Erlebnisreiches Wochenende im Osterzgebirge

Ziel der diesjährigen Dankeschön–Volleyballausfahrt war die Region Altenberg. Und so machten sich die Volleyballerinnen und Volleyballer mit ihren Angehörigen am Freitagnachmittag auf ins Osterzgebirge. Nach der Ankunft im Hostel gab es zunächst die Gelegenheit, sich mit einem kalten Getränk zu versorgen, ehe die Zimmer bezogen wurden und das Abendessen auf dem Programm stand. Für die Gestaltung des weiteren Abends standen Tischkicker, Billardtisch und ein Zapfhahn zur Verfügung. Da für den Samstag aber ein ehrgeiziges Programm geplant war, gingen die Sportler natürlich standesgemäß früh ins Bett.

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Tim Natzschka begrüßt Gunar Bretschneider (re.) und Silvio Kästner (li.) vom Team des Sportcamps Erzgebirge. Foto: Erge

Denn am nächsten Morgen ging es, nach einem soliden Frühstück, in die Medaillenschmiede des Olympiastützpunktes Chemnitz ⁄ Dresden – Standort Altenberg. Dort hatte Tim Natzschka, in seiner Jugend selbst als Biathlet an der Sportschule unterwegs, ein wirkliches Highlight für uns organisiert. Unter der Anleitung des ehemaligen Biathlon–Weltcupteilnehmers, Europa– und Deutschen Meisters Gunar Bretschneider sowie Silvio Kästner, Vize–Weltmeister der Junioren im Bobsport, vom Team des Sportcamps Erzgebirge hieß es für uns: Erzgebirgsdreikampf! Eingeteilt in drei Teams (rot, gelb und blau) ging es in die Trainingsanlagen der Wintersportler.

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Mit 7,4 Sekunden holte sich Abteilungsleiter Thomas Fiedler den Sieg beim Rodelanschub. Auch wenn da ein wenig Respekt zu erkennen ist... Foto: Knoblauch

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Tino Weigel schickt den einzigen Doppelsitzer der Konkurrenz ins Rennen. Foto: Knoblauch

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Katja Melzer (Foto) teilt sich den Sieg bei den Damen mit Monique Ehrig. (beide 7,8 Sekunden) Foto: Knoblauch

Wie auf den Fotos schon zu sehen ist, hieß die erste Disziplin Rennrodeln. Dabei galt es, sich auf den Original–Trainingsschlitten am Start kräftig abzuziehen und möglichst ohne Bandenberührung durch die erste Kurve zu kommen. Keine einfache Aufgabe, denn vor allem beim Probedurchgang merkte man den Startern doch ein wenig Respekt vor der Bahn an. Im folgenden Wertungsdurchgang war der Wettkampfgedanke aber dann so groß, dass für eine gute Zeit schon mal eine kleinere Blessur in Kauf genommen wurde. Der Bahnrekord war aber nicht in Gefahr.

Trotzdem waren nun alle heiß auf die zweite Diziplin des Tages–das Anschieben eines Viererbobs. Dazu ging es in die nächste Halle, wo eine etwa 100 Meter lange Eisenbahnschiene verlegt war. Direkt nach dem Start ging es zunächst einige Meter geradeaus, gefolgt von einer Senke sowie einem Anstieg ins Ziel. Nach einer ebenso interessanten wie auch amüsanten Einweisung durch den Vollblut–Bobsportler Silvio Kästner ging es auch hier mit Probe–sowie Wertungsdurchgang zur Sache. Dabei galt es vor allem, das richtige Gewicht der Zuladung zu finden. Denn wenig Gewicht bedeutet zwar einen Vorteil auf den ersten Metern, aber ebenso einen Nachteil durch die fehlende Schwungmasse im letzten Drittel der Bahn. Auch der Moment des Sprunges in den Bob musste gut eingeschätzt werden, denn irgendwann wird die Kiste zu schnell und man kommt nicht mehr rein. Andererseits verliert man beim zu frühen Aufsitzen noch wichtige Meter an Beschleunigung. Also Kinder in den Bob gesetzt und powern, was das Zeug hält. Angetrieben von den typischen "Hop, hop, hop" Rufen lieferten sich Enrico Langer (6,31 Sekunden) und Tino Weigel (6,34 Sekunden) ein echtes Wimpernschlagfinale, welches mit 0,03 Sekunden Vorsprung an den Sportfreund aus Kühnhaide ging. Dabei profitierte er aber von einem Fauxpas seines Konkurrenten, der eine etwas "gewagte Technik" beim Einsteigen versucht hatte. Bei den Frauen beeindruckte Antonia Melzer mit starken 6,69 Sekunden, wobei sie auch die Zeit von Vater Mike deutlich in den Schatten stellte. Nicht von ungefähr kommen die besten Anschieber aus der Leichtathletik.

