Heimspielmarathon endet mit zwei unglücklichen Niederlagen

So schnell wendet sich im Mauersberger Männervolleyball das Blatt. Während wir am letzten Spieltag in Röhrsdorf noch um den sechsten Mitspieler kämpfen mussten, standen diesmal plötzlich neun Leute in der Halle. Tino Enger, Matthias Uhlig sowie Marcel Erge hatten ihre Verletzungen überstanden und waren somit wieder fit. Zudem sollte der aufmerksame Leser ein neues Gesicht auf dem Teaserfoto bemerkt haben. Darf ich vorstellen? Andreas Zimmer, nicht mehr der Jüngste und wohnhaft in Meerane. Als Teil des Trainerteams zum alljährlichen Volleyballfest ist er kein gänzlich Unbekannter in Mauersberg und verfolgte zudem aufmerksam die Berichte über die Personalnot unserer Ersten. Und ganz ehrlich, wer hat nicht selbst schon mal davon geträumt, einmal unsere Vereinsfarben zu tragen? Mittwoch telefoniert, Donnerstag Spielerpass erstellt und Samstag zwei starke Spiele als Libero. Jetzt müssen sich Matthias Uhlig und René Lang auf die alten Tage auch noch mit brauchbaren Annahmen anfreunden. Trotz allem verbietet alleine die Entfernung den Anspruch auf regelmäßige Trainings– sowie Spielteilnahme, aber wer von uns hat das schon anzubieten? In diesem Sinne: Herzlich Willkommen bei der SG M. Gänzlich sorgenfrei ging es dann doch nicht in den Heimspieltag gegen Lichtenstein und Hennersdorf, denn eine kleine Erkältungswelle verhinderte hier und da die hunderprozentige Fitness. Aber nach dem Personalchaos der letzten Wochen ist das jetzt schon jammern auf hohem Niveau.


Entgegen der ursprünglichen Ansetzung kamen wir dem Hennersdorfer Antrag gerne nach und stimmten einem Tausch der Spiele zu. So einen Wunsch äußert man sicherlich nicht ganz ohne Hintergedanken, aber sportlich sprach aus unserer Sicht nichts dagegen. Mit Blick auf das Ende des Spieltages haben wir dadurch vielleicht einen kleinen Vorteil aus der Hand gegeben. Da die Gäste vom HSV einen Jahresabschluss auf dem Weihnachtsmarkt planten, stellten sie zudem den Antrag auf einen früheren Spielbeginn. Hätten wir sicherlich auch gerne möglich gemacht, ging aber aufgrund der Hallenzeiten nicht. Fragt sich eigentlich sonst noch jemand, wie ein früherer Spielbeginn und der Tausch auf das zweite Spiel zusammen passen? Ist man nicht schneller vom Hof, wenn man die erste Partie spielt? Egal, wird seine Gründe haben.

Somit stand uns zunächst das Team vom SSV Lichtenstein gegenüber, welches uns ziemlich kalt erwischte. Nach nicht einmal 40 Minuten Spielzeit standen wir bereits mit dem Rücken an der Wand (15:25, 17:25) und taten alles, um dem Schiedsgericht den Weihnachtsmarktwunsch zu erfüllen. Also würfelten wir die Aufstellung durch und fanden so langsam ins Spiel. Bei 23:24 wehrten wir einen Matchball ab und hatten kurz darauf Satzball. Diesen wehrten wiederum die Gäste ab. Matchbälle und Satzbälle wechselten sich in der Folge solange ab, bis wir beim 29:27 den Sack zumachen konnten. Eine ziemlich intensive Phase, in welcher das Schiedsgericht mit der Anwendung einer, mir bislang unbekannten Regel, für zusätzliche Spannung sorgte. Muss ich auf meinem BK–Lehrgang wohl gepennt haben. Allerdings teilten sogar höher lizenzierte Schiedsrichter in den Reihen der Gegner meine Einschätzung und so werde ich von der Anwendung dieser Regel–bis zur Aufnahme ins Regelheft–zunächst absehen. Da wir den Satz trotzdem für uns entscheiden konnten, sollte es ja auch mit einem Lächeln erledigt sein. Leider wird es später noch einmal ziemlich wichtig. Auch der vierte Satz war an Spannung kaum zu überbieten und nach dem 25:23 waren auch die Weihnachtsmarktpläne des HSV in weite Ferne gerückt.


Endlich mal wieder ein fünfter Satz. Der erste in dieser Spielzeit, nachdem wir in der letzten Saison ganze 10 davon hatten. Nach gutem 3:0 Start wechselten wir mit einem soliden 8:6 die Seiten. Selbst beim Stand von 10:8 sah alles noch recht ordentlich für uns aus. Dann kam leider eine spielentscheidende Phase, in welcher ausnahmslos alles gegen uns lief. Neben einigen unnötigen Eigenfehlern und einem Netzrolleraufschlag kam auch noch Pech mit den Schiedsrichterentscheidungen dazu. Zunächst bekommt Zuspieler René Lang einen Pass abgepfiffen. Keine Seltenheit und sicherlich auch nicht unberechtigt. Allerdings waren vorher vier Sätze lang einige deutlich extremere Sachen dabei, die nicht geahndet wurden. Regeltechnisch sicherlich in Ordnung, jedoch mit etwas Fingerspitzengefühl anders lösbar. Inzwischen stehts irgendwas um die 11:11 und es trägt sich exakt die Gleiche Situation zu, die im dritten Satz so komisch gegen uns entschieden wurde. Leider wurde es diesmal gänzlich anders bewertet und die Gäste erhalten den Punkt. Das war dann für Kapitän René Lang zu viel des Guten und die folgende Meinungsäußerung wurde zu Recht mit Gelb belohnt. Und während ganz Villabajo noch mit 180er Puls orientierungslos durchs Spielfeld rennt, gewinnt Villarriba ziemlich unbemerkt den Satz mit 15:12. Letztlich haben wir uns das selber zuzuschreiben. Aber angesichts der desolaten Leistung in den ersten beiden Sätzen, muss man mit dem Punktgewinn absolut zufrieden sein. Die Nummer hätte auch in knapp einer Stunde mit 0:3 erledigt gewesen sein können.

