Dramatisches Saisonfinale mit Happy End

Rechenmodelle gab es vor diesem letzten Spieltag viele. Das einfachste davon? Auswärtssieg in Grumbach und der Klassenerhalt ist sicher. Etwas komplizierter? Ein Unentschieden am letzten Spieltag und man ist von den Ergebnissen auf den anderen Plätzen abhängig. Dann hätte Grünhainichen nicht gewinnen dürfen oder Thum–Herold musste zwingend verlieren. Hierbei hätte uns lediglich die bessere Tordifferenz in der Klasse gehalten. Bei einer Niederlage wäre die letzte Ausfahrt nur noch Grünhainichen gewesen. Angesichts der Ansetzungen schien diese Option aber keine zu sein, denn dass sich der BC zu Hause gegen Witzschdorf durchsetzen würde, war anzunehmen. Deutlich greifbarer war da schon der Thum–Herolder Strohhalm, die sich auswärts in Gornau beweisen mussten. War nur die Frage, ob sich die Germania fürs Pokalfinale nächste Woche schont oder warmschießt. Letztlich war allen klar, dass nur ein Sieg das direkte Bier nach dem Schlusspfiff sichert. Alles andere hätte eine endlose fussball.de–Aktualisierungsorgie nach sich gezogen, die im empfangsschwachen Grumbach absolut nervenaufreibend gewesen wäre.

Soweit zur Theorie – kommen wir nun zur Praxis. In dieser hatte Trainer Marko Lötsch sagenhafte 18 Spieler zur Verfügung. Was nach Bestbesetzung klingt, war aber leider keine. Denn mit Kapitän Rico Pollmer sowie den beiden Verteidigern Patrick Feldkeller und Lars Neubert fehlten urlaubsbedingt drei wichtige Startelfspieler. Aber auch die Gastgeber des FV Rot–Weiß Preßnitztal konnten nicht auf alle Akteure zurückgreifen. Unter anderem fehlten mit Kapitän Sebastian Friedel sowie Konditionswunder Arndt Freymann auch hier zwei Stützen. Die äußeren Bedingungen in der "Alten Försterei" in Grumbach waren optimal und 150 Zuschauer bildeten eine tolle Kulisse für die Partie. An dieser Stelle schon mal ein großes Dankeschön an unsere Fans, die uns–wie auch schon die ganze Saison über– auch am letzten Spieltag noch einmal in großer Zahl unterstützten. Für die Gastgeber hatte das Spiel nur noch statistischen Charakter, denn der Klassenerhalt wurde schon letzte Woche in Scharfenstein gesichert. Dass wir im Derby trotzdem keine Geschenke erwarten durften, war aber auch allen klar.


Das Spiel beginnt mit nervösen Gästen, die viele lange Bälle nicht richtig einschätzen und zu oft überspielt werden. Zum Glück kann Preßnitztal kein Kapital daraus schlagen. Im weiteren Verlauf der ersten 45 Minuten stabilisiert sich die Defensive unserer "Kugelbaam–Kicker" aber und lässt kaum noch Chancen aus dem Spiel heraus zu. Auf der Gegenseite dauert es bis Mitte der ersten Halbzeit, ehe Keeper Heiko Hermann zum ersten Mal ernsthaft geprüft wird. Beim Kopfball von Ringo Mauersberger hält er aber überragend. Mauersberger ist es auch, der mit einem Distanzschuss die zweite gute Gelegenheit hat. Allerdings geht die Kugel knapp über die Querlatte. Ansonsten gibt es Strafraumszenen auf beiden Seiten fast ausschließlich nach Standards. Während bei den Gästen Torhüter Jörn Balzer bei hohen Bällen sicher zur Stelle ist, klärt Kevin Hofmann ebenso zuverlässig per Kopf im Sechzehner der Preßnitztaler. Kurz vorm Pausentee dann doch noch eine gute Gelegenheit für die Spielgemeinschaft. Eher zufällig fälscht Michael Löser einen Distanzschuss von Michael Ehrig gegen die Laufrichtung des Keepers ab. Die Kugel verfehlt aber knapp den Preßnitztaler Kasten. Mit einem eher ereignisarmen 0:0 geht es in die Kabine.
Dort sind Nervosität und Spannung fast greifbar. Wie weiter vorgehen? Das Unentschieden verteidigen und hoffen, dass es zumindest in einem der anderen Spiele Schützenhilfe gibt? Oder alles auf Sieg und gegebenenfalls den Konter fangen, der alle Hoffnungen abrupt beendet? Nicht ganz einstimmig hieß die Marschrichtung "Auf Sieg spielen". Trotzdem merkte man den Gästen auch in der zweiten Hälfte an, dass hier einiges auf dem Spiel steht. Nach gut einer Stunde hätte es dann auch fast den Nackenschlag gegeben, als Stefan Lohs auf rechts durch ist und mustergültig an den Fünfer zurücklegt. Dort klärt aber Konstantin Lötzsch in letzter Sekunde vor einem einschussbereiten Preßnitztaler. So langsam lief den Gästen auch ein wenig die Zeit davon und die bis dato ebenfalls sehr sicher stehende Hintermannschaft der Platzherren gab wenig Grund für Optimismus. Aber wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Unser Lichtlein hieß in diesem Falle Denny Schreiter. Der Vertretungskapitän erorbert den Ball am eigenen Strafraum und schickt mit einem perfekten Pass Michael Löser auf die Reise, der von den Gastgebern an der Mittelinie irgendwie übersehen worden war. Löser läuft allein mit dem Ball auf den gegnerischen Torwart zu ??? Das hatten wir diese Saison schon des Öfteren und in der Regel ging es mit Abstoß weiter. Aber nach gut 30 einsamen Metern im Vollsprint hat er die Nerven und schiebt die Kugel zum 1:0 ins lange Eck. Die letzten zehn Minuten der Saison schöpften die Männer der SpG Arnsfeld ⁄ Mauersberg dann noch alle Mittel aus, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Der erlösende Schlusspfiff kam dann zum Glück auch halbwegs pünklich und die Erleichterung war allen anzumerken. Danach begannen auch direkt die Feierlichkeiten, welche bis spät in die Nacht andauerten. Realsitisch betrachtet, hat man eigentlich nur verhindert, dass man von der zweitniedrigsten in die niedrigste Spielklasse absteigt. Aber gefühlt ist man nach dem dritten Bierchen doch irgendwie Deutscher Meister geworden. Kreisklassenfußball eben... Vorm kurzen Saisonfazit möchte ich ein Handyvideo nicht unerwähnt lassen, in welchem ein emotional sehr ergriffener Siegtorschütze auf dem mitternächtlichen Heimweg durch die dunklen Mauersberger Gassen seine epischen Gedanken zur Spielgemeinschaft Arnsfeld ⁄ Mauersberg für die Nachwelt festhält.

SG Mauersberg, Fußball

Michael Löser (rotes Trikot) behält die Nerven und erzielt das Siegtor. Foto: Zimmermann


Um den eigangs erwähnten Denkmodellen noch Rechnung zu tragen, sei gesagt, dass ein 0:0 ebenfalls zum Klassenerhalt gereicht hätte. Während sich Grünhainichen mit dem erwarteten Sieg gegen Witzschdorf auf Platz elf rettete, muss Thum–Herold nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz absteigen. Die drei Punkte bringen uns hingegen in der Endabrechung sogar noch auf einen einstelligen Tabellenplatz. Wie eng die Staffel dieses Jahr war, belegt auch die Tatsache, dass zwischen Platz fünf und dem Abstiegsrang zwölf nur drei Punkte liegen. Insgesamt befinden sich acht Teams in dieser Spanne und waren somit irgendwie im Abstiegskampf. Dass wir am Ende die Klasse halten, verdanken wir hauptsächlich der starken Rückrunde. Zur Winterpause standen durch drei Siege und drei Unentschieden lediglich zwölf Punkte zu Buche. In der Rückrundentabelle grüßen wir mit sechs Siegen, vier Unentschieden und 22 Punkten hingegen vom fünften Tabellenplatz. Wie schon in vielen Spielberichten erwähnt, lief es Defensiv deutlich besser als Offensiv. Mit nur 54 Gegentoren stellen wir die sechstbeste Abwehr der Staffel. Im Gegensatz dazu hat fast jedes Team mehr Buden erzielt als wir. Nur die beiden abgeschlagenen Teams aus Jöhstadt und Venusberg trafen noch seltener. Lediglich 43 Dinger versenkten wir im Kasten unserer Gegner. Bester Liga–Torschütze ist Michael Löser mit acht Treffern. In der Torjägerliste unserer Staffel ist dies nur der geteilte 29. Platz. Mit jeweils sieben Toren belegen Tom Hünel und John Langer die folgenden Plätze in der vereinsinternen Wertung. Kapitän Rico Pollmer traf fünfmal, Ringo Mauersberger und Chris Palme netzten viermal. Alle zusammen haben nur drei Treffer mehr auf dem Konto, als der Olbernhauer Tobias Herold, der mit 32 Treffern Torschützenkönig wurde. Es braucht also keine sonderlich tiefgründige Analyse zum Thema: "Was muss kommende Saison besser werden." Personell wird es wenig Veränderungen geben. Im Grumbacher Siegestaumel haben fast alle Spieler sowie Trainer Lötsch ihre Verträge um ein Jahr verlängert. René Pollmer plant aus familiären Gründen zunächst etwas kürzer zu treten und die Abschiede von René Eilzer sowie Stefan Fritsch standen ja bereits schon vorm Saisonende fest. Über den einen oder anderen Neuzugang oder besser gesagt "Altbekanntzugang" wird spekuliert, aber solange noch kein Foto im rot–weißen Trikot gemacht wurde, werden hier keine Namen genannt. Wir wollen die Ablösesummen ja nicht unnötig in die Höhe treiben. Grundsätzlich hat das erste Jahr SpG Arnsfeld ⁄ Mauersberg viel Spaß gemacht und sowohl Mannschaft wie auch Zuschauer haben sich gut zusammengefunden. Eine solide Basis für ein weiteres Jahr ist also vorhanden. Allerdings wird es sportlich nicht viel einfacher, denn mit Großrückerswalde 2, Borstendorf und Amtsberg werden vermutlich gleich drei Kreisligaabsteiger in unsere Staffel kommen. Nach einer kurzen Sommerpause melden wir uns an dieser Stelle mit allen Neuigkeiten zurück. Euch allen eine schöne Urlaubszeit!

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