Mal wieder fünf Sätze gegen Hennersdorf, was sonst?

Letzter Spielbericht der Saison 2014⁄15 und ich werde mich wie immer bemühen, so wenig wie möglich zum Spiel zu schreiben, aber die größtmögliche Menge an Teaminternas breitzutreten. Aus diesem Grund auch ein kleiner Schlenker zum letzten Samstag, als Teile der SG Mannschaften im nicht–tschechischen Teil von Kühnhaide einen angenehmen Abend verbrachten. Leider mit einigen Ausfallerscheinungen in der Nacht und am Folgetag. Aber Enrico, nach genauerem Hinsehen muss ich sagen: Echt schicke Badkeramik... Und jetzt hüllen wir den Mantel des Schweigens über unseren Besuch im LED Musterhaus.

Wie schon in der Vorsaison führte uns die Reise am letzten Spieltag nach Augustusburg, um dort gegen den Hennersdorfer SV anzutreten. Entgegen dem Trend der letzten Wochen waren wir diesmal erschreckend spät an der Halle und mussten ja auch noch allerlei Unfug vorbereiten. Motto der letzten Partie war: "Im Gebirge trägt man Mütze". Wie immer gab es den einen oder anderen Übermotivierten, der spätestens beim Einschlagen feststellen musste, dass weder Luft noch Sicht unter der Maske ausreichend waren.

Die letzten drei Spiele gegen die Truppe von Sportfreund Udo Haußmann gingen jeweils über die volle Distanz und auch diesmal sollte uns der fünfte Satz nicht erspart bleiben. Obwohl wir in den ersten beiden Sätzen alles dafür getan haben, dass wir schnell nach Hause kommen. Das 23:25 in Durchgang eins schmeichelt dabei sogar ein wenig, der Zwischenstand von 13:21 im Zweiten spiegelt eher die Leistung wider. Am Rande sei noch erwähnt, dass uns eine recht ansehnliche Sprungaufschlagserie des Hennersdorfer Hauptangreifers Markus Haußmann erst in diese Misere gebracht hatte. Da ich vorm Spiel versprochen hatte, jedem seine Einsatzzeiten zu gönnen, brachten wir nach dem Aufschlagwechsel zum 14:21 vorsichtshalber mal Marcel Erge für Zuspieler René Lang ins Spiel. "Wer weiß, wie schnell die Nummer hier vorbei ist", dachte ich. Außerdem hatten wir zu diesem Zeitpunkt sowieso keine Annahme, also wozu einen Zuspieler auf dem Feld haben? Vielleicht bringen uns ja ein paar Blockpunkte wieder Schwung für den dritten Satz. An den Aufschlag rotiert Tim Natzschka, auch keine schlechte Option. Mit den ersten drei Angriffen versuchen die Gastgeber dann auch gleich, mich als sachverständigen Typen dastehen zu lassen. Dreimal Blockpunkt Marcel Erge macht Auszeit Hennersdorf bei 17:21. In dieser sprach jemand die weisen Worte, dass uns die HSV´ler nicht den Gefallen tun werden, noch acht mal in die durchtrainierten Arme von Marcel zu schlagen. Hmm, versucht haben sie es jedenfalls...Während Tim mit stoischer Ruhe einen Aufschlag nach dem anderen auf die Hennersdorfer fünf floatet, gelingt den Gastgebern kein einziger Sideout mehr. Zweimal Wand, einmal Netz und noch unglaubliche fünf Blockpunkte durch die Reihe mit Martin Neubert, Tino Enger und eben Marcel Erge. Aus 13:21 mach 25:21 und ich hab zwölf Punkte lang auf der fünf keinen Ball berührt. Anstatt uns anständig auf die Rampe zu fahren, schenken uns die Hennersdorfer den Satzausgleich zum 1:1.

