Unverdiente Niederlage in der Nachspielzeit

Auch beim ersten Heimspiel der Saison kann Trainer Marko Lötsch personell nicht aus dem Vollen schöpfen. Neben einer Reihe an Langzeitverletzten fehlt Urlauber Hendrik Anke sowie der kurzfristig erkrankte Torhüter René Eilzer. Aber auch so hat der Coach die eine oder andere Überraschung in der Startelf. Denn neben einer deutlich offensiveren Ausrichtung findet sich John Langer nicht mehr in der Defensive wieder, sondern als Sturmtank in vorderster Spitze.
Augenscheinlich eine gelungene Maßnahme, denn die ersten 45 Minuten gegen den Kreisligaabsteiger SV Einheit Börnichen gehen klar an die Platzherren. Zwar waren die Torchancen auf beiden Seiten an einer Hand abzuzählen, aber die besseren Gelegenheiten hatten eindeutig die Kugelbaam–Kicker der SpG Arnsfeld⁄Mauersberg. Die erste Möglichkeit verhindert quasi Mutter Natur, denn eine Bogenlampe bleibt an einem ins Spielfeld ragenden Ast hängen und fällt so doch noch dem Keeper genau in die Hände. Ohne diesen Kontakt wäre die Kugel am langen Eck genau auf den Kopf von John Langer gekommen. Auf der Gegenseite lässt Interimskeeper Michael Ehrig einen Aufsetzer–Freistoß genau vor die Füße eines Gästespielers prallen, dessen Nachschuss aber in letzter Sekunde von Kapitän Rico Pollmer geblockt wird. Gut zehn Minuten vor der Halbzeitpause gelingt den Platzherren dann nach einer schönen Kombination der verdiente Führungstreffer. Michael Löser überwindet den Torhüter des SV Einheit mit einem sehenswerten Heber. Dass es nur mit 1:0 in die Pause geht, haben die Gäste dem Pfosten zu verdanken, denn der rettet bei einem Abschluss des erneut blendend aufgelegten Simon Teucher. Vom Abpraller ist Ringo Mauersberger dann so überrascht, dass er den Fuss nicht richtig an den Ball bekommt und ebenfalls verzieht. Insgesamt eine starke erste Hälfte der Platzherren, die vor allem durch gute Abwehrarbeit aus dem Spiel nichts zulassen. Lediglich bei Standards wirds etwas brenzlig im Sechzehner der SpG.


Unsere Gäste kommen dann mit reichlich Rückenwind aus der Kabine. Dies ist nicht nur spielerisch gemeint, denn mittlerweile weht eine ordentliche Brise in Richtung Mauersberger Tor. Entprechend länger werden die Bälle und die gute Defensive bekommt nun deutlich mehr zu tun. Trotzdem gelingt es den Gästen aus dem Spiel heraus nicht, für Torgelegenheiten zu sorgen. Dafür wird jetzt–nicht zuletzt durch den stark böigen Wind– jeder Standard brandgefährlich. Gut zehn Minuten nach Wiederanpfiff ist es dann ein weiter Einwurf von Toni Schumann, der im Fünfer genau auf den Kopf von Christian Oehmer fällt, welcher trotz guter Bewachung zum Ausgleich einnickt. Bei so einem langen Ball muss allerdings auch Keeper Michael Ehrig im Fünfer einfach mal zupacken. Die SpG zeigt sich vom Ausgleich aber wenig beeindruckt und macht weiterhin ein gutes Spiel. Immer wieder treibt Simon Teucher den Ball in die gegnerische Hälfte und sorgt gemeinsam mit den beiden Außen für gute Szenen. Leider fehlt es am Ende oft an der letzten Konsequenz, um den Keeper der Gäste so richtig in Zugzwang zu bringen. Nach gut einer Stunde ist es wieder Teucher, der im Laufduell auf das Tor des SV Einheit zugeht. Dabei spitzelt ihm der Verteidiger den Ball vom Fuß und der Torhüter nimmt die Kugel auf. Streng genommen ein Rückpass, was auch der Schiedsrichter so sieht. Aber trotzdem ein Pfiff, den es so eher selten geben wird. Beim fälligen indirekten Freistoß scheitert Kapitän Rico Pollmer an irgendeinem der 20 gelb–bestutzten Beine, die auf ihn zugestürmt waren. Besser macht es dann der Börnichener Kapitän Martin Trinks, der einen direkten Freistoß aus 20 Metern blitzsauber über die Mauer ins Kreuzeck schlenzt. 70 Minuten rum und plötzlich 1:2 hinten. Und das Ganze eigentlich unverdient und wie aus heiterem Himmel. Da muss man schon große Moral zeigen, um dieses Spiel nicht abzuschenken. Und genau das machten die Kugelbaam–Kicker. Leider bleibt die Mannschaft bis zur 90. Minute glücklos im Abschluss, ehe erneut Michael Löser den Ausgleich besorgte. Ein nicht minder schöner Freistoß wie zuvor auf der Gegenseite, allerdings an der Mauer vorbei ins Torwarteck. Trotzdem ebenfalls Kategorie "Unhaltbar". Alles deutete auf den absolut verdienten Punktgewinn hin, ehe zum Schluss der dreiminütigen Nachspielzeit nochmals ein Steilpass in Richtung Sechzehner der Platzherren gespielt wird. Diesen schiebt Toni Schumann cool ins lange Eck zum vermeintlichen 3:2 für den SV Einheit Börnichen. Allerdings hatte der Linienrichter die Fahne gehoben und auf Abseits entschieden. Damit begann die Show aber erst richtig, denn der Schiedsrichter hatte es vom Mittelkreis aus besser gesehen, als der auf Ballhöhe befindliche Linienrichter und gab den Treffer. Selbst wenn der Torschütze nicht im Abseits gestanden hätte, dann war es auf jeden Fall eine so knappe Entscheidung, dass man dies von der Mittellinie aus nicht sehen kann. Und spontan fallen hier jedem wahrscheinlich zehn Auswärtsspiele (mir allein schon dreimal Borstendorf!) ein, wo in vergleichbarer Situation der Heimlinienrichter auch die Fahne gehoben hat und kein Schiedsrichter dieser Welt jemals auf die Idee gekommen ist, diesem keinen Glauben zu schenken. Da darf man sich an dieser Stelle doch auch mal so richtig verarscht vorkommen, oder? Am Ende dieses ganzen Dramas müssen wir uns dann sogar noch beim Schiri bedanken, dass er die lautstarken Hinweise einiger Spieler zu seiner Leistung geflissentlich überhört hat, sonst wären wir aufgrund eines mehr als farbenfrohen Schlusspfiffes die nächsten Wochen nur noch zu fünft und der Verein nach den Strafzahlungen pleite. Übrigens kein Vorwurf an die Gäste! Der SV Einheit hat sich in dieser gesamten Situation sehr fair verhalten und hätte vermutlich auch den Abseitspfiff akzeptiert. Denn angesichts des Spielverlaufes wäre eine Punktteilung sicherlich auch aus Sicht unserer Gäste ein gerechtes Ergebnis gewesen. Da hilft es auch nichts, wenn man erneut eine gute Leistung gezeigt hat und nach der derben Klatsche am ersten Spieltag inzwischen gut in die Saison gefunden hat. Letztlich sind es solche ungeplanten Punktgewinne, wie zum Beispiel gegen einen Kreisligaabsteiger, die am Ende der Tabelle den Unterschied ausmachen können. Apropos am Ende der Tabelle: Dort steht unser nächster Gegner sowas von gar nicht, denn der SV Witzschdorf ist aktueller Spitzenreiter. Da wir auch noch auswärts ran müssen, steht uns die nächste Herkulesaufgabe bevor. Spielbeginn ist kommenden Sonntag, um 15.00 Uhr. Dann auch wieder mit Heimlinienrichtern...

Zurück zur Auswahlseite:

Newsarchiv September 2018

Zu Herren I:

Fußball Herren I