Wechselhafter Saisonauftakt

Nach fast einjähriger Spielpause duften die Damen der SG Mauersberg am gestrigen Sonntag erstmals wieder zu Pflichtspielen ans Netz. Mit der 1:3 Niederlage gegen den SV Siltronic Freiberg sowie dem 3:1 Erfolg gegen den ESV Nassau kann man am Ende durchaus zufrieden sein, wenngleich vor allem im ersten Spiel noch etwas mehr drin war.

Personell hat sich über die Corona–Pause hinweg doch so einiges getan. Unser bislang bester Nachwuchsjahrgang ist flügge geworden und die eine oder andere Spielerin hat das schöne Erzgebirge in Richtung der Hochschulstädte verlassen. Eigentlich sollte man daran gewöhnt sein, aber diesmal tuts irgendwie besonders weh, wenn mittwochs und freitags plötzlich ein paar vertraute Gesichter in der Turnhalle fehlen. Um trotzdem noch ein Mannschaftstraining durchführen zu können, wurde der Sonntagmorgen zumindest teilweise wieder aktiviert. Wie sich das künftig entwickelt, werden die Teilnehmerzahlen entscheiden. Die zweite Mannschaft musste aus dem Spielbetrieb der Kreisliga Mittelsachsen abgemeldet werden, da eben einerseits für die Spieltage unter der Woche nicht mehr genügend Personal zur Verfügung steht und andererseits die Altersgrenze der U20 überschritten wurde. Damit ist auch das uneingeschränkte Doppelspielrecht nicht mehr möglich. Dadurch stehen zumindest auf dem Papier 19 Spielerinnen für die erste Mannschaft zur Verfügung. Wirkliche Neuzugänge oder Abgänge gibt es eigentlich nicht.

SG Mauersberg

Zuspielerin Nicole Dietrich (Nr.13) soll künftig mehr Verantwortung auf dem Spielfeld übernehmen. Foto: Erge

Die neue Saison startet gleich mit einem lustigen Zufall, denn der Heimspieltag gegen Siltronic Freiberg und Nassau war auch der letzte Spieltag vor der Zwangspause. Hoffentlich kein schlechtes Omen hinsichtlich des weiteren Verlaufes. Damals hieß es 3:1 gegen die Bergstädterinnen und 2:3 gegen die Damen vom ESV. Auch diesmal gab es für die Mädels aus dem Lichterdorf einen Sieg und eine Niederlage, allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Die erste Partie gegen Siltronic Freiberg verlief zunächst ausgeglichen. Ein knapper Satzgewinn der Gastgeberinnen war gefolgt von einem etwas deutlicherem Sieg der Mädels von Siltronic. Knackpunkt der Begegnung war dann Satz 3, in dem die Mauersbergerinnen zwischenzeitlich 10 Punkte Vorsprung herausgespielt hatten und der beim Stand von 19:9 theoretisch nur noch reine Formsache war. Diesen Umstand erkannte der SV Siltronic so aber nicht an und startete eine unglaubliche Aufholjagd. Zwei Auszeiten später stand es tatsächlich 20:20 und mit ordentlich Rückenwind holte sich die junge Truppe von Trainer Dietmar Schulze noch diesen Satz mit 25:23. Und auch wenn auf dem Feld nicht mehr viel ging, so muss sich Trainer Michael Ehrig diesen Satzverlust auch selbst zuschreiben. Denn auf der Bank gab es genügend Alternativen, um frischen Schwung aufs Parkett zu bringen und der einen oder anderen verunsicherten Spielerin eine Pause zu geben. Trotz dieser Enttäuschung starten die Gastgeberinnen wieder gut in den Vierten. Vor allem Jette Schaub konnte bei ihrem Debüt in der ersten Mannschaft viele gute Aktionen zeigen. Mitte des Satzes führt die SG Mauersberg mit 13:10 und kassiert, in den gleichen Rotationen wie im Dritten, erneut zwei deftige Freiberger Serien. Danach war der Drops gelutscht und die Partie mit 1:3 verloren. Das Fazit hier ist schnell gemacht: Da war mehr drin.

SG Mauersberg

Am Ende durfte doch noch gejubelt werden. Foto: Erge

Im zweiten Spiel standen dann die Damen des ESV Nassau gegenüber. Personell zwar nicht voll besetzt angereist, ist das Team aufgrund seiner Erfahrung trotzdem nie zu unterschätzen. Vor allem in der Abwehr stehen die Spielerinnen zumeist goldrichtig und erkennen im Angriff jede noch so kleine Lücke in der gegnerischen Feldabwehr. Hinzu kommt hier und da noch ein gut gesetzter zweiter Ball, der immer gut ans Nervenkostüm geht. Ein Ballwechsel gegen die routinierten Nassauerinnen ist selten nach einer Netzüberquerung beendet. Auf all dies waren wir eingestellt und all dies haben wir auch geliefert bekommen. Die ersten beiden Sätze verlaufen nahezu gleich. Die Gastgeberinnen sind über weite Strecken mit ein paar Punkten vorne, retten letztlich aber nur jeweils ein 25:23 ins Ziel. Nix für schwache Nerven und auch die Antwort darauf, was man im letzten Jahr vielleicht nicht so sehr vermisst hat. Das 10:25 Debakel im dritten Durchgang belassen wir ebenso unkommentiert, wie die starke 25:10 Antwort im vierten. Am Ende ist der 3:1 Erfolg nicht unverdient und bringt die ersten drei Punkte aufs Konto.

Insgesamt kann, darf und muss man zufrieden sein. Die Aufregung nach so langer Spielpause war auf dem Spielfeld und an der Seitenlinie deutlich spürbar und hat schon einen gewissen Druck erzeugt. Phasen, in denen die Punkte leicht von der Hand gingen, gab es kaum. Zudem wurde die Spielidee mit vielen Angriffen über die Position vier auch zu selten umgesetzt. Dadurch kamen die Außenangreiferinnen nur schwer in die Partien, während auf Mitte und Diagonal alles andere als Kurzarbeit angesagt war. Überraschend gut kam die eigene Annahme – hier hat sich die Trainingsarbeit auf jeden Fall ausgezahlt. Der Block sowie die Angreifersicherung war mehr als in Ordnung und auch die Feldwehr verdient zumindest ein "ok". Volleyball ist und bleibt zu einem großen Teil Kopfsache und anders als beim Fußball kann ich eine Führung eben nicht über die Zeit schaukeln. Ich muss die Initiative ergreifen. Und da liegt der sprichwörtliche Hase im Pfeffer. Der Mut, den ich brauche um den Punkt zu machen, der muss größer sein als die Angst vorm Fehler. Und: Auch ein "dreckiger Punkt" kommt auf die Anzeigetafel. Bereits kommenden Samstag steht mit dem Auswärtsspiel in Brand–Erbisdorf schon die nächste Aufgabe im Terminkalender. Spielbeginn in der Bergstadthalle ist 14:00 Uhr.

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Newsarchiv Oktober 2021