Starker Heimauftritt der Herren I

Unter der Woche stand das Heimspiel gegen die Dritte des SV Chemnitz–Harthau sowie den Hennersdorfer SV noch unter keinen guten Vorzeichen. Zuspieler René Lang drohte aus privaten Gründen auszufallen und auch Diagonalspieler Marcel Erge fällt verletzt weiter aus. Damit wäre der Kader auf sechs Spieler geschrumpft, was bei unseren konditionellen (Un)Fähigkeiten wohl kaum genug für zwei Spiele sein würde. Aber wenn man denkt es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. In unserem Falle sogar ein ganzer Flutlichtmast, denn Mittelblocker Tino Enger erinnert von der Statur her nicht unbedingt an eine romantisch flackernde Kerze auf dem Adventskranz. Was die Spatzen schon seit ein paar Tagen von den Dächern pfiffen, wurde zum Freitagstraining dann auch Realität, denn unser Tino erhöhte den Anteil der Teilnehmer Herren I auf drei. Lange Rede, kurzer Sinn: Nach einigen beruflichen Veränderungen und erfolgreich absolviertem Familienumzug hat Sportfreund Enger nun wieder öfter die Gelegenheit, das 3XL Mauersberg Trikot anzuziehen. Willkommen zurück! Damit nicht genug der frohen Kunde, denn neben Kapitän Lang meldete sich auch Außenangreifer Tobias Heimpold trotz Schulterverletzung mit Status "halbwegs fit" in der Turnhalle Talstraße. Drei Kreuze im Kalender, klopft auf Holz und spuckt über die linke Schulter – neun einsatzbereite Spieler! Erstmals in dieser Saison leisteten wir uns sogar den Luxus eines Liberos.

Den SV Chemnitz–Harthau III, Gegner im ersten Spiel, konnten wir uns bereits in der Vorwoche vom Schiedsrichterpodest aus ansehen und wussten, dass uns eine recht junge, aber technisch gut ausgebildete Truppe erwartet. Trotzdem musste man die Favoritenrolle annehmen, was uns bekanntlich ja so garnicht liegt. Entsprechend nervös verlief dann auch unser Spiel im ersten Satz, während die Gäste aus Chemnitz doch recht unbeschwert zu Werke gingen. Mit Ach und Krach zitterten wir das 25:22 nach Hause, fanden aber in den folgenden beiden Sätzen deutlich besser ins Spiel. Beim 25:13 und 25:16 profitierten wir zudem von vielen Fehlaufschlägen und einigen Angriffsfehlern der Chemnitzer, die den Jungs mit etwas mehr Erfahrung sicherlich bald nicht mehr unterlaufen werden.

Eine Favoritenrolle für das zweite Spiel zu vergeben war nicht möglich, denn schon in der Vorsaison (3:2, 2:3) begegnete man sich mit dem Hennersdorfer SV absolut auf Augenhöhe. Und schon der erste Satz machte deutlich, dass es auch diesmal so sein würde. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen, es ging in die Verlängerung. Am Ende behält der Gast aus Hennersdorf die Nase mit 27:25 vorne. Im zweiten Satz sind zunächst die Gastgeber mit drei, vier Punkten im Vorteil, ehe der HSV beim 18:18 erstmals ausgleicht. Danach sauberes Sideout auf beiden Seiten, ehe die SG bei 20:21 ein kurzes Nickerchen einlegt. Mit 21:25 geht leider auch der zweite Durchgang verloren. Bis dato war es Block und Feldabwehr, die den Unterschied ausmachten. Während die großen Kerle der SG am Netz den Ball auch gerne mal zwischen den Armen durchgeschlagen bekamen, fasste der Gastgeber hin und wieder sogar per Einerblock herzhaft zu. Schon wieder 0:2 hinten, derzeit ja irgendwie Standard. Aufgrund der komfortablen Personalsituation wurde vorm dritten Satz etwas umgestellt und Mittelblocker Michael Ehrig wechselte auf Außen. Brachte zunächst nicht viel, denn Hennersdorf konnte sich sofort wieder absetzen. Beim Zwischenstand von 11:17 musste man schon langsam damit anfangen, sich mit einer 0:3 Niederlage anzufreunden.

SG Mauersberg, Tino Enger, Volleyball

Ab dem dritten Satz steigerte sich die SG vorm allem am Block. Hier fassen Enrico Langer (li.) und Tim Natzschka zu. Foto: Staar


Noch einmal wurden durch die Einwechslungen von René Lang sowie Routinier Stev Hofmann die letzten Optionen gezogen und mit dem Rücken zur Wand lief es plötzlich. Als Hennersdorf beim 22:22 zur Auszeit griff, war es eigentlich schon zu spät, denn der Lauf des Gastgebers war nicht mehr aufzuhalten. Mit 25:23 zieht Mauersberg den noch Kopf aus der Schlinge. Zum Leidwesen der Zuschauer war auch der vierte Satz nix für schwache Nerven. Zunächst ging es wieder im Gleichschritt Richtung Zielgerade, ehe Hennersdorf mit einer vier Punkte Serie auf 21:18 erhöhte. Zu allem Überfluss kugelte sich Außenangreifer Stev Hofmann in dieser Phase bei einer Rettungsaktion in der Feldabwehr den kleinen Finger aus und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Die Gastgeber schon wieder mit dem Rücken zur Wand und beim 20:23 gingen nun wohl endgültig die Lichter aus. Etwas Glück hatte die SG in dieser Phase trotzdem, denn in der Rotation stand mit Langer, Enger sowie Neubert dreimal deutlich größer als 1,90m am Netz und mit Tim Natzschka geht einer an den Aufschlag, der weiß, was dort in so einer Situation zu tun ist. Block Langer, Block Enger, Angriffsfehler HSV, 23:23. Nach einer Auszeit versucht es Hennersdorf mit einem Lob, zugegeben geile Pancake Abwehr Mauersberg, Gegenangriff, 24:23. Auch beim Satzball behalten die Gastgeber die Nerven und gleichen zum 2:2 aus. Zum vierten Mal im sechsten Saisonspiel so ein Drama. Aber diesmal sicherlich das Schönste bisher, denn zweimal so ins Spiel zurückzukommen hat doch Seltenheitswert. Seltenheitswert hatte dann auch der fünfte Satz, indem Martin Neubert mit einem Angriffsfehler für den ersten Hennersdorfer Punkt sorgte. Der folgende Anschiss seiner Mannschaftskameraden war aber eher ironischer Natur, denn es war der Punkt zum 9:1! Ja, richtig gelesen. Auf der einen Seite lief alles, auf der anderen nix. Mehrfach war der inzwischen überragende Mauersberger Block zur Stelle und was der nicht zu fassen bekam landete hart neben dem Spielfeld. Die Hennersdorfer Angreifer wollten es in dieser Phase vielleicht etwas zu viel erzwingen und machten dabei Fehler, die in den ersten beiden Sätzen nicht passiert wären. Seitenwechsel im Fünften bei 8:0 hatte ich auch noch nicht. Bezeichnenderweise beendet Hennersdorf nach gut 100 Minuten Spielzeit die Partie mit einem Eigenfehler zum 15:4.

Wieder einmal liefern sich beide Teams ein sehenswertes Spiel auf Augenhöhe, diesmal mit dem besseren Ende für die SG Mauersberg. Vor allem die Steigerung in Block und Feldabwehr, sowie die vorhandenen Wechseloptionen trugen erheblich zur Spielwende bei. Angesichts der teilweise großen Rückstände in den Sätzen drei und vier muss man sich aber auch ein wenig bei den Gästen vom HSV bedanken, die mehrfach die Gelegenheit hatten, den Deckel auf die Partie zu machen. Auf der anderen Seite natürlich auch großes Kompliment an die SG Mauersberg, die vor allem bei 11:17 im Dritten nicht abgeschenkt hat und aufgrund der gezeigten Moral nicht unverdient gewonnen hat. Fünfter Sieg im sechsten Spiel, aber durch die vier 3:2 Erfolge erst 11 Punkte gesammelt. Und so kommt es, dass mit Zschopau II ein Team vor uns steht, das einen Sieg weniger auf dem Konto hat. Sei es drum, in dieser engen Liga wird es am Ende auf jeden Zähler ankommen, um nicht hinten rein zu rutschen. Vorne mausern sich unsere (Sport)freunde aus Limbach nach dem ersten Saisondrittel zum echten Aufstiegsfavoriten und führen die Liga ungeschlagen an. Weiter so..!

Mit der Partie (2.Spiel) beim Sachsenklasseabsteiger Germania Hormersdorf beenden wir am 13.12. das Spieljahr 2015. Auch dieses Aufeinandertreffen dürfte eines der Angenehmeren werden, denn man kennt und schätzt sich.

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