Im zweiten Spiel stand uns dann nicht nur der bislang ungeschlagene Tabellenführer aus Hennersdorf gegenüber, sondern auch noch eine beachtliche Anzahl mitgereister HSV Fans. Um es vorweg zu nehmen: Es war eine hitzige Partie. Das Ende des ersten Spiels wirkte logischerweise noch ein wenig nach. Bereits beim Einschlagen wurde longline hier und da etwas freier interpretiert und auch verbal befanden wir uns auf gutem Niveau. Aber nicht–wie uns der unten angehängte Pressebericht der Gäste vielleicht vermitteln will– einseitig, denn beide Mannschaften haben sich da nix geschenkt. Und die dramatische "Gift und Galle"–Einschätzung können wir schon gar nicht teilen. Klar sind wir keine Engel, aber hier sollte auch wirklich nur der den ersten Stein werfen, der den Hof vor seinem Glashaus gekehrt hat (oder so). Diesen schwarzen Peter müssen wir uns leider teilen! Aber wie gesagt, so drastisch war es nicht. Vielleicht sollten wir das nächste Mal einfach erst–wie angesetzt– gegeneinander spielen und dann schiedsen, denn damit wären 90 Prozent der Emotionen noch gar nicht da. In diesem Sinne beantrage ich für den 19.03. einen Tausch der Spiele, grins. Stichwort Spiele: Gespielt wurde auch noch und zwar nicht schlecht. Die ersten beiden Sätze befanden wir uns deutlich über, Hennersdorf hingegen deutlich unter dem eigenen Leistungsvermögen. Vor allem Tino Enger hatte sich gegen die alten Kollegen einiges vorgenommen und auch Marcel Erge lieferte, beflügelt von seinem ersten Pflichtspielass ever, eine riesige Partie auf Diagonal ab. Und so war es diesmal der Gegner, der nach nicht mal 40 Minuten mit dem Rücken an der Wand stand (25:15, 26:24).

SG Mauersberg Volleyball

Tino Enger knüpfte nach seiner Hand–OP sofort wieder an die starken Leistungen des letzten Heimspiels an. Foto: Knoblauch


Leider vergab der HSV die letzte Chance auf den erhofften Weihnachtsmarktbesuch nun selber, denn sie fanden immer besser zu ihrem Spiel und verweigerten das schnelle 0:3. Der SG schwanden zusehends die Kräfte und wir mussten die Sätze drei und vier beinahe kampflos (14:25, 21:25) abgeben. Fünfter Satz, was sonst gegen den HSV? Seit unserem Aufstieg in die Bezirksliga 2013 ging jedes Spiel gegen die "Haußmänner" über die volle Distanz–inzwischen das fünfte in Folge. Damit gleich der nächste Antrag für März: Spielen wir einfach nur einen Satz bis 15. Erneut erwischten wir einen guten Start–4:0 und beim Seitenwechsel 8:4. Dann ging es endgültig mit den Kräften dahin und im Hinterkopf fragte ich mich, warum wir eigentlich dem Tausch der Spiele zugestimmt hatten. Der Hennersdorfer SV überzeugte inzwischen mit–für einen Tiebreak–recht risikofreudigem, aber erfolgreichem Spiel. Diesen Mut muss man auch als Tabellenführer so erst mal aufbringen. Letztlich verlieren wir mit 13:15 und können die perfekte Hinrunde der Gastgeber (8 Spiele, 8 Siege) auch nicht verhindern. Hätte man mir den Punkt vorher angeboten, ich hätte ihn dankend angenommen und bin daher nicht unzufrieden. Wir haben über weite Strecken guten Volleyball gespielt, hier und da das im ersten Spiel fehlende Glück bei knappen Schirientscheidungen gehabt und viel gelacht. Auch für die HSV Fans war es doch eigentlich ein gelungener Nachmittag. Ok, der Weihnachtsmarkt musste aus zeitlichen Gründen ausfallen, aber Spannung, Emotionen und Erfolgserlebnisse gabs doch reichlich. Zumindest ich hab nach dem Spiel keinen Hennersdorfer gesehen, der unzufrieden war. Im Gegenteil, es gab einige gute Gespräche, die im März hoffentlich eine Fortsetzung finden. Und das mein ich ausnahmsweise mal so, wie ich es schreibe.




Die SG Mauersberg kommt mit diesen zwei Zählern in der Tabelle leider nicht wirklich vom Fleck und muss zum Hinrundenabschluss eigentlich noch was aufs Punktekonto packen, um den Abstand zum Tabellenende zu halten. Eine Aufgabe, die beim frisch gebackenen Bezirkspokalsieger vom CPSV sicherlich nicht einfach wird. Die Partie findet aber erst am 16. Januar statt. Aus diesem Grund wünsche ich allen schon mal ein frohes Fest, einen guten Rutsch und hoffe, dass inzwischen auch beim Herbstmeister Weihnachtsstimmung aufgekommen ist.

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