlosen Keeper Patrick Drechsel. Die letzte halbe Stunde erhöhten die Gäste nochmals den Druck auf den Ausgleich, verfehlten aber mit ihren zahlreichen Distanzschüssen ein ums andere Mal das Mauersberger Gehäuse. Auf der Gegenseite spielen die Platzherren den einen oder anderen Konter nur halbherzig zu Ende oder bleiben direkt in der mittlerweile sattelfesten Abwehr hängen. Trotzdem ergibt sich etwa eine Viertelstunde vor Schluss die Möglichkeit zur Vorentscheidung. Michael Ehrig wird aus dem Mittelfeld mustergültig bedient und kann von links aufs Tor zulaufen. Anstelle selbst aus spitzem Winkel abzuschließen, versucht er den Querpass auf den mitgelaufenen Roy Bauer, den ein Olbernhauer Verteidiger im letzten Moment noch abfängt. Bis zum Schlusspfiff hat der Gästekeeper dann nichts mehr zu tun. Die letzten zehn Minuten stemmt sich die SpG MM2 mit aller Macht gegen den Ausgleich und hält der Olbernhauer Schlussoffensive überraschend gut stand. Die Minuten verrinnen und der Sieg rückt in greifbare Nähe. Inzwischen befinden wir uns schon in der Nachspielzeit, als Franz Weber beim Dribbling mehr oder weniger fair vom Ball getrennt wird. Anstelle sich auf das Spiel zu konzentrieren, wird von allen natürlich erstmal lauthals Revolte gemacht. Die Gäste schalten einfach schneller und schieben den Ball steil in den Sechzehner, wo der Stürmer aus elf Metern frei zum Abschluss kommt. Torhüter Patrick Drechsel kann den Schuss mit einem starken Reflex zwar noch parieren, gegen den Nachschuss von Paul Müller ist er dann aber machtlos. Während sich die Spieler des SV Olbernhau über den Ausgleich freuen, frage ich den Schiedsrichter nach der verbleibenden Spielzeit und bekomme 45 Sekunden zur Antwort. Echt bitter! Der Form halber wird die Partie noch einmal angepfiffen und kurz darauf abgepfiffen.

Im ersten Moment überwog natürlich die Enttäuschung über den späten Ausgleich, aber wer das gesamte Spiel verfolgt hat, wird eingestehen müssen, dass wir mit dem Punktgewinn leben können. Es besteht wohl kein Zweifel daran, wer über 90+2 Minuten die bessere Mannschaft war. Dennoch kann auch die SpG mit der gezeigten Leistung zufrieden sein. Trotz zweier Gegentore stand die Defensive ziemlich sicher und zwei eigene Treffer aus dreieinhalb Chancen ist auch keine schlechte Ausbeute. Aktuell sind wir spielerisch vielleicht nicht an unserem Maximum, aber dafür stimmen Leidenschaft, Kampf und Einstellung. Mit nun vier Spielen ohne Niederlage geht es nächste Woche zum Derby nach Großrückerswalde. Leider bringen die Schulferien auch einige Personalprobleme mit sich, aber die werden zu kompensieren sein. Anpfiff auf dem Kunstrasen ist um 12.45 Uhr.

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