SG Mauersberg

Mit dem Vizemeistertitel beenden die Herren I der SG M die Saison 2014⁄15. Foto: Erge


Die Sätze drei und vier haben dann nur noch wenige Highlights zu bieten. Solides Spiel auf beiden Seiten. Beim HSV läuft wie immer fast alles über Markus Haußmann, der uns vor allem einbeinig über Kopf immer wieder überrascht. Den Ball ist man im Männervolleyball einfach nicht gewohnt ;-). Bei der SG darf jeder mal, vor allem der Block funktioniert weiterhin ganz ordentlich. Trotzdem bringt uns das 19:25 im Dritten ein wenig in Zugzwang, denn ein Punkt musste es schon sein, um den Vizemeistertitel zu sichern. Schon wieder mit dem Zehner am Aufschlag starten wir 5:0 in den vierten Satz und bauen in der Folge auf 16:9 aus. Beim 24:16 ist der ersehnte Punkt bereits greifbar, ehe auch wir eine unnötige Zitterpartie einlegen. Am Ende eiern wir das 25:20 nach Hause und freuen uns über den Punkt sowie den Vizemeistertitel. Ganz nebenbei bemerkt, die erfolgreichste Männersaison in Mauersberg ever. Und vielleicht sind wir für einen ganz winzigen Moment sogar mal aus dem Schatten der Damenmannschaft getreten.

SG Mauersberg

Diese Aufstellung bitte für das erste Spiel der neuen Saison merken! Foto: Ehrig


Pflicht erfüllt, es folgt die Kür. Gut gelaunt beschließen wir, dass sich jeder eine Position für den letzten Satz der Saison wünschen darf. Sechs wilde Zurufe später ist der Aufstellungszettel fertig und hat aus meiner Sicht nur ein gravierendes Manko. Meine Nummer fehlt! Mit Blick in die Runde muss ich feststellen, dass ich irgendwie auch nicht in der Lage bin, eines dieser fröhlich lachenden Kinderherzchen zu brechen. Also nutzen wir die Gunst der Stunde, welche Kapitän René Lang bei der Auslosung bindet, schmieren eine 16 über die 12 und ab auf´s Feld als Zuspieler. Schnell noch dem Schiedsrichter die Augen verbinden, danach kann es losgehen. Verwöhnt durch butterweiche Annahmen von Tino Enger (unglaublich), Enrico Langer (noch unglaublicher) und Libero Stev Hofmann fühlt man sich schnell zu Sprungkopfpässen berufen, die nur ein 2,04 m großer Diagonalspieler überhaupt noch erreichen kann. Wo steht denn geschrieben, dass der Pass vor der Antenne stehen sollte? Mit viel Freude feierten wir uns bis zum ersten Matchball beim Stand von 14:11, ehe Kapitän René Lang zu seinem zweiten großen Fehler der Saison ausholt und sich in die Wechselzone stellt. Als das überragende, gut aussehende, fehlerlose Limbacher Sachsenklasseschiedsgericht bereits mit Verwarnung wegen Verzögerung drohte, schmollte ich mich gezwungenermaßen vom Spielfeld. Noch ehe mir die Idee zum Rückwechsel kam, machten die Jungs den Sack mit 15:12 zu und wir feierten den 12. Saisonsieg. Und wenngleich ich mich in dieser Saison mehr als jemals zuvor gefragt habe, warum ich mir das eigentlich noch antue, dann wurde mir an diesem Nachmittag mehr als nur eine Antwort gegeben. Danke ihr Typen!

Das war sie also, meine 20.Volleyballsaison. Oh Gott klingt das alt! In der ersten Spielzeit musste mir ein Arzt noch bescheinigen, dass ich körperlich schon geeignet bin, bei den Herren zu spielen. Inzwischen würde er die Unterschrift wohl verweigern. Jedenfalls war es eine der Erfolgreichsten, für die SG Männer die Erfolgreichste überhaupt. Nur vier Spiele verloren, drei davon erst im Fünften. Abgesehen vom 1:3 gegen Limbach am ersten Spieltag haben wir immer mindestens einen Punkt geholt und hatten so gut wie nie wirkliche Personalknappheit. Trotzdem würde uns DEIN Wechsel nach Mauersberg gut zu Gesicht stehen! 10 von 16 Spielen gingen über die volle Distanz, einerseits überdurchschnittlich viele, andererseits auch ein Beleg für die Ausgeglichenheit der Liga. Abgesehen von der Jugendtruppe aus Harthau war wirklich jeder in der Lage, jeden zu schlagen. Die Sportfreunde vom SSV Chemnitz retten sich am letzten Spieltag und haben somit gar keine Ausrede mehr, unserem Sommerturnier fernzubleiben. Auch der Rest der Liga wurde am letzten Spieltag nochmal ordentlich gewürfelt, denn die zwischenzeitlich fast ein wenig abstiegsbedrohten Zschopauer sichern sich mit einem grandiosen Saisonfinale noch den Bronzerang, während Hennersdorf auf fünf abrutscht. Zu guter Letzt Glückwunsch an die Sportfreunde vom BSV Limbach–Oberfrohna zum verdienten Aufstieg in die Sachsenklasse. Und der Spieltag in Hennersdorf hat einmal mehr bewiesen, dass ihr uns fehlen werdet.

Und wie bei jeder großen Preisverleihung möchte ich zum Schluss noch ganz viel Danke sagen. Danke an Mannschaftsleiter René Lang, der immer fleißig Anfragen und Anträge in irgendwelche Gruppen schreibt und nie Antwort erhält. Danke an Abteilungsleiter Thomas Fiedler für die Kämpfe mit EPass, SAMS, SSVB und Co. Danke an den Staffelleiter Detlef May für die Milde bei den Ordnungsstrafen und das Verständnis bei Spielverlegung, Halle usw. Danke an alle Mannschaften, die unser oftmals doch recht albernes, arrogant wirkendes Auftreten so tapfer ertragen haben. Danke an Andi Bauer von der Freien Presse, für die wohlwollende Berichterstattung in der lokalen Zeitung, wenngleich immer nur Tim auf den Fotos war. Bloß weil er Aufschlag kann, oder wie? Danke an meine Mutti, weil Sie immer eine SMS schickt und fragt wie wir gespielt haben. Ich weiß, wie schwer das mit dem Handy für dich ist. Danke an Facebook, ohne das Tino Enger keine Gelegenheit hätte, uns mit seinem supergeilo SG M zu nerven. Danke an WhatsApp, das dafür sorgt, dass mich alle wichtigen Infos, die Mannschaft betreffend, nicht erreichen. Danke an alle 15 Leute, die diese Berichte Woche für Woche lesen und last but not least ein dickes Dankeschön an jemanden, der mich an dieser Stelle immer vor größeren Peinlichkeiten bewahrt, weil sie sich berufsbedingt dazu genötigt fühlt, meine Rechtschreibprüfung zu sein. Liebe Nadine, auch wenn man mir meine orthographischen Unzulänglichkeiten etwas rücksichtsvoller auf´s Brot schmieren könnte, dieses Tanke ist nuhr für Diech.

Ganz wichtiger Nachtrag: Ist mir vorhin unerklärlicherweise durchgerutscht. Großes Dankeschön an alle Kinder, die ihren Papa freitags und samstags mal schweren Herzens zum Volleyball lassen. Also: Danke liebe Nora, Nele, Milena, lieber Timo und Anton. Nicht minder wichtig ein dicker Kuss (von euren Männern, nicht von mir!) an alle Ehefrauen und Freundinnen. Danke liebe Bianca, Sindy, Nicole, Moni (der ist von mir), Susi und Olivia.

Die Ausschreibung für unser Sommerturnier ist online, schaut mal hier für weitere Informationen und meldet euch dann einfach an. Sonst schreib ich hier nie wieder was...

SG Mauersberg

Quelle: Freie Presse, Lokalteil Flöha, 30.03.2015

Zurück zur Auswahlseite:

Newsarchiv März 2015