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Als erstes stellte der Profi sein Können unter Beweis. Foto: Knoblauch

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Bei Anschieber Steffen Mauersberger hatten die Mitfahrer sichtlich Spaß. Foto: Erge

Die letzte Disziplin des Dreikampfes hieß dann Biathlon. Auf dem Kleinkaliber–Schießstand des Stützpunktes hatten alle Teilnehmer zunächst fünf Probeschüsse und danach fünf Wertungsschüsse auf eine Zehnerringscheibe, welche 50 Meter entfernt angebracht wurde. Hier war äußerste Konzentration gefragt, denn die Orginalwaffen verfügen über keinerlei Vergrößerung und 11,5 Zentimeter Zielscheibe sind auf diese Entfernung nur noch als winzig kleiner schwarzer Punkt wahrzunehmen. Trotzdem gelangen Steffen Mauersberger überzeugende 42 von 50 Ringen, womit er sich den Sieg in dieser Runde sicherte. Doch damit nicht genug, denn es folgte die Abschlussstaffel. Einer kleinen Sprinteinlage auf dem Außengelände folgten die fünf typischen Schuss auf die Klappscheiben und, nach Erledigung von drei Kniebeugen pro Fehler, der Wechsel zum nächsten Teammitglied. In einem epischen Finale holte sich die gelbe Mannschaft um die Familien Weigel sowie zweimal Ehrig den Sieg vor Team rot und blau. Dabei bewies Monique Ehrig mit vier von fünf Treffern die sicherste Hand unter Belastung.

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Am Ende bewiesen die Profis noch einmal, dass sie nichts verlernt haben. Foto: Knoblauch

Die Gesamtwertung des Erzgebirgsdreikampfes ging letztlich verdient an Team rot, welches aus Familie Melzer, Steffen und Diana Mauersberger sowie Enrico Langer bestand. Eine Einzelwertung wurde zwar nicht ausgerechnet, aber bei den Herren dürften Enrico Langer und Tino Weigel den Sieg unter sich ausgemacht haben, während bei den Damen Antonia Melzer die Nase vorn haben sollte. Alles in allem ein wirklich außergewöhnliches Erlebnis, was man wärmstens weiterempfehlen muss. Vielen Dank an Tim und das Team des Sportcamps Erzgebirge! In der kommenden Wintersportsaison können wir jetzt endlich qualifiziert vom Sofa aus meckern... Nach einem etwas verspäteten Mittagessen fuhren wir dann zur Sommerrodelbahn Altenberg, die ebenfalls ordentlich genutzt wurde. Wer sich von den Strapazen des Wintersportes erholen wollte, für den wurde mit einem Kaffee– und Kuchenpicknick gesorgt. Ein wirklich erlebnisreicher Samstag ging dann bei Knüppelkuchen und Marshmallows am Lagerfeuer zu Ende.

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Lagerfeuer am Hostel in Geising. Foto: Knoblauch

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Im Gehege der Erdmännchen war viel los. Foto: Knoblauch

Wer sich am Sonntag nicht direkt auf den Heimweg machen wollte, für den gab es noch die Möglichkeit, den Wildpark in Geising zu besuchen. Vor allem die Kinder freuten sich über die überraschend gut aufgestellte Einrichtung mit vielen Tieren. Am frühen Nachmittag trat dann aber auch die letzte Abordnung die Rückreise ins Lichterdorf an. Vielen Dank an alle Beteiligten sowie Organisatoren, insbesondere an Tim Natzschka und Thomas Fiedler, für eine wirklich gelungene Ausfahrt. Nun heißt es kurz durchatmen und dann mit Vollgas auf den 21. Erzgebirgspokal hinarbeiten.

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Newsarchiv Mai 2018