Typische "Joppenberg–Partie"

Neues (Spiel)Jahr, neues Glück und auch mal neue Gesichter bei den Herren der SG Mauersberg. Da sich die Teams unserer Neuzugänge jeweils aufgelöst haben, ist es zwar kein schöner Grund für einen Wechsel–wir nehmen aber trotzdem dankend an. Somit begrüßen wir Stefan Georgi von Germania Hormersdorf sowie Thomas Fiedler und Paul Sommer von unserer ehemaligen Zweiten neu im Team. Wobei letztere ja nicht wirklich neu sind, sondern schon einige Einsätze bei der Ersten hatten. Nicht mehr dabei ist Mittelblocker Tino Enger, der sich ja bereits zum Ende der letzten Saison aus unseren Reihen verabschiedet hatte. Zudem werden wir über weite Strecken auf Markus Rasser (gerne) verzichten müssen, der das Traineramt bei unseren Damen übernommen hat. Weiterhin fehlt Zuspieler René Lang aus privaten Gründen bis weit in den Oktober hinein. Ansonsten eigentlich alles beim Alten. Fünf halbwegs brauchbare Trainingseinheiten ohne Zuspieler müssen auch für die Saison 2017⁄18 als Vorbereitung reichen und die Übungseinheit vorm Punktspiel fiel–wie gewohnt– aus vielerlei Gründen aus. Saisonziele? Endlich mal wieder nach den Auswärtsspielen gemeinsam Essen gehen!


Trotz dieser schlechten Vorzeichen fuhren wir mit breiter Brust zum ersten Pflichtspiel nach Reichenbach, denn schließlich waren wir in dieser Saison noch ungeschlagen. Und –ich nehme es mal vorweg– auch die Gastgeber der WSG Oberreichenbach konnten unseren Lauf von inzwischen einem Sieg in Folge nicht wirklich stoppen. In Sachen Zuspiel entschieden wir uns relativ kurzfristig gegen die "Jeder spielt von drei zu" Lösung und setzten, ganz den örtlichen Gegebenheiten auf dem Joppenberg entsprechend, voll auf Historie. Schließlich hatten wir ja mit Thomas Fiedler einen Mann in unseren Reihen, der seine gesamte Jugend als Zuspieler der SG Mauersberg verbracht hatte. Zwar fehlte nach weit über 15 Jahren ohne wirklichen Einsatz auf dieser Position vielleicht ein Hauch Spielpraxis, aber bei der dürftigen Qualität unserer Annahmen kann das vernächlässigt werden.

Das Spiel selbst entwickelte sich nach einem doch überraschenden 25:16 Erfolg im ersten Satz relativ schnell zu einer typischen "Joppenberg–Partie" Die Gastgeber nutzten, wie auch schon in der Vorsaison, ihren Heimvorteil im zweiten Satz ordentlich aus und servierten uns eine ekelhafte Aufschlagserie nach der anderen. So stand es nach nur wenigen Minuten bereits 12:20. Warum wir dann noch bis auf 21:25 verkürzen konnten, kann ich gar nicht erklären. Vermutlich hatten fünf der sechs WSG–ler schon die Seiten gewechselt, denn offensichtlich reichte ja ein einziger Spieler am Aufschlag, um uns zu besiegen. Man muss also feststellen: Unsere Annahme ist trotz wenig Training nicht besser geworden. Wozu haben wir uns dann eigentlich in der Vorbereitung monatelang so gequält? Auch im dritten Durchgang lief es nicht viel anders. 2:6 und 4:13 hießen die Zwischenstationen, bis wir endlich angefangen haben, uns am Spiel zu beteiligen. Plötzlich erkannten wir den unbestrittenen Vorteil am Punktgewinn: Der Gegner muss annehmen–nicht wir! Und auch in den Reihen der Oberreichbacher gab es einige Spieler, die da ordentlich wackelten. Um uns die Orientierung zu erleichtern, hatte einer davon sogar extra ein andersfarbiges Trikot angezogen. (Sorry lieber Frank, der musste sein!) Mit Marcel Erge und Michael Ehrig hatten ab diesem Zeitpunkt sogar die Mauersberger einen Lauf am Service, welche sonst eher harmlos aufschlagen. Aber offensichtlich hatten die nur durch einen bunt glitzernden Hauch Feenstaub übers Netz gezitterten Floater eine ganz besondere Tücke aufzuweisen. Sei es wie es sei: Plötzlich hatten wir ein richtig gutes und vor allem spannendes Volleyballspiel. Mit viel Kampfgeist drehen wir den dritten Satz noch zum 25:23 und liegen Mitte des vierten Satzes schon uneinholbar mit 12:5 in Führung. Inzwischen hatte auch das europäische Schiedsgericht Gefallen am Spiel gefunden und beteiligte sich nun ebenfalls aktiv am Spielgeschehen. Mit einer hundertprozentigen Trefferquote wurden alle kniffligen Entscheidungen gegen uns getroffen. Wahrscheinlich waren sie sogar alle richtig so, aber für Tatsachen bin ich in diesen Situationen leider nicht empfänglich. Es folgte die inzwischen traditionelle Joppenberg gelbe Karte, welche uns noch eine Weile beschäftigte. In der Zwischenzeit hatte die WSG aus dem 5:12 ein 13:12 gemacht und war wieder mitten im Spiel. Letztlich war es erneut unsere Annahme, die uns den vierten Satz (21:25) kostete. Der Entscheidungssatz ist dann schnell erzählt, denn nach erfolgreicher Seitenwahl legten wir auf der "Gewinnerseite" einen sensationellen 8:2 Start hin und ließen uns diese Führung auch auf der anderen Spielfeldhälfte nicht mehr nehmen. Nach großem Kampf, viel Krampf und ordentlich Emotionen geht der fünfte Satz mit 15:5 sowie die Partie mit 3:2 an uns.

Joppenberg? Immer wieder gerne! Die WSG ist eine sympathische und faire Truppe, mit der auch der Spaß auf dem Spielfeld nicht zu kurz kommt. Seitens der SG Mauersberg bleibt festzuhalten, dass die Option mit Thomas Fiedler im Zuspiel eine wirklich gute war, wenngleich die Abstimmung naturgemäß noch nicht überall passen kann. Wir werden daher ganz lieb fragen, ob er es am Freitag im Training noch einmal macht. (Also falls Training sein sollte!) Stefan Georgi, unser zweiter Neuzugang, musste zwar auf der ungeliebten Mitte ran, machte dort seine Sache aber auch sehr gut. Nach dem Weggang von Mittelblocker Tino Enger mussten wir diese Position ja neu besetzen und von den körperlichen Voraussetzungen kommt Stefan der Sache da einfach am nächsten. Besonders auffällig war zudem seine starke Leistung in der Feldverteidigung. Muss er woanders gelernt haben–wir machen sowas nicht. Trotz dieses Überraschungserfolges gerät das Eingangs erwähnte Saisonziel schon am ersten Spieltag in Gefahr, denn wir warteten beim örtlichen Chinesen fast zwei Stunden auf unser Essen. Das macht zunächst mal wenig Lust auf eine Fortsetzung. Apropos Fortsetzung: Die folgt erst in sechs Wochen! Also genug Zeit, um mit der Saisonvorbereitung zu beginnen...

Zurück zur Auswahlseite:

Newsarchiv September 2017

Zu Herren I:

Volleyball Herren I