Mit Niederlage gestartet

Bevor wir einen kurzen Rückblick auf den Saisonauftakt gegen den Hennersdorfer SV werfen, sind ein paar Worte zur aktuellen Lage bei den Herren der SG Mauersberg angebracht. Denn über den Sommer hat sich das Gesicht der Mannschaft doch erheblich verändert. Mit Stefan Georgi haben wir einen absoluten Leistungsträger auf und neben dem Spielfeld verloren. Zudem war Stefan die einzige Konstante im Freitagstraining, was bei der langen Anfahrt aus Zwönitz zusätzlichen Respekt verdient. Sein Wunsch, unsere Sportart mal unter etwas professionelleren Bedingungen auszuüben, ist nachvollziehbar und mit dicken Krokodilstränen in den Augen haben wir die Passfreigabe nach Zschopau gemacht. Bei VC 2 wird er künftig als Libero durch die Hallen der Sachsenliga hechten. Wir wünschen Stefan von Herzen alles Gute und viel Erfolg in der Motorradstadt. Mit nicht weniger großen Krokodilstränen in den Augen nahmen wir das Trikot von Zuspieler René Lang entgegen. Unser "Mucki" muss aufgrund einer wirklich schwerwiegenden Schulterverletzung die Schuhe an den Nagel hängen. Gute Besserung...! Damit nicht genug, denn mit Tim Natzschka steht ein weiterer Leistungsträger derzeit nicht zur Verfügung. Wenn man einen Strich drunter zieht, fehlt also die halbe Startsechs und zu allem Überfluss ist kein Zuspieler mehr an Bord. Eine Situation, die im Mai als durchaus kritisch bewertet wurde und zu einer demokratischen Abstimmung über die Zukunft führte. Von Auflösung über freiwilligen Abstieg in die Bezirksklasse oder Umzug in den Spielbetrieb des Volleyball–Sportkreises Erzgebirge, bis zum erneuten Antritt in der Bezirksliga stand einiges zur Auswahl. Die Tatsache, dass mit vier Stimmen bereits die absolute Mehrheit erreicht war, zeigt deutlich, wie schmal der Personalgürtel zu dieser Zeit war. Letztlich reichten aufgrund einer Enthaltung sogar nur drei "Wir bleiben in der Bezirksliga"–Stimmen und die Meldung erfolgte auf den letzten Drücker.

Inzwischen hat sich die Lage etwas verbessert, denn es gibt auch positive Nachrichten. Die Genesung des wahrscheinlich längsten Knies der Liga macht sehr gute Fortschritte und so kann Marcel Erge zumindest einfache netznahe Aktionen wieder ganz zuverlässig erledigen. Schnelle Richtungswechsel in der Abwehr bleiben aber noch tabu. Vom aufgelösten SV Reifland ist Andreas Neubert zu uns gestoßen. Der agile Linkshänder überzeugt mit viel Einsatz und Wille sowie einer (zumindest bisher) ständig guten Laune. Über unser "Grauhaariges" Freizeitteam fand endlich auch Tony Taubitz den Weg zu uns. Er war zuletzt im Mix–Team des SV Neudorf beim VSKE unterwegs. Auf dem Papier steht mit Thomas Schaarschmidt sogar ein weiter Neuzugang fest. Er spielte bereits viele Jahre für die SG Mauersberg und möchte nach seiner Rückkehr aus Süddeutschland gern wieder einsteigen. Ein genauer Zeitpunkt steht aber noch nicht fest. Da auch Routinier Stev Hofmann vorsichtiges Interesse an einer Wiederaufnahme des Spielbetriebes signalisiert hat, sind wir in Sachen Spielerpässe also ganz gut ausgestattet. Wir freuen uns über so viele neue und alte Gesichter. Herzlich Willkommen in einer doch etwas besonderen Truppe! Inwiefern diese Ansammlung von Familienvätern, Schichtarbeitern, Häuslebauern und körperlich gebrechlichen AK2–Senioren regelmäßiges Training oder gar Punktspiele gemeinsam bestreiten wird, steht allerdings auf einem anderen Blatt. In der Vorbereitung reichte es letztlich nur zu vier Einheiten und jeweils einem Bierchen danach. Umgekehrt hätte diese Aussage durchaus auch einen gewissen Charme.

SG Mauersberg,

Andreas Neubert (Pos. IV) und Tony Taubitz (Pos. II) waren sofort in der Startaufstellung. Foto: Petrick

Da kommt uns doch ein Auftaktprogramm mit dem Sachsenklasse–Absteiger Hennersdorf und dem letztjährigen Vize aus Milkau –beides natürlich auswärts– gerade recht. Denn wir sind auf jeden Fall ausgeruht. Der Hennersdorfer SV ist nach einer durchaus erfolgreichen Zeit in der Sachsenklasse wieder zurück in der Liga und hat personell alle Spieler an Bord behalten. Dass gegen die eingespielte und von Routinier Udo Haußmann nach wie vor sehens– sowie hörenswert angeführte Truppe nur ein Sahnetag helfen würde, war von vornherein klar. Dazu kam noch, dass uns mit Martin Neubert ein durchschlagskräftiger Angreifer urlaubsbedingt fehlte und Paul Sommer bergfestgeschädigt zunächst in die falsche Halle gefahren war. Letzteres nehmen wir mal als Beispiel für das eingangs erwähnte "Besonders", denn eigentlich hält seit vielen Jahren jeder Spieltag eine kleine Anekdote für uns bereit. Jedenfalls blieb Michael Ehrig dadurch der Einsatz als Zuspieler erspart, denn es galt die Lücke auf Mitte zu stopfen. Eine gewisse Erleichterung darüber war vor allem den eigenen Angreifern anzumerken. Die Ballverteilung übernahm Allrounder Thomas Fiedler, der diese Aufgabe wie immer zur vollsten Zufriedenheit erledigte. Mit Andreas Neubert auf Diagonal sowie Tony Taubitz auf Außen fanden sich dann neben Marcel Erge und Enrico Langer auch gleich die beiden Neuzugänge in der Startsechs wieder.
Durch die Umstellungen kam das Team aus dem Lichterdorf zunächst nur schwer in die Gänge. Auf der anderen Seite lief die Hennersdorfer Kombinationsmaschine aber sofort auf Hochtouren und der erste Durchgang ging mit 16:25 dahin. Vor allem gegen das aus beinahe jeder Lage gespielte erste Tempo war kein Kraut gewachsen. Es dauerte auch zu lange, bis man sich auf die manchmal sehr ungewohnten Laufwege der Angreifer eingestellt hatte. Dabei sind diese aus der Vergangenheit eigentlich noch bekannt gewesen. Hier muss künftig am Block der Gegenüber einfach noch aufmerksamer beobachtet werden. Vieles wiederholt sich in den jeweiligen Rotationen und wäre zumindest in Teilen vorhersehbar gewesen. Daran können wir auf jeden Fall arbeiten.
Im zweiten Satz lief es dann schon deutlich besser. Die Mitten waren aufmerksamer und der eigene Angriff kam zumindest hin und wieder am insgesamt starken Block der Gastgeber vorbei. Trotzdem hieß es am Ende 21:25. Zum Beginn des dritten Satzes konnten wir uns erneut steigern und führten zwischenzeitlich mit 11:6. Leider verschenkten wir diesen Vorsprung zu schnell und vor allem sehr leichtfertig, so dass Hennersdorf Mitte des Satzes wieder dran war. Mit 25:21 machten sie dann den Deckel auf den dritten Satz und somit auch auf das Spiel. Die Erkenntnis, dass dieser Gegner aktuell nicht unsere Kragenweite ist, wurde mit Nachdruck bestätigt. Aber auf der anderen Seite lief es doch deutlich besser, als es die Rahmenbedingungen erwarten ließen. Darauf lässt sich auf jeden Fall aufbauen. Regelmäßiges Training und etwas Spielpraxis sollten helfen. Allerdings bleibt zu klären, was genau "regelmäßig" sein wird. Bis zum nächsten Spiel gegen Milkau ist diese Frage mit höchstens 1 schon beantwortet. Daher ist die Partie am 05.10.19 auch noch nicht der Maßstab, denn danach ist ein ganzer Monat spielfrei. Diesen gilt es dann bestmöglich zu nutzen und zum ersten Heimspiel im November richtig anzugreifen. Saisonvorbereitung innerhalb der Saison hat doch auch was...

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