Im Dauerregen werden die Punkte geteilt

Tja, immerhin einer hatte diesen Sonntag alles richtig gemacht. Kapitän Marko Lötsch war dem erzgebirgischen Dauerregen entflohen und schickte aus der Dom Rep motivierende Worte an seine Mannschaft. Ansonsten sah es personell garnicht so schlecht aus. Zur Freude seiner Mitspieler stand seit fast einem Jahr sogar Mittelfeldakteur Eric Schreiter mal wieder auf dem heimischen Rasen. Matthias Reuther hatte seine Gelbsperre abgesessen und Roy Bauer nahm nach überstandener Verletzung zunächst auf der üppig besetzten Bank Platz. Beim Gegner, der SpG Grünhainichen ⁄ Gornau 2, fehlen schon seit einiger Zeit die Akteure aus Gornau, so dass kaum noch von einer Spielgemeinschaft zu sprechen ist. Trotzdem konnte der Gast 16 Spieler im Protokoll vermerken. Personalprobleme bei beiden Teams also nicht in Sicht.

Bevor wir ins Spiel einsteigen nochmal das Hinspiel im Zeitraffer: Regen, 6.Min: 1:0 Mauersberg, 10.min 2:0 Mauersberg, immernoch Regen, 45.min komischer Elfer, nur noch 2:1, Halbzeit, kein Regen in der Kabine, 60.min Ausgleich, ach ja, Regen! Nachspielzeit, Regen, Schuss, Tor, 3:2 verloren, ganz schlechte Stimmung in der Kabine, aber dort zumindest kein Regen.
Vielleicht erkennt der ein oder andere schlaue Fuchs ja Parallelen zur gestrigen Partie. Also hinein ins Spiel: Es regnete! (Ah, richtig! Ihr seit ja echte Blitzmerker!) Allerdings nur einmal, von Sonntag früh bis Abends. Entsprechend grausig die Platzverhältnisse in Mauersberg. Nach gut zehn Minuten beendet Christian Schreiter eine langweilige Anfangsphase mit dem 1:0. Fast im Gegenzug verpassen die Gäste den Ausgleich nur knapp. Nach einer Viertelstunde setzt sich Schreiter auf rechts durch und zieht den Ball scharf vors Tor. Am langen Pfosten muss Zange nur noch einschieben. Schnelles 2:0, sollte dem ein oder anderen bekannt vorkommen. Trotz der Führung wird man das Gefühl nicht los, das die Gäste hier den besseren Fußball spielen. Dennoch bietet sich Manuel Zange in der Folge gleich zweimal die 100–prozentige Chance zum 3:0. Einmal durch Abwehrfehler bedingt und einmal gut in Szene gesetzt kann der Mauersberger Stürmer jeweils frei auf den Gästekeeper zulaufen. Eine Mischung aus schwachem Abschluss und starker Parade verhindert in beiden Fällen allerdings das eigentlich sichere Tor. "Das kann ich auch", denkt sich nach 35 Minuten Vorstopper Hendrik Anke, nutzt erneut einen Abwehrfehler der Gäste und läuft ebenso allein auf´s Tor zu. Etwa auf Höhe des Elfmeterpunktes bekommt aber auch er wackelige Knie und spielt den Ball sicher in die Arme des Grünhainichener Keepers. Der für den verletzten Rico Lötsch ins Spiel gekommenen Stürmer Roy Bauer hat mit seinem ersten Ballkontakt auch noch etwas zum Thema Chancenverwertung beizutragen. Von rechts kommend zieht "Roynaldo" schön in den Sechzehner und zieht mit links ab. Leider ist der starke Fuß ein Anderer, entsprechend wieder leichtes Spiel für den Torhüter. Zwischen diesen Szenen hatten aber auch die Gäste einige gute Möglichkeiten, um den Anschlusstreffer zu markieren. Kurz vor der Pause nutzt dann Ruttloff das Angebot der Mauersberger Hintermannschaft und trifft von der Strafraumgrenze zum 2:1. Alles wie im Hinspiel, auch in Mauersberg kein Regen in der Kabine.

Torhüter Patrick Drechsel hält den Ball fest

Keeper Patrick Drechsel kann diesen Freistoß in der Nachspielzeit festhalten und sichert damit zumindest den Punktgewinn.
Foto: Zimmermann

Die zweite Hälfte beginnt erneut mit einer Riesenchance der Platzherren. Eric Schreiter setzt sich mit einem schönen Solo durch und schließt platziert ab. Durch eine starke Fußabwehr kann der Keeper aber auch diese Chance zunichte machen. Auf die Minute genau fällt wie im Hinspiel auch nach einer Stunde Spielzeit der Ausgleich. Dabei lassen sich die Gastgeber bei eigener Ecke innerhalb von zwei Stationen klassisch auskontern. Das ging einfach mal zu schnell – ansich gut gemacht! Kurz zuvor hatte Hilbert im Gästetor die sechste 100–prozentige gehalten. Anke hatte von 20m abgezogen und Bauer am Elfer abgefälscht. Der Keeper, der eigentlich schon in der anderen Ecke lag, kratzte auch den Ball noch von der Linie. Aus der folgenden Ecke entstand dann der eben geschilderte Ausgleich. Doch es kam noch dicker für die SG, denn kurz darauf mussten Christian und Eric Schreiter vom Platz. Mit Ehrig und Reuther kamen zwar frische Kräfte, beide traten aber die letzten 20 Minuten kaum in Erscheinung. Anders hingegen Patrick Drechsel im Tor der Platzherren, denn in der Schlussphase hatten die Gäste Chancen im Minutentakt. Aber auch die Stürmer vom GBC waren nicht konsequent genug im Abschluss. Und als hätte man es angesichts des Hinspiels heraufbeschworen, erhalten die Grünhainichener in der Nachspielzeit vom Schiri noch die Gelegenheit das Déjà vu zu komplettieren. Der Freistoß landet aber sicher in den Armen von Drechsel und der Schlusspfiff ertönt.

Geteilte Meinung bei den Beteiligten nach Spielende. Die einen sprechen angesichts der riesigen Torchancen von einem verschenkten Sieg, andere von gerechter Punkteteilung und manch einer aufgrund des spielerischen Übergewichts der Gäste sogar von einem glücklichen Punktgewinn. Da wir im Vergleich zum Hinspiel zumindest den Punkt ins Ziel gerettet haben, kann man durchaus von Fortschritt sprechen. Das wir in der Rückrunde bislang nicht wirklich guten Fußball spielen wissen wir selber – machen wir aber auch nicht mit Absicht! Eine wichtige Konstante bleibt aber unverändert auf hohen Niveau, denn selbst bei diesem Mistwetter kamen wieder fast 100 Zuschauer auf den Sportplatz. Dafür mal ein großes Dankeschön!

In der Tabelle gibt es nicht viel Neues. Erwartungsgemäß sichert sich die SpG Thum ⁄ Herold vier Tage vor Saisonende den zweiten Aufstiegsplatz und wir rutschen durch das Unentschieden einen Platz nach unten auf den Vierten. Noch immer befindet sich vom Drittplatzierten angefangen jede Mannschaft irgendwie im Abstiegskampf, denn es punktet zur Zeit jeder gegen jeden. Sollte die Zweite vom SVG49 nächste Woche beim Abstiegsschlager in Arnsfeld nicht gewinnen, sind wir zumindest diese Sorge für den Rest der Saison los und können einigermaßen entspannt in die letzten Spiele gehen. Das Restprogramm könnte man auch unter dem Begriff Derbywochen zusammenfassen, denn bis auf die Auswärtspartie bei Aufsteiger Thum ⁄ Herold halten sich die Reisestrapazen in Grenzen. Es geht noch einmal übern Berg zu unseren wiedererstarkten Freunden nach Arnsfeld und am letzten Spieltag kommt die Zweite aus Großrückerswalde. Noch kürzer geht es kommenden Sonntag, dann nur einmal grade rüber nach Mildenau. Das 4:1 im Hinspiel sollte dabei kein Maßstab sein, denn der Trend ist derzeit eher ein Freund der Grün–Weißen. Zudem wird das Trainergespann personell wieder auf Schonkost gesetzt, denn neben einigen verletzten Spielern fehlen diesmal Michael Löser und weiterhin auch Marko Lötsch. Durchhalten lautet die Parole der Stunde, es sind nur noch vier Spiele...

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