Da war mehr drin...

Nachdem wir zwischen dem ersten und zweiten Spieltag sechs entspannte Wochen Pause genießen durften, artet der November gleich wieder in Stress aus. Denn die Partie beim VSV Oelsnitz 2 war das vierte Spiel in Folge und solche extremen Belastungen sind wir in unserem Alter ja auch nicht mehr gewohnt. Zudem war die Übungseinheit am Freitagabend etwas anspruchsvoller, weil sich einige Spieler zu einem Probetraining angemeldet hatten. Aus verschiedenen Gründen schaffte es aber keiner von ihnen in den Recall.

Da der Anpfiff zur Auswärtspartie mit der weitesten Anfahrt auch noch zwei Stunden früher als gewohnt angesetzt war, mussten sich die ersten Spieler bereits um 09.20 Uhr auf den Weg zu den Treffpunkten machen. Apropos Spieler: Insgesamt waren sieben davon verfügbar, wenngleich nur drei davon als "richtig fit" einzustufen waren. Dem Rest verhalf die übliche Kombination aus Ibu 600, Finalgon extra stark und Voltaren Schmerzgel–natürlich getrennt angewendet, um sich aufs Spielfeld zu schleppen. Eben dieses betraten wir, aufgrund einiger Komplikationen bei der Anreise, erst 25 Minuten vorm Spielbeginn. Eine Runde laufen, mal kurz mit Armen und Beinen gewackelt, zweimal gepritscht, dreimal gebaggert und ab zum Einschlagen. Und bereits dort merkte man, dass wir absolut nicht in Fahrt kommen. Bis hierhin alles hausgemachte Probleme. Ab dem Anpfiff kam ein weiteres Problem hinzu. Dies hieß im Allgemeinen VSV Oelsnitz 2 und Jonas Krug im Besonderen. Der erst 15–jährige Zuspieler legte so viel Tempo und Spielwitz in seine Bälle, dass wir unsere Blockstärke überhaupt nicht nutzen konnten. Hinzu kam, dass Marcel Erge (2,04 m) mit dem Oelsnitzer Mittelangreifer Niclas Meinhold endlich jemanden gefunden hatte, dem er Auge in Auge am Netz gegenüberstehen kann. Die zwei Meter Schuss–Kombination von Krug auf Meinhold war am gesamten Spieltag so gut wie nicht zu stoppen und sorgte dafür, dass unsere Mittelblocker quasi ständig gezwungen waren, dort mitzuspringen. In der Folge gab es auf Außen und Diagonal meistens nur einen Einerblock, welcher gegen die höherklassig erfahrenen Spieler wie André Möckel oder Matthias Hanitzsch einfach zu wenig ist.


Wir versuchten trotzdem unser erfolgreiches Spiel der Vorwochen umzusetzen und konnten uns so zumindest immer in Schlagdistanz halten. Unterstützt wurden wir dabei von einer Menge Oelsnitzer Fehlaufschlägen–die einzige Fehlerquelle der Vogtländer an diesem Tag. Mit zunehmender Spieldauer fanden wir dann aber auch besser in die Partie und konnten vor allem immer dann Punkten, wenn es ein wenig "durcheinander" ging. So kratzten wir nach schwachem Start in den ersten beiden Sätzen (jeweils 23:25) doch ganz ordentlich am Satzgewinn und hatten beim Zwischenstand von 22:19 im Dritten sogar die Chance, etwas Zählbares mit ins Erzgebirge zu nehmen. Leider bekamen wir dann fünf Punkte lang keinen Ball auf den Boden und mussten die Gastgeber auf 22:24 vorbeiziehen lassen. Letztlich ging auch dieser Durchgang mit 25:23 an die Zweite des VSV. Ohne Frage eine verdiente Niederlage! Aber nicht alles, was sich reimt, ist auch gut. Irgendwie fanden wir an diesem Tag überhaupt nicht richtig ins Spiel und waren nicht in der Lage, den Kampfgeist aus der Vorwoche aufs Parkett zu bringen. Zudem hätten wir am Aufschlag wahrscheinlich deutlich mehr Risiko gehen müssen, um Oelsnitz in der Annahme vor mehr Probleme zu stellen. Denn diese kam einfach zu gut und ermöglichte in fast jeder Situation jeden Pass. Dass wir die Sätze jeweils so knapp verlieren, ist dann doppelt ärgerlich. Was wäre hier möglich gewesen, wenn wir die Leistung aus dem Milkau Spiel gebracht hätten? Die Antwort gibt es vielleicht im Rückspiel. Wer mir nicht glaubt, kann sich hier die Sicht von der anderen Seite des Netzes durchlesen.

Da am Abend noch das Drittliga–Derby zwischen der Ersten vom VSV Oelsnitz und dem VC Zschopau auf dem Programm stand, blieben wir gleich in der Halle und überbrückten die Wartezeit mit Schiedsgericht (Oelsnitz 2 gg. Euros 3:2) sowie einem bisschen Fummeln. Aber nicht was ihr jetzt denkt–NEIN! Während des Pfeifens rutschten Geldbörse und Handy von Zuspieler René Lang so unglücklich von seiner Tasche, dass sie im Spalt zwischen Hallenwand und Hallenboden verschwanden. Gut zwei Stunden verbrachten geschickte und ungeschickte Handwerker in der Folge damit zu, unter Einsatz verschiedenster Hilfsmittel, die vermissten Sachen wieder ans Tageslicht zu friemeln. Als dies endlich gelungen war, ließen wir uns gemeinsam mit unseren neuen Freunden aus Crimmitschau sowie den inzwischen aus Reichbach (0:3) angereisten Damen der SG M noch einige Lieferpizzen schmecken und verfolgten den durchaus furiosen Derbysieg der Zschopauer, die damit die erzgebirgische Ehre im Vogtland retteten.

SG Mauersberg

...der findet! Foto: Ehrig

Für die Männer der SG Mauersberg bedeutet die erste Saisonniederlage den Absturz auf Platz fünf in der Tabelle, denn es geht eng zu in der Bezirksliga. Die Mannschaft von Spielertrainer Tim Natzschka ist also gut beraten, die zwei Wochen bis zum nächsten Spieltag gut zu nutzen. Am dritten Adventssamstag erwartet die SG Mauersberg mit Röhrsdorf und Lichtenstein eine ganz schwierige Aufgabe. Anpfiff in der Turnhalle der evangelischen Oberschule Großrückerswalde ist um 14.00 Uhr.

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