Simson–Speedhill erneut ein voller Erfolg

"In diesem Jahr haben die Fahrer, Zuschauer und das gesamte Org Team noch einen draufgesetzt", so das Fazit eines sichtlich erschöpften Michael Noack am Ende des 6.Simson–Speedhill am Mauersberger Skilift. Hinter ihm und seinen zahlreichen Helfern lag ein Wochenende, was trotz des mäßigen Wetters und den damit verbundenen schwierigen Streckenverhältnissen wieder ein voller Erfolg war. Wer mit dem Begriff Simson–Speedhill noch nichts anfangen kann, dem sei das Folgende erklärt: Es geht lediglich darum, mit einem Moped der DDR–Kultmarke Simson den Mauersberger Skihang hinaufzufahren. Dabei bleibt man idealerweise innerhalb der markierten Strecke und ist schneller als alle anderen. Um im Vergleich zu den Vorjahren für etwas mehr Chancengleichheit zu sorgen, wurden die "Simmen" im Rahmen einer technischen Abnahme in die Kategorien seriennah und offen eingeteilt. Ein Maßnahme, welche sich absolut bewährte.

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Bei der technischen Abnahme schaute Experte Toni Buschbeck ganz genau hin. Foto: Bachmann

Wie gewohnt erfolgte der Auftakt des Motorsportwochenendes mit dem Prolog am Freitagabend. Dabei musste der obere Streckenteil mit einer Länge von gut 500 Metern zweimal umrundet werden. Insgesamt 27 Starter traten dabei an, um sich Zeitgutschriften für die Wertungsläufe am Samstag herauszufahren. In der seriennahen Klasse nutzte dabei Lokalmatador Michael Noack seinen Heimvorteil aus und kam den Wimpernschlag von 0,79 Sekunden vor Marcel Richter ins Ziel. Platz drei ging an den Annaberger Richard Groschopp.


In der offenen Klasse gab es hingegen keine Überraschung, denn mit dem Grumbacher Bert Rollinger setzte sich der Seriensieger aus den Jahren vor der Coronapause erneut durch. Hinter ihm belegten Marc Neumann (Drebach) und Benjamin Gläser (Krumhermersdorf) die Plätze zwei und drei. Ein Blick auf die Heimatorte in den Startlisten beweist im Übrigen, dass unser Simson–Speedhill seinen Status von lokalem zu regionalem Event geändert hat. Dies unterstreicht auch die Anzahl der Starter (leider keine Starterinnen) beim Hauptrennen am Samstagnachmittag. 42–mehr waren es noch nie! Jetzt galt es, den gesamten Skihang, vom Start im Preßnitzgrund bis zum Ziel am Lifthäusel, zu meistern. Die nachgemessenen 864 Meter waren zudem noch mit einigen Hindernissen versehen, um auch das fahrerische Können und nicht nur das beste Moped zu fordern. In der Addition beider Wertungsläufe sowie nach Abzug eventueller Zeitgutschriften aus dem Prolog musste man unter die zehn besten seiner Klasse kommen, um sich beim finalen Matadorenlauf die Chance auf den Gesamtsieg zu erhalten. Ein harter Modus, der weder Fehler noch technische Ausfälle erlaubt. Dabei machte es der aufkommende Regen vor allem den Fahrern der Serienklasse zunehmend schwerer, das Ziel zu erreichen. Sechs der insgesamt 19 angetretenen Fahrer, darunter mit Justin Reichel (15 Jahre) der jüngste und mit Mario Magunia ("etwas" älter als 15 Jahre) der älteste Fahrer, sahen die Zielflagge leider nicht. Auch Routinier Thomas Bachmann musste sein Moped mit technischen Problemen im zweiten Lauf abstellen. Besonders bitter, denn der Mauersberger hatte im ersten Umlauf noch die fünftbeste Zeit auf der Uhr. Mit Mirko Siegel und Michael Noack qualifizierten sich aber immerhin zwei Starter aus dem Lichterdorf fürs Finale, in welches die Brüder Marcel und Mark Richter als zeitschnellste gingen.

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Der zunehmende Regen machte die Streckenbedingungen deutlich anspruchsvoller. Foto: MotoEmotion (Schreiter)

Die Fahrer der offenen Klasse, welche naturgemäß etwas mehr Power unterm frisierten Zylinderkopf besitzen, hatten es da schon etwas einfacher. Als bester von insgesamt 23 Startern qualifizierte sich Marc Neumann für das Finale. Ihm folgte Topfavorit Bert Rollinger, der aber mehr als eine halbe Minute Rückstand hatte. Deutet sich hier etwa eine Überraschung an? Hinter dem Drittplatzierten Mark Wieland aus Mildenau hält Jörn Balzer die Mauersberger Fahne hoch und zieht als Vierter in den Endlauf ein. Und dieser hatte 2021 ein besonderes Schmankerl zu bieten. Denn anders als in den bisherigen Auflagen des Simson–Speedhill, bei denen die Fahrer ein weiteres Mal einzeln auf die Strecke gingen, ging es diesmal im dirketen Duell hangaufwärts. Nach dem Le–Mans–Start–Prinzip mussten zunächst 20 m bis zum Moped gerannt und dieses dann zudem noch gestartet werden, ehe es auf die Strecke gehen konnte. Wer dann als Erster durch den gelben Zielbogen fährt, der hat gewonnen. Keine Zeitnahme, keine Rechnerei–einfach klassisch Mann gegen Mann. Und die beiden Matadorenläufe übertrafen dann auch alle Erwartungen, was geneigte aber in Sachen Motorsport völlig ahnungslose Zuschauer wie mich sofort zu der Frage bringt, wieso man das nicht schon immer so gemacht hat?


In der seriennahen Klasse bestätigten die ersten vier Fahrer das Ergebnis der Vorläufe, wobei ein genauer Blick auf die Liste zeigt, dass im Hause Richter die Plätze beim Matadorenlauf brüderlich fair getauscht wurden. Der erst sechzehnjährige Richard Groschopp aus Geyersdorf komplettierte als Dritter das Podium, an welchem unser "Nucki" als Vierter nur knapp vorbeischrammte. Beim Matadorenlauf der Open–Class stieß Marc Neumann tatsächlich den Abo–Sieger der Jahre 2017, 2018 und 2019 vom Thron, aber nicht vom Podest. Denn Bert Rollinger sicherte sich den zweiten Platz vor Mark Wieland. Bester Mauersberger Fahrer war hier Jörn Balzer, der als Fünfter die Ziellinie überquerte. An dieser Stelle sparen wir uns noch weitere Superlative, die der 6.Simson–Speedhill sicherlich verdient hätte und bedanken uns lieber bei den zahlreichen Helfern der gesamten Veranstaltung, ob als Streckenposten, bei der Zeitnahme, am Zapfhahn oder Grill, beim Auf– und Abbau sowie allen Aufgaben die noch nicht erwähnt wurden. Eine namentliche Aufzählung würde hier den Rahmen sprengen, daher sei allgemein gesagt: Jeder hat einen großen Anteil am rundum gelungenen Wochenende. Last but not least geht auch noch ein dickes Lob an die Zuschauer, welche trotz des dürftigen Wetters so zahlreich am Skihang erschienen sind und so einen würdigen Rahmen bildeten. Wer sich noch mehr Fotos anschauen möchte, der kann hier (externer Link) klicken und sich die Fotos von MotoEmotion anschauen. Auf dem youTube–Kanal (externer Link) der Jungs um Chris Schreiter wird es sicher auch bald ein Video geben.

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Newsarchiv September 2021