Nicht besser, aber effektiver

Inzwischen ist es leider schon fast zur Tradition geworden, die Spielberichte der Fußballer mit Aussagen über die Personalsorgen zu beginnen. Aber auch bei der Auswärtspartie gegen die SpG Tannenberg ⁄ Zwönitz kommt man zu Beginn nicht daran vorbei. Denn neben Kapitän Konstantin Lötzsch fehlten gleich fünf weitere Spieler mit Startelfpotential. Somit musste sich neben der Ü40–Reserve auch der eine oder andere angeschlagene Spieler das rote Trikot überstreifen. Mit Chris Palme durften wir allerdings auch einen Spieler Kreis der Mannschaft zurück begrüßen.

Der Gegner, die SpG Tannenberg ⁄ Zwönitz 2, rangiert derzeit zwar auf dem vorletzten Tabellenplatz, konnte in den vergangenen beiden Partien aber 4 Punkte holen und legte entsprechend selbstbewusst los. Schon nach wenigen Minuten musste Keeper Leon Zec einen Abschluss im Nachfassen von der Linie kratzen. Hier gab es sicherlich auch Blickwinkel, aus denen die Kugel hinter der Linie gewesen sein könnte. Aber sowohl Schieds– als auch Linienrichter hatten zum Glück keinen davon. Die Platzherren bleiben aber am Drücker und sind vor allem bei Standards brandgefährlich. Folgerichtig und nicht unverdient fällt aus einer Ecke heraus auch der Führungstreffer. Weder Torhüter Leon Zec noch die Abwehr können entscheidend klären und über Umwege rutscht der Ball an den langen Pfosten durch, wo sich gleich zwei Tannenberger völlig freistehend ausmachen können, wer die Kugel über die Linie drückt. Nur vier Minuten später bringt auf der Gegenseite ebenfalls ein Standard den zu diesem Zeitpunkt doch ein wenig überraschenden Ausgleich. Die Gastgeber klären einen Freistoß von Michael Löser genau vor die Füße von John Langer, dessen Abschluss vom Innenpfosten unhaltbar ins Tor trudelt. Am Spielverlauf änderte das 1:1 allerdings wenig, denn das spielerische Übergewicht blieb bei der Heimmannschaft und insbesondere bei Ecken sowie Freistößen brannte es weiterhin lichterloh im Strafraum der Gäste. Kurz vor der Pause war die SpG Mauersberg ⁄ Arnsfeld dann ein weiteres Mal mit Fortuna im Bunde, als die Querlatte bei einem abgefälschten Schuss für den bereits geschlagenen Torhüter rettete. Mit einem glücklichen Remis ging es dann in die Pause.


Trainer Marko Lötsch forderte in der Halbzeit vor allem mehr Einsatz und Wille von seiner Mannschaft, die ihm diesen Wunsch in den zweiten 45 Minuten auch erfüllte. Keine zehn Minuten nach Wiederanpfiff setzt sich Tom Hünel auf der rechten Seite gegen zwei Tannenberger durch und schickt John Langer auf die Reise Richtung Tor. Dieser behählt im Eins gegen Eins mit dem Keeper die Nerven und schlenzt die Kugel zur Führung ins lange Eck. Bis zur 75.Minute passiert dann sehr wenig vor den beiden Toren. Die Gastgeber kombinieren weiter gefällig bis ins Mittelfeld und haben auch klar mehr Ballbesitz. Anders als in der ersten Hälfte können sie aber kaum noch für Torgefahr sorgen. Die Defensive der Gäste räumt vieles ab und auch Keeper Leon Zec ist jetzt ein sicherer Rückhalt. Die Standards werden inzwischen ebenfalls solide per Kopf aus dem Sechszehner hinausbefördert. Auf der Gegenseite passierte in dieser Phase des Spiels allerdings auch kaum etwas, dass dem Tannenberger Keeper Höchstleistungen abverlangte. Hin und wieder setzte sich Michael Löser über die rechte Seite gut durch, fand mit seinen Hereingaben aber keine Abnehmer im Zentrum. Lediglich einmal steigt der Blutdruck, als Tom Hünel beim Abschluss von zwei Verteidigern in die Zange genommen wird. Für den guten Schiedsrichter allerdings zu wenig, um auf Strafstoß zu entscheiden. Naturgemäß sieht das der Mauersberger Fanblock hinterm Tor natürlich anders. Noch knapp zehn Minuten auf der Uhr und die Platzherren setzten zur Schlussoffensive an. Aber genau zum richtigen Zeitpunkt sitzt der Konter. Torhüter Leon Zec überspielt mit einem langen Abschlag das gesamte Spielfeld und "Michel" Loos steht plötzlich frei vorm Kasten. Auch er schiebt überlegt am Keeper vorbei in die Maschen. Déjà–vu nur drei Minuten später: Diesmal schlägt Hendrik Anke den langen Ball auf Loos, der erneut frei durch und im Strafraum nur noch per Foul zu bremsen ist. Den berechtigten Elfer verwandelt Tom Hünel sicher zum 4:1. Drei Treffer aus vier Torabschlüssen in Hälfte zwei! Eine gnadenlose Effektivität machte an diesem Nachmittag den Unterschied. Denn, und so ehrlich muss man sein: Den Spielverlauf, insbesondere auch mit Blick auf die erste Hälfte, spiegelt dieser Zwischenstand nicht wider. Daran ändert auch der Treffer zum 4:2 Endstand wenig. Die Gastgeber erhalten mit dem Schlusspfiff noch einen Freistoß, der von der Latte zurück prallt und aus Nahdistanz eingeschoben wird. So what...

Drei Punkte gehen heute mal nicht unbedingt an die bessere, sondern an die effektivere Mannschaft. Wobei das Ergebnis durch die Leistungssteigerung nach der Pause auch nicht als unverdient einzuordnen ist. Kommende Woche steht für die SpG mit dem Derby gegen Preßnitztal das Hinrunden–Highlight auf dem Programm. Beide Teams haben im bisherigen Saisonverlauf ähnliche Ergebnisse vorzuweisen und stehen in der Tabelle beinahe gleichauf. Für Spannung ist also gesorgt. Anpfiff in Arnsfeld ist am Sonntag bereits um 14:00 Uhr.

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