Herren retten Punkt in Crimmitschau

Mal ehrlich? Keiner von uns hat Lust auf das Spiel in Crimmitschau! Weite Anreise, selten was zu holen, extrem flache Halle und viele Jahre nicht unbedingt das beste Verhältnis zu den Hausherren. Letzteres hat sich aber inzwischen ganz ordentlich verbessert und so huscht beim Betreten der Halle hier und da sogar ein kleines Lächeln über die Gesichter. Seit dem letzten Spiel in Plauen haben wir immerhin ein einziges Training mit fünf Beteiligten auf die Beine gestellt und gehen somit verhältnismäßig gut vorbereitet ins Spiel. Unser Kader war wie immer überschaubar. Die Langzeitverletzten (Thomas Fiedler, Marcel Erge, Markus Rasser) ebenso nicht mit von der Partie wie René Lang und Tobias Wendrock. Trotzdem waren wir mit sieben Spielern noch gut besetzt.

Anders als zuletzt finden wir gut in den ersten Satz und führen schnell mit 11:4. Leider haben wir dann einen ordentlichen Bruch im Spiel, welcher allerdings auch durch immer stärker werdende Gastgeber forciert wird. Aus Respekt vor der niedrigen Hallendecke nehmen wir oftmals zu flach an, was Zuspieler Tim Natzschka wenig Handlungsspielraum lässt. Pässe mit hoher Flugkurve auf die Außenposition sind bei diesen Bedingungen ebenfalls nur bedingt möglich, was oftmals dazu führte, dass der Ball zu flach oder zu weit innen stand. Die daraus resultierenden Geschenke in Richtung Euros wurden dankend angenommen und entweder per Schieber auf Außen oder durchaus brachial über die Mitte verwandelt. Sicherlich ein wenig Heimvorteil, aber auch eine Phase mit viel Mauersberger Unvermögen. Die Kurzfassung bis zum Satzende: Ausgleich schon bei 14:14 und letztlich ein verdientes 25:19 für die Männer aus Crimmitschau. Apropos Kurzfassung–der zweite Satz verlief nicht viel anders. Streiche 11:4 und setze 11:5 für uns zu Satzbeginn und ändere das Endergebnis in 25:21. 0:2 hinten, obwohl wir gefühlt besser spielen als vor zwei Wochen in Plauen. Trotzdem Anlass genug für das traditionelle "Rumgemaule" in alle Richtungen sowie einen Positionstausch von Diagonalspieler Enrico Langer mit Mitte Stefan Georgi. Weniger aus Überzeugung, eher aus dem Bauch heraus. Dem Gegner, welcher weiterhin mit seinen Schiebern und über Mitte das Spiel dominierte, mal ein paar andere Gesichter vorsetzen.


Eine Maßnahme, welche sich anfangs des dritten Satzes zunächst überhaupt nicht auszahlte. Die Euros führen schnell mit vier Punkten und haben beim Stand von 17:11 die drei Punkte eigentlich schon im Sack. Doch auch diesmal wendet sich das Blatt wieder–allerdings zu unseren Gunsten. Crimmitschau macht endlich einmal ein paar Fehler im Angriff und wir bekommen vor allem über Paul Sommer einige sehenswerte Punkte durch die Mitte. Mit 25:22 ziehen wir den Kopf nochmals aus der Schlinge und retten uns in den vierten Durchgang. Dort läuft dann so ziemlich alles bei uns, wobei die Gastgeber auch mit allen Kräften unterstützen. Die Schieber und Mittelangriffe, welche uns zweidreiviertel Sätze lang das Leben so schwer gemacht haben, schlagen zwar weiterhin hart bei uns ein, allerdings zuverlässig einen Meter neben dem Spielfeld. Hinzu kommen sieben geschenkte Punkte durch Fehlaufschläge–fünf davon in Folge. Ein klares 25:13 sichert uns den nicht mehr für möglich gehaltenen ersten Auswärtspunkt.

Mit dem Rückenwind von zwei 3:2 Erfolgen in Serie verlief auch diesmal der Start in den Entscheidungssatz sehr vielversprechend. Wir sind schnell drei Punkte weg und haben beim Stand von 6:3 gute Gelegenheiten, die Führung weiter auszubauen. Leider spielen wir es in dieser Phase nicht clever genug und die Euros machen einige Punkte, die wir mit Schleife drum übers Netz geben. So müssen wir sogar mit einem 6:8 Rückstand auf die andere Seite, wo wir in der Folge gar nichts mehr auf die Beine bekommen. Mit 15:8 holen sich die Crimmitschauer den Sieg und müssen sich die Frage gefallen lassen, wieso das nicht in drei Sätzen erledigt war. Auf der anderen Seite sind wir nach diesem Spielverlauf zunächst mal mehr als zufrieden mit dem Punkt, wobei auch für uns mehr drin gewesen war. In den ersten beiden Durchgängen vergeigen wir innerhalb von wenigen Minuten eine tolle Anfangsphase und im fünften haben wir es eigentlich auch in der Hand. Alles in allem aber ein sehr sehenswertes Spiel mit vielen Emotionen auf beiden Seiten. Die Euros untermauern mit dieser Leistung ihren Anspruch auf einen Spitzenplatz in der Tabelle und wir rutschen vorm letzten Spieltag der Hinrunde auf den vierten Platz ab. Die Liga bleibt weiterhin eng beisammen und jeder Spieltag bringt neue Überraschungen. Hoffen wir, dass es weiterhin dabei bleibt. Denn zum Jahresabschluss erwarten wir mit Milkau und Oberreichenbach den Erst– sowie Zweitplatzierten in Annaberg. Unser "Heimspiel" in der Talstraße wird am 08.12.18, um 14.00 Uhr angepfiffen.

Zurück zur Auswahlseite:

Newsarchiv November 2018