Licht und Schatten bei den Herren

Nach der doch enttäuschenden Leistung im letzten Spiel gegen Röhrsdorf, hatten die Männer der Ersten so einiges wieder gutzumachen. Mit einer durchaus brauchbaren Trainingsbeteiligung und sogar einer zusätzlichen Einheit am Feiertag ging es gut gerüstet in die Partien gegen Lichtenstein und Hormersdorf. Beide Spiele standen unter verschiedenen Vorzeichen, denn einerseits erwartete uns der Drittplatzierte der letzten Saison, mit dem es stets ein Duell auf Augenhöhe war und andererseits ein–aus meiner Sicht völlig zu Unrecht– designierter Abstiegskandidat. Trotzdem wurde man das Gefühl nicht los, dass mit dem SSV Fortschritt Lichtenstein, im ersten Spiel des Tages, der vermeintlich schwerere Gegner wartete. Im Nachhinein wissen wir, dass wir uns da erheblich geirrt haben. Personell würde ich die Situation mit "so la la" beschreiben, denn trotz der Ausfälle von Stev Hofmann sowie Matthias Uhlig hatten wir so viele Spieler zur Verfügung, dass ich mich sogar ernsthaft mit der Aufstellung eines Liberos beschäftigen konnte. Da der Einzige mit einer wirklich brauchbaren Annahme aber als Zuspieler geplant war, wurde dieser Gedanke schnell wieder verworfen.


Nach überzeugenden Leistungen im Training und den Kurzeinsätzen der letzten Partien durfte Markus Rasser diesmal von Beginn an die Bälle verteilen. Und um es vorweg zu nehmen: Er lieferte eine sehr gute Leistung ab und wird daher das ursprünglich avisierte Liberotrikot nicht so schnell in die Finger bekommen. Zum Spiel gegen Lichtenstein gibt es an dieser Stelle eigentlich gar nicht so viel zu sagen, denn wir lieferten eine überraschend starke Leistung ab. Solide Annahme, gute Pässe und wenig Eigenfehler. Da auch unsere Gäste nicht ihren besten Tag erwischt hatten, verliefen die drei Sätze recht eindeutig und nach 58 Minuten Spielzeit war der deutliche 3:0 (19, 18, 15) Erfolg in Sack und Tüten.

Freudige Überraschung beim zweiten Spiel des Tages, denn unsere Gäste aus Hormersdorf hatten aufgrund von Personalmangel ganz tief in die Trickkiste gegriffen und mit Uwe Viehweger einen absoluten Altmeister seines Faches reaktiviert. Dadurch war eins sofort klar: Jetzt wird es auch auf die verbalen Fähigkeiten ankommen, denn keiner kann dir durchs Netz so schön deine Fehler erklären wie er. In unseren gemeinsamen Jahren beim SV Auerbach 05 hab ich in dieser Hinsicht wirklich viel gelernt, aber ich werde dieses Niveau nicht erreichen. Es blieb also nur eine Alternative für mich: Ersatzbank! Diesem Druck war ich noch nie gewachsen. Und von dort hatte ich sehr gute Sicht auf ein wirklich schönes Volleyballspiel. Beide Teams schenkten sich in der eigenen Annahme nichts und hatten eine hohe Erfolgsquote im eigenen ersten Angriff. Auf unserer Seite durchaus zu erwarten, denn wir waren doch mit reichlich Größenvorteil unterwegs und insbesondere Martin Neubert sowie Tim Natzschka nutzten dies regelmäßig über Außen aus. Zuspieler René Lang, der im zweiten Spiel ran durfte, bediente seine Angreifer aber ebenfalls mit vielen guten Pässen. Sollte sich da etwa ein Luxusproblem andeuten? Seitens unserer Gäste von Germania Hormersdorf war ich doch ein wenig verwundert, wie leicht sie sich ein ums andere Mal gegen unseren Block durchsetzen konnten. Vor allem das Duell Uwe Viehweger gegen 2,04 m Mann Marcel Erge ging meistens anders aus, als erwartet. Dafür tobte sich unser Diagonalangreifer im Angriff ordentlich aus und besserte dort seine Bilanz wieder auf. Insgesamt waren Punkte bei eigenem Aufschlag wirklich eine absolute Seltenheit und so ging der Satz folgerichtig in die Verlängerung. Letztlich profitierten wir dann von einigen Aufschlagfehlern unserer Gäste und gewinnen glücklich mit 29:27.

SG Mauersberg

Uwe Viehweger (Angriff) machte es den Mauersbergern lange schwer. Hier setzt er sich gegen Enrico Langer und Marcel Erge durch. Foto: Ehrig


Auch der zweite Satz bot das gleiche Bild und war lange eine Angelegenheit auf Augenhöhe. Die Gäste von Germania präsentierten sich weiterhin nicht wie ein Abstiegskandidat und Zuspieler Mario Decker gelang es immer wieder, für seine Angreifer günstige Blocksituationen zu erzeugen. Erst gegen Satzende gelang es den Gastgebern, einige Block⁄ Feldabwehrpunkte zu machen und sich den nötigen Vorsprung zum 25:20 Satzgewinn zu erkämpfen. Im dritten Durchgang gelingen uns dann endlich kleinere Serien bei eigenem Aufschlag und wir setzen uns bis auf 13:6 ab. Damit war die Vorentscheidung gefallen und die Moral unserer Gäste rutschte ein wenig in den Keller. Irgendwie auch verständlich, wenn man nach guter Leistung wieder ohne Zählbares auf dem Parkett steht. Mit 25:13 holen wir auch den dritten Satz und gewinnen das zweite Spiel des Tages ebenfalls 3:0. Trotzdem muss man so ehrlich sein und sagen, dass die Partie doch lange auf der Kippe stand und hier auch jedes andere Ergebnis möglich gewesen wäre.

Der Blick auf die eigene Leistung stimmt aber durchaus zufrieden und macht Mut für das Treffen mit Pama Freiberg in zwei Wochen. Der Aufsteiger sorgt bislang für mächtig Furore in der Liga und hat sich schon viel Respekt erspielt. Angesichts unseres aktuellen Punktestandes können wir aber ziemlich entspannt anreisen, denn wir liegen absolut im Soll. Hoffentlich denkt auch jemand daran, beim Griechen zu reservieren...

Weniger erfolgreich verlief der Spieltag für unsere Herren der zweiten Mannschaft. Durch den "freudigen Ausfall" von Zuspieler Thomas Schreiter, der am Spieltag zum dritten Mal Papa wurde, musste Routinier Steffen Korb das Zuspiel übernehmen. Da auch sonst viele Ausfälle zu verzeichnen waren, standen für beide Partien nur sechs Spieler zur Verfügung. Leider reichte es trotz guter Leistung nicht zum ersten Saisonsieg. Sowohl gegen den SSV Sayda (1:3) wie auch gegen die Zweite aus Röhrsdorf (0:3) unterlag das Team und bleibt damit weiterhin punktlos am Tabellenende. Vielleicht gelingt es ja in den nächsten Wochen, zumindest temporäre Unterstützung zu erhalten, um die Personaldecke etwas zu stärken.


Bericht von Andreas Bauer